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Fonds-News KW 33 | 12.08.2025
Wie steht es eigentlich um die Magnificent 7?
Die sieben Technologiegiganten Apple, Microsoft, Amazon, Meta, Tesla, Alphabet und Nvidia dominieren den US-Aktienmarkt – bei genauerer Analyse aber nur mehr ein paar wenige von ihnen. Der Name Magnificent 7 (Mag7 – die glorreichen Sieben) hat sich einige Jahre erstaunlich gut halten können, aber so langsam verliert er seine Wahrheit. Im heurigen Jahr bildeten sich drei Gruppen: drei Stars, das Mittelfeld und zwei Nachzügler. Die Ergebnisse des letzten Quartals, welche sechs der sieben Unternehmen kürzlich veröffentlicht haben, haben diese Aufteilung in Gewinner und Verlierer noch einmal verstärkt.
Die Überflieger
Zu den Stars zählt zweifelsohne Microsoft, das vorletzten Mittwoch mit gigantischen Quartalsergebnissen geglänzt hat. Microsoft gab erstmals bekannt, dass der Umsatz mit der Cloud-Computing-Plattform Azure bereits 75 Milliarden US-Dollar im Jahr beträgt. Nicht nur, aber auch dank den KI-Anwendungen, die seine Kund:innen auf Microsofts Rechenzentren laufen lassen. Microsoft hat wie Amazon, Meta und Alphabet bereits sehr früh auf den massiven Ausbau von KI-Datenzentren gesetzt. Nun ist der Zeitpunkt, die gesäten Früchte dieser Strategie zu ernten, und diese sogar weiter auszubauen. Mindestens 30 Milliarden US-Dollar will Microsoft laut der Finanzchefin Amy Hood in den nächsten Monaten in weitere Infrastruktur investieren. Der Markt hat diese Neuigkeiten sehr positiv aufgenommen – Microsoft erreichte dabei als erst zweites Unternehmen (nach Nvidia) eine Bewertung von über 4 Billionen US-Dollar.
Sehr erfolgreich ist auch der Social-Media-Konzern Meta, dem unter anderem Instagram, Facebook und Whatsapp gehören. Meta kann seine Einnahmen durch Werbung weiter steigern, nach Firmenangaben, weil Kund:innen dank KI-Anwendungen ihre Werbungen noch effizienter platzieren können. Rund 50,5 Milliarden US-Dollar will Meta im laufenden Quartal alleine mit Werbeeinnahmen generieren. Mark Zuckerberg, der Chef von Meta, setzt für die Zukunft des Unternehmens voll auf künstliche Intelligenz und plant rekordhohe Investitionen für Datenzentren und für das Anwerben von KI-Expert:innen. Nvidia ist der dritte Star, die Unternehmenszahlen werden aber erst am 27. August präsentiert.
Das Mittelfeld
Die Aktien im Mittelfeld sind Amazon und Alphabet. Sie werden von Investor:innen anhaltend als wichtige Bausteine in der KI-Revolution gesehen. Beide Firmen haben mit ihren jüngsten Quartalsergebnissen die Prognosen der Wall Street übertroffen. Trotzdem haben sie gewisse hauseigene Probleme. Alphabet kämpft beispielsweise mit bevorstehenden kartellrechtlichen Gerichtsverfahren. Im schlimmsten Fall muss die Google-Mutter wichtige Geschäftssparten abspalten, etwa den Internet-Browser Google Chrome. Auch die Suchfunktion von Google bereitet gewisse Sorgen, da viele Nutzer:innen auf ChatGPT ausweichen könnten, was sehr nachteilig wäre. Amazon bekommt als Onlineversandhandel ordentlich Gegenwind durch den Zollkonflikt. Außerdem konnte die Cloud-Computing-Plattform AWS nicht so stark überzeugen, wie die Konkurrenz von Microsofts Azure, was die Aktie belastete.
