Ich verdiene eigentlich ganz gut: Warum bleibt am Ende so wenig übrig?

Kennst du das? Du bekommst endlich dein Lehrlingsentgelt oder sogar dein erstes richtiges Gehalt. Vielleicht arbeitest du Teilzeit neben dem Studium oder bist frisch in deinem ersten Vollzeitjob? Jeden Monat kommt so Geld auf dein Konto. Und trotzdem: Am Monatsende bleibt kaum etwas übrig. Dabei verdienst du doch ganz gut. Du verstehst nicht, warum trotz deinem guten Lohn nichts übrigbleibt.

Keine Sorge, mit diesem Thema bist du nicht allein. Vielen jungen Menschen geht es heute so. Es gibt ein paar „gute“ Gründe, warum das so ist – und ein paar wirklich gute Wege, wie du wieder Kontrolle über dein Geld bekommst.

Die schleichende Lifestