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Fonds-News KW 44 | 28.10.2025
Jahresendrally? – Aktienmärkte im Spannungsfeld zwischen Bewertung und Momentum
Das Börsenjahr 2025 neigt sich dem Ende zu – und es war ein bemerkenswertes Jahr. Trotz geopolitischer Unsicherheiten, Zinsdebatten und wirtschaftlicher Herausforderungen konnten viele Aktienmärkte deutliche Zuwächse verzeichnen. Nun richten sich die Blicke auf die letzten Wochen des Jahres: Kommt es noch zu einer Jahresendrally 2025?
Was spricht für eine Aktienrally?
Historisch zählt das vierte Quartal zu den renditestärksten Phasen an den Börsen. Besonders der November und Dezember gelten als „starke“ Monate. Auch 2025 zeigen sich die Voraussetzungen günstig: Die Inflationsraten sind trotz der Einführung von zusätzlichen Handelszöllen großteils stabil bzw. nur leicht angestiegen, die amerikanische Notenbank Fed signalisiert eine mögliche Lockerung ihrer Geldpolitik, und die Unternehmensberichte für das dritte Quartal fielen vielerorts besser aus als erwartet.
Technologie – Grenzgang zwischen Euphorie und Blase
Besonders auffällig ist die Dynamik im Technologiesektor. Die Euphorie rund um Künstliche Intelligenz, Cloud-Infrastruktur und Halbleiter hat viele Tech-Aktien auf neue Höchststände getrieben. Unternehmen wie Nvidia, Palantir oder Microsoft verzeichneten teils beeindruckende Kursgewinne. Doch mit dem rasanten Anstieg kommt auch die Frage nach der Bewertung. Viele dieser Titel notieren inzwischen auf einem Niveau, das weit über dem historischen Durchschnitt liegt. Das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) einiger KI-getriebener Unternehmen impliziert sehr große Erwartungen an zukünftiges Wachstum. Für langfristig orientierte Anleger:innen bedeutet das: Chancen sind vorhanden, aber selektives Vorgehen ist entscheidend. Qualität, Skalierbarkeit und nachhaltige Geschäftsmodelle sollten im Fokus stehen.
USA versus Europa
Ein weiterer spannender Aspekt ist der Vergleich zwischen dem US-amerikanischen und dem europäischen Aktienmarkt. Während die USA lange Zeit die globale Börsenlandschaft dominierten, zeigt sich im heurigen Jahr eine gewisse Verschiebung. Europäische Indizes wie der DAX, ATX oder der EuroStoxx50 konnten mit den US-Märkten mithalten – teils sogar outperformen. Ein Grund dafür liegt in der Bewertung: Europäische Aktien sind im Durchschnitt günstiger bewertet, was sie für institutionelle Investor:innen zunehmend attraktiv macht. Hinzu kommt, dass Europa in Bereichen wie Industrie und Infrastruktur zunehmend als stabiler und berechenbarer Markt wahrgenommen wird.
Comeback der Emerging Markets
Auch für die Schwellenländer verlief das laufende Jahr ausgezeichnet. Die Emerging Markets profitierten vor allem vom schwächeren US-Dollar und attraktiven Bewertungen. Innerhalb dieser Region ergibt sich ein leicht differenziertes Bild. China startete stark ins Jahr, insbesondere durch eine Rally chinesischer Tech-Aktien und KI-getriebener Wachstumsfantasien. Doch zuletzt hat sich die Dynamik etwas abgeschwächt: Der immer wieder aufkeimende Handelskonflikt mit den USA, inklusive neuer Zölle und Exportkontrollen, belastet die Stimmung und führt zu erhöhter Volatilität. Indien hingegen konnte sich nach einer Phase der Schwäche wieder stabilisieren, getragen von steigenden Staatsausgaben und einer verbesserten Marktstimmung. Auch die Aktienmärkte der großen lateinamerikanischen Länder Brasilien und Mexiko konnten zulegen.
Eine Gemeinsamkeit der Schwellenländer ist ihre demografische Situation: Eine große Bevölkerung strebt nach wirtschaftlichem Aufstieg. Mit zunehmender Bildung und Urbanisierung entsteht eine neue Mittelschicht, die Konsum und Innovation antreibt. Diese strukturellen Trends machen Emerging Markets langfristig besonders attraktiv für Investor:innen.
Gold glänzt heuer noch heller
Auch Gold spielt in der aktuellen Marktphase wieder eine stärkere Rolle. Als klassischer „sicherer Hafen“ gewinnt das Edelmetall vor allem in Zeiten geopolitischer Unsicherheit und geldpolitischer Umbrüche an Bedeutung. Die Dimension der jüngsten Gold-Hausse ist dennoch beachtlich. Vor nicht allzu langer Zeit galt die Marke von 2.000 US-Dollar als besondere Schranke, weil sich das Edelmetall – trotz mehrmaliger Versuche in den vergangenen Jahren – nicht wesentlich von diesem Niveau entfernen konnte. Mittlerweile ist der Goldpreis förmlich explodiert, allein seit Jahresbeginn hat Gold mehr als 50 % zugelegt und notiert aktuell über 4.000 US-Dollar (Stand 27.10). Nach einer derart starken Kursentwicklung sind Kurskorrekturen kurzfristig jederzeit möglich. Mittel- und langfristig hat Gold jedoch durchaus noch Potenzial, angetrieben durch globale Notenbanken, die ihre Goldreserven in den letzten Jahren kontinuierlich aufgestockt haben und weiterhin zukaufen, was dem Goldpreis strukturelle Unterstützung verleiht.
Fazit für eine erfolgreiche Veranlagung
Für Anleger:innen bietet die aktuelle Marktlage interessante Möglichkeiten zur strategischen Neuausrichtung. Die letzten Wochen vor dem Jahreswechsel sind ein guter Zeitpunkt, um Positionen zu überprüfen, Gewinne zu sichern und gezielt in Qualitätswerte umzuschichten. Eine stärkere regionale Diversifikation, nicht nur zwischen US- und europäischen Märkten, sondern auch unter Einbeziehung von Schwellenländern kann zur Stabilisierung und langfristigen Stärkung eines Portfolios beitragen.
Insgesamt zeigt sich: Unabhängig ob die Börsen heuer noch eine Jahresendrally einläuten oder nicht, wer langfristig denkt, sollte nicht nur auf kurzfristige Kursbewegungen setzen, sondern auf Substanz, Strategie und eine ausgewogene Vermögensstruktur. Unsere Kundenbetreuer:innen stehen Ihnen gerne zur Verfügung, um gemeinsam mit Ihnen die passende Ausrichtung für Ihr Portfolio zu finden.
MH
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