Straßenschild Wall Street - im Hintergrund US-Flaggen

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Fonds-News KW 30 | 23.07.2024

Die US-Wahl und die Börse

Die US-Präsidentschaftswahl am 5. November ist eines der wichtigsten Ereignisse in diesem Jahr und wird mit großer Spannung erwartet. Immerhin geht es um das einflussreichste Amt der Welt, was globale Implikationen mit sich bringt. Joe Biden (Demokraten) hat am Wochenende seinen Rücktritt verkündet und sich für Kamala Harris ausgesprochen. Wer schlussendlich für die Demokraten ins Rennen gehen wird ist noch unklar. Bei den Republikanern ist Donald Trump schon fix gesetzt. Laut jüngsten Umfragen liegt Trump vorne. Im Moment stehen die Zeichen für einen „Republican Sweep“, also die republikanische Mehrheit im Senat, im Repräsentantenhaus und Trump als Präsident. Sollte Trump die Präsidentschaft tatsächlich gewinnen, können von seinem Wahlprogramm und von seiner früheren Führungszeit einige Schlussfolgerungen gezogen werden.

„Trumpismus“ polarisiert

Der Wahlspruch von Donald Trump beschreibt seine Vision sehr treffend: „Make America Great Again“ und „America First“, was so viel bedeutet wie „Machen wir Amerika wieder groß“ und „Amerika zuerst“. Daraus ergibt sich ein ökonomischer Nationalismus (Protektionismus, aktive Industriepolitik), eine Abwertung der internationalen Organisationen (UNO) und Allianzen (NATO) sowie von etablierten liberalen, aufgeklärten Ideen und Erkenntnissen (Wissenschaft, Gewaltenteilung). Dazu gehören auch die Gefahr einer Erosion von rechtsstaatlichen und demokratischen Prinzipien. Beispiele aus der Vergangenheit sind die Nicht-Anerkennung von Wahlergebnissen, der Sturm auf das Kapitol am 6. Jänner und die Abwahl von republikanischen Sprechern des Repräsentantenhauses, die nicht Trump-Anhänger sind.

Weniger Steuern und mehr Staatsverschuldung

Trump spricht davon, dass er die US-Unternehmen mit Steuersenkungen unterstützen will. Konkret soll der Steuersatz von 21 % auf bis zu 15 % reduziert werden, was positiv für die Firmen und dementsprechend wahrscheinlich auch für US-Aktien wäre. Zusätzlich sollten auch Privathaushalte entlastet werden. Weniger erfreulich wäre es für die US-Staatsverschuldung, die sich ohnehin bereits auf sehr hohem Niveau befindet. Die Senkung würde circa 100 Milliarden US-Dollar Mindereinnahmen bedeuten. Die Demokraten hingegen wollen die Steuer auf 28 % anheben, um den Staatshaushalt etwas zu entlasten.

Höhere Importzölle und Handelsbeschränkungen

Der Fokus des ökonomischen Nationalismus liegt auf Importzöllen und Exportbeschränkungen nach China. Die Forderung nach Zöllen auf chinesische Importe zwischen 60 % und 100 % sind schon seit längerem in Trumps Wahlprogramm. Nicht nur mit China, sondern auch mit anderen Handelspartnern zeichnen sich Spannungen ab. Trump will nämlich Zölle von 10 % auf alle Importe in die USA erheben, was auch die EU betreffen würde. Zumindest könnte die Ankündigung von höheren Zöllen als Druckmittel verwendet werden, um andere handelspolitische Ziele durchzusetzen, denn inwiefern protektionistische Maßnahmen die eigene Wirtschaft tatsächlich stärken würden ist unklar. Der Effekt könnte sein, dass die Güter einfach teurer werden und die Inflation wieder angeheizt wird. Ein erneuter Anstieg der Zinserwartungen mit sowohl Auswirkungen für den Anleihen- als auch den Aktienmarkt könnten die Folge sein.

Geringere Zuwanderung

Eines der Hauptziele von Donald Trump ist es auch, die Zuwanderung zu reduzieren. Sowohl die legale als auch die illegale. Das soll im Speziellen über eine höhere Sicherheitsbarriere an der südlichen Grenze zu Mexiko erreicht werden. Trump spricht auch von der Abschiebung von bereits illegal Zugewanderten. Durch die wirtschaftliche Brille betrachtet würden sich solche Maßnahmen negativ auf das Wachstum auswirken. In den vergangenen Jahren war es nämlich besonders das gestiegene Arbeitskräftepotenzial durch Zuwanderung, das geholfen hat, den US-Arbeitsmarkt zu stabilisieren und das BIP-Wachstum voranzutreiben. Zusätzlich würde auch dieses Szenario inflationär wirken, da es die wenigeren Arbeitnehmer:innen in eine bessere Lohnverhandlungsposition bringen würde.

Erneuerbare Energien

Der Bereich der grünen Energien würde unter einer Präsidentschaft Trumps leiden. Dem Wahlprogramm zufolge ist die Streichung von Subventionen für erneuerbare Energien angedacht. Im Gegenzug soll die traditionellen Energiegewinnung in Form von Öl und Gas erleichtert werden. Dieses Vorgehen könnte für andere Staaten eine negative Vorbildwirkung haben und die grüne Transformation weiter nach hinten verschieben.

Mit Diversifikation langfristig zum Erfolg

Obwohl aktuelle Umfragen Donald Trump als Favoriten sehen, ist das Wahlergebnis ungewiss. Besonders der Rückzug Bidens aus der Präsidentschaftskandidatur und die noch nicht geklärte Nachfolge bringen eine neue Dynamik in den Wahlkampf. Somit gibt es in dieser Hinsicht viel Ungewissheit. Aus diesem Grund empfiehlt es sich in ein breit gestreutes globales Portfolio zu investieren, um von unterschiedlichsten Entwicklungen profitieren zu können. Um den Risikofaktor Timing zu umgehen, also den richtigen Zeitpunkt für das Investment auszusuchen, kann ein monatlicher Sparplan angelegt werden – lassen Sie sich von unseren Kundenbetreuer:innen dazu sehr gerne beraten.

FI

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