Die Probleme der Nachzügler
Dann gibt es noch zwei Unternehmen, die abgeschlagen hinterherhinken. Zum einen die Firma Apple, die in erster Linie immer noch ein Hardware-Hersteller ist und mit den von Donald Trump eingeführten bzw. geplanten Zöllen stärker zu kämpfen hat als andere Tech-Riesen, die zum Teil dienstleistungsorientierter sind. Jüngst gab der CEO, Tim Cook, bekannt, mehrere hundert Milliarden US-Dollar in den USA investieren zu wollen. Nun hat Trump aber auch Indien mit weiteren Zöllen belegt, wo Apple inzwischen die Produktion massiv ausgeweitet hat. Es ist zudem unklar, ob und in welcher Form eine bestehende Zollbefreiung für Smartphones weitergeführt wird. Laut Cook werden die Zölle Apple im laufenden Quartal 1,1 Milliarden US-Dollar kosten, was um rund 300 Millionen US-Dollar mehr ist als noch im ersten Quartal.
Zusätzlich hat Apple deutlich weniger Investitionen in den Aufbau einer eigenen KI-Infrastruktur getätigt, was die Börse nicht gerade goutierte. Cook hat kürzlich angedeutet, dass Apple seine Investitionen in KI stark ausbauen werde, wie beispielsweise durch eine stärker personalisierte Version des Sprachassistenten Siri.
Apple könnte noch aufholen, so überraschte der Konzern im letzten Quartal mit positiven Zahlen. Es besteht allerdings die Sorge, dass dies nur durch vorgezogene Käufe von Amerikaner:innen gelungen sei, bevor die Zölle die Preise nach oben treiben.
Der andere Nachzügler und Spezialfall unter den Mag7 ist Tesla. Das Unternehmen hat seinen Gewinn bis dato mit dem Verkauf von Elektroautos, Batterien und neulich auch Solaranlagen generiert. Der Firmenchef, Elon Musk, will Tesla zum führenden Player für selbstfahrende Autos und humanoide Roboter machen.
Im Moment brechen Musks Unternehmen aber aus unterschiedlichen Gründen die Gewinne aus dem Stammgeschäft weg. Die letzten Quartalsergebnisse von Tesla waren verheerend. Es stellt sich die Frage, ob es eine Wende, vielleicht durch einen technologischen Durchbruch, geben wird und ob Musk das finanzielle Durchhaltevermögen aufbringen wird.
Wirtschaftliche Abhängigkeit
Anleger:innen müssen beachten, dass diese Tech-Firmen ein Klumpenrisiko in sich bergen können, denn ihr Erfolg hängt stark vom Fortschreiten der KI-Revolution und vom Erfolg der anderen Tech-Unternehmen ab. Beispielsweise sind laut der Finanzchefin von Microsoft vor allem Großkunden wie Meta oder Open AI für das deutliche Wachstum von Microsofts Cloud- und KI-Angeboten verantwortlich. Die Infrastruktur-Giganten Microsoft, Amazon und Alphabet sind ihrerseits die wichtigsten Kunden des Chipdesigners Nvidia, der an der Spitze der KI-Pyramide steht.
Mit Diversifikation zum Anlageerfolg
Für langfristige Investor:innen ist es ratsam, sich nicht nur auf einzelne Aktien oder Trends zu fokussieren, sondern auf ein breit gestreutes Portfolio zu setzen, das von unterschiedlichsten konjunkturellen Phasen und Marktentwicklungen profitieren kann. Für etwas risikoaversere Kund:innen ist auch die Beimischung von Anleihen ratsam. Auch hier sollte im Idealfall auf eine globale Strategie gesetzt werden. Um den Risikofaktor Timing zu umgehen, also den richtigen Zeitpunkt für das Investment auszusuchen, kann ein monatlicher Sparplan angelegt werden. Lassen Sie sich von unseren Betreuer:innen sehr gerne dazu beraten.
FI
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