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Fonds-News KW 23 | 04.06.2024
Die Energiewende – Metalle der Zukunft und interessante Investments?
Das Periodensystem umfasst 118 verschiedene Elemente, wovon etwa 93 Metalle sind. Alles, was wir in unserem Alltäglichen verwenden, enthält entweder Metalle oder hat einen Prozess durchlaufen, an dem Metalle beteiligt waren. Bei „sauberen“ Technologien sind Metalle aufgrund eines gemeinsamen Attributs besonders wichtig: Sie sind sehr gute Wärme- und Stromleiter. Zusätzlich nimmt der globale Energiebedarf stetig zu. Technologien wie künstliche Intelligenz, Cloud-Computing und Blockchain erweisen sich als sehr energieintensiv. Die Welt befindet sich also nicht nur im Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energiequellen. Diese neuen Technologien müssen auch schnell wachsen, um den technischen Fortschritt zu erhalten. Für Investor:innen, die in einen spannenden Megatrend unserer Zeit – die Transformation zu kohlenstoffarmen Energiequellen – investieren wollen, ist es essenziell, diese zukunftsträchtigen Metalle zu eruieren. Hier sollen einige Rohstoffe beleuchtet werden, die für die Energiewende notwendig sind.
Kupfer
Die Elektrifizierung steht im Mittelpunkt der Energiewende. Dieser Vorgang ist nur mit Kupfer möglich. Nach Einschätzung von Expert:innen, wird die jährliche Kupfernachfrage von circa 28 Millionen Tonnen im Jahr 2020 auf über 68 Millionen Tonnen im Jahr 2050 ansteigen – fast ausschließlich aufgrund neuer Elektrofahrzeuge, Ladeinfrastruktur, erneuerbare Energien und Energiespeichersysteme. Der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge sind für die Erzeugung von 1 Megawatt (MW) Strom aus Kohle 1.150 kg Kupfer notwendig. Zur Erzeugung der gleichen Menge Energie aus Offshore-Windenergie bedarf es 8.000 kg Kupfer. Ebenso kann ein Elektroauto circa 53 kg Kupfer enthalten, verglichen mit rund 22 kg bei einem Auto mit Verbrennungsmotor (ICE = Internal Combustion Engine). Das sind nur einige Beispiele dafür, wie „saubere“ Technologien die Kupfernachfrage drastisch ankurbeln werden, wenn die Welt ihre Dekarbonisierungsbemühungen verstärkt.
Nickel
Aktuell entfallen mehr als zwei Drittel der Nickelnachfrage auf die Produktion von Edelstahl, während Batterien weniger als 10 % ausmachen. Zwar eignen sich nicht alle Nickelsorten für Batterien, doch dürften diese zumindest in den kommenden 20 Jahren der Hauptgrund des Nachfragewachstums sein. Laut dem Nickel Institute „trägt Nickel in Batterien zu einer höheren Energiedichte und einer größeren Speicherkapazität bei geringeren Kosten bei“. Zu den vorherrschenden Kathoden für Lithium-Ionen-Batterien gehören die NCA-(Nickel-Kobalt-Aluminium) und die NMC-Chemie (Nickel-Mangan-Kobalt). Aufgrund der genannten Vorteile dürfte der Anteil der Batterien mit höherem Nickelgehalt weiter steigen. Gemäß der IEA, enthält ein Elektroauto fast 40 kg Nickel pro Fahrzeug, während ein vergleichbares ICE-Vehikel praktisch kein Nickel enthält.
Aluminium
Aluminium ist ein integraler Bestandteil der Energiewende. Von Wind- und Solarenergie bis hin zu grünem Wasserstoff, von Hochspannungskabeln bis hin zu Batterien. Es ist nicht nur leicht und hoch leitfähig, sondern auch korrosionsbeständig und somit ideal für raue Außenbedingungen. Nach Einschätzungen der Weltbank macht Aluminium mehr als 85 % des für Solarstromrahmen verwendeten Materials aus. In Batterien trägt Aluminium zur verbesserten Leistung und Lebensdauer bei. Bei Übertragungs- und Hochspannungskabeln bietet Aluminium im Vergleich zu Kupfer ein besseres Verhältnis zwischen Leitfähigkeit und Gewicht. Bei der Herstellung von grünem Wasserstoff wird Aluminium als Grundplatten-Metall verwendet. Angesichts eines Anstiegs des Einsatzes von Wasserstoff-Elektrolyseuren (Maschinen zur Herstellung von grünem Wasserstoff) um 360 % im Jahr 2023 gegenüber 2022 ist dies ein weiterer vielversprechender Wachstumsbereich für Metalle wie Aluminium und Platin. Bei Wärmepumpen werden die Wärmetauscher in der Regel auch aus Aluminium hergestellt.
