Dreidimensionale Währungssymbole für die Währungen von Europa, USA, China

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Fonds-News KW 30 | 22.07.2025

Börsenentwicklung 2025: USA, China und Europa im Vergleich

1. USA: Zwischen Rekorden und geopolitischen Risiken

Der US-amerikanische Aktienmarkt hat im Jahr 2025 eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Der S&P 500 erreichte im Juli ein Allzeithoch von 6.294 Punkten. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der Index ein Plus von rund 11,5 %, was auf eine robuste Unternehmensberichterstattung, technologische Innovationen und eine insgesamt stabile Konjunktur zurückzuführen ist.

Allerdings bleibt die geopolitische Lage angespannt. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus hat zu neuen protektionistischen Maßnahmen geführt, darunter Zollerhöhungen auf kanadische und europäische Importe. Diese Politik hat kurzfristig für Unsicherheit gesorgt, insbesondere im Industriesektor. Dennoch bleibt die US-Wirtschaft insgesamt widerstandsfähig, gestützt durch hohe Konsumausgaben und eine weiterhin starke Arbeitsmarktlage.

Die Prognosen für das zweite Halbjahr 2025 sind vorsichtig optimistisch. Analysten erwarten eine moderate Abkühlung, insbesondere wenn die Zinssenkungen der US-Notenbank nicht wie erwartet eintreten. Dennoch bleibt der US-Markt für viele Investoren attraktiv – nicht zuletzt wegen der Innovationskraft und der hohen Produktivität der US-Unternehmen.

2. China: Politische Stützung und struktureller Wandel

Die chinesischen Aktienmärkte haben sich 2025 deutlich erholt, nachdem sie in den Vorjahren unter schwachem Konsum, Immobilienkrise und geopolitischen Spannungen gelitten hatten. Die Regierung in Peking hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um das Wachstum zu stabilisieren und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Dazu zählen unter anderem:

  • Lockerung der Geldpolitik: Die People's Bank of China senkte die Leitzinsen und den Mindestreservesatz (RRR), um die Kreditvergabe anzukurbeln.
  • Stärkung des Konsums: Programme zum Austausch von Haushaltsgeräten und Elektronik führten zu einem deutlichen Anstieg der Konsumausgaben.
  • Stabilisierung des Immobilienmarkts: Lockerungen bei Hypotheken und Kaufbeschränkungen zeigten erste Erfolge.
  • Förderung von Schlüsselindustrien: Besonders die Bereiche künstliche Intelligenz, Halbleiter und erneuerbare Energien wurden massiv unterstützt.

Chinesische Unternehmen steigerten zudem ihre Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe, was das Vertrauen der Anleger:innen stärkte. Die Bewertungen chinesischer Aktien gelten weiterhin als attraktiv, insbesondere im Vergleich zu den überbewerteten Märkten in den USA.

Trotz dieser positiven Entwicklungen bestehen weiterhin Risiken: Die schwache Inlandsnachfrage, geopolitische Spannungen mit den USA und strukturelle Probleme im Immobiliensektor könnten die Erholung bremsen. Dennoch sehen viele Analysten in China 2025 ein Jahr der „strategischen Chancen“, insbesondere für langfristig orientierte Investoren.

3. Europa: Renaissance der Aktienmärkte

Die europäischen Börsen haben 2025 eine beeindruckende Renaissance erlebt. Der STOXX Europe 600 stieg im Jahresverlauf deutlich an und wird bis Jahresende bei etwa 525 Punkten erwartet. Damit übertrafen europäische Aktien in der ersten Jahreshälfte sogar ihre US-Pendants – ein bemerkenswerter Trendwechsel.

Mehrere Faktoren trugen zu dieser Entwicklung bei:

  • Zinssenkungen der EZB: Die Europäische Zentralbank reagierte auf die rückläufige Inflation mit einer Lockerung der Geldpolitik, was die Aktienmärkte beflügelte.
  • Stabile Konjunktur: Trotz globaler Unsicherheiten blieb die Wirtschaft in der Eurozone stabil. Das BIP-Wachstum wird für 2025 auf etwa 0,9 % geschätzt.
  • Sektorrotation: Besonders gefragt waren Versorger, Rüstungsunternehmen und Industrieaktien. Auch Mid-Caps aus traditionellen Branchen rückten in den Fokus der Investoren.
  • Politische Stabilität: Im Vergleich zu den USA und China galt Europa als „sicherer Hafen“, was zu Kapitalzuflüssen führte.

Deutschland profitierte von neuen Investitionsprogrammen, insbesondere im Bereich der grünen Transformation. Frankreich und Spanien verzeichneten starke Unternehmensgewinne, während Großbritannien von einem stabilen Pfund und robusten Exporten profitierte.

Dennoch bleiben Herausforderungen bestehen: Die Handelskonflikte mit den USA, die politische Unsicherheit in einigen Mitgliedsstaaten und die strukturellen Unterschiede innerhalb der EU könnten die Dynamik bremsen. Dennoch sehen viele Experten in Europa einen Markt mit langfristigem Potenzial – insbesondere für nachhaltige und technologieorientierte Investments.

Fazit: Drei Märkte, drei Geschichten

Das Börsenjahr 2025 zeigt eindrucksvoll, wie unterschiedlich sich die großen Wirtschaftsräume entwickeln können:

  • Die USA bleiben ein Innovationsmotor, kämpfen aber mit geopolitischen Risiken und hohen Bewertungen.
  • China erlebt eine politisch gestützte Erholung, die jedoch strukturell fragil bleibt.
  • Europa überrascht mit Stabilität und relativer Stärke, profitiert von Zinssenkungen und einer neuen Investitionsdynamik.

Für Anleger:innen bedeutet das: Diversifikation bleibt entscheidend. Wer Chancen und Risiken global ausbalanciert, kann auch in einem komplexen Umfeld wie 2025 erfolgreich investieren.

AH

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