Silber
Bereits jetzt entfallen circa 57 % der physischen Silbernachfrage auf den industriellen Gebrauch. Die stärksten Wachstumstreiber bei der Nachfrage nach Silber werden jedoch in den Bereichen Solarenergie und Elektrofahrzeuge erwartet. Ein typisches Solarmodul kann bis zu 20 g Silber enthalten. Nach Angaben der IEA nahm der weltweite Einsatz von Solarenergie 2023 um 85 % zu, was dieses Segment zu einem interessanten Bereich mit strukturellem Nachfragewachstum für Silber macht. In Autos, und besonders in Elektroautos, wird Silber wegen seiner Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit verwendet. Grundsätzlich sind alle elektrischen Verbindungen mit Silber beschichtet. Das gilt nicht nur für den Elektromotor, sondern auch für Funktionen wie elektrische Fensterheber und Sitze, Einpark- und Bremsassistenten, Infotainmentsysteme etc.
Zink
Zink findet in der Industrie speziell zur Galvanisierung von Stahl Anwendung, um diesen vor Korrosion zu schützen. Gemäß US Geological Survey macht Stahl zum Beispiel zwischen rund 66 % und 79 % der Gesamtmasse einer Windkraftanlage aus. Daher sind Turbinen für eine lange Nutzungsdauer stark auf Zink angewiesen. Das gilt besonders für die Offshore-Windkraft, wo Turbinen noch raueren Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) werden für die Erzeugung von 1 MW Strom aus Windkraft 5.500 kg Zink benötigt. Im Gegensatz dazu ist für die Stromerzeugung aus Kohle oder Erdgas fast kein Zink erforderlich. Da sich Staaten und Regierungen verpflichtet haben, die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen (auf der letzten UN-Klimakonferenz COP28), scheinen die langfristigen Aussichten für eine steigende Zinknachfrage vielversprechend. Auch in Batterien kann Zink eine vielversprechende Rolle spielen. Zink-Brom-Durchflussbatterien sind wiederaufladbare Batterien. Aufgrund ihrer relativ hohen Energiedichte und langen Lebensdauer sind sie gut für Energiespeicheranwendungen im Netzmaßstab geeignet.
Platin
Platin zählt zu einem der seltensten Edelmetalle der Welt und ist mit seinen einzigartigen katalytischen Eigenschaften enorm wertvoll für die Energiewende. Der Löwenanteil der Platinnachfrage kommt aus der Automobilbranche. Platin trägt maßgeblich zur Verringerung der Emissionen von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bei. Um die immer strengeren Emissionsnormen zu erfüllen, ist ein höherer Anteil des Metalls erforderlich. Aber gerade die Rolle von Platin als Katalysator in der Wasserstoffwirtschaft macht es zu einem interessanten Metall für die Energiewende. Platin kommt nämlich als Katalysator in Elektrolyseuren zum Einsatz, die Wasserstoff aus Wasser herstellen, sowie in Brennstoffzellen, die Wasserstoff als Brennstoffquelle für neue Anwendungen wie Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge nutzen. Elektrolyseure ermöglichen die Produktion von grünem (sauberem) Wasserstoff, der Wind- und Solarenergie ergänzt und als langfristiger Energiespeicher dient. Laut dem World Platinum Investment Council wird die Platinnachfrage von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen bis 2030 voraussichtlich einen bedeutenden Anteil der Gesamtnachfrage nach dem Metall ausmachen und bis 2040 möglicherweise das größte Segment darstellen.
Lithium
Lithium ist die entscheidende Komponente in Lithium-Ionen-Batterien. Das enorme elektrochemische Potenzial und das geringe Atomgewicht von Lithium tragen zur hohen Energiedichte und zum niedrigen Gewicht der Batterie bei und machen sie zu einem Grundstein für die effiziente Energiespeicherung in verschiedenen Anwendungen, von Smartphones bis zu Elektrofahrzeugen. Der IEA zufolge benötigt jedes Elektroauto 8,9 kg Lithium, während ein Auto mit Verbrennungsmotor praktisch kein Lithium braucht. Ebenso sind Lithium-Ionen-Batterien nach wie vor die bevorzugte Technologie für die Energiespeicherung im Stromnetzwerk. Nachdem sich der Einsatz von Batterien im Stromsektor im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt hat, müsste sich nach Einschätzung der IEA die globale Energiespeicherung versechsfachen, damit die Welt ihre Ziele für 2030 erreichen kann.
Mit Diversifikation langfristig zum Erfolg
Die verschiedenen Metalle spielen unterschiedliche Rollen bei der Energiewende. Jedes Metall wird nämlich von speziellen Nachfrage- und Angebotsfaktoren beeinflusst, die zyklisch sein können. Daher können die Preise stark schwanken und voneinander abweichen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Rohstoffe über einen breiten Rohstoffkorb und in ein global gestreutes Portfolio einzubauen, um in unterschiedlichen Marktphasen von diversen Assetklassen wie auch Aktien oder Anleihen profitieren zu können. Auch die Steiermärkische Sparkasse bietet einen solchen Multi-Asset Fonds inklusive Rohstoffen an – lassen Sie sich von unseren Expert:innen dazu sehr gerne beraten.
FI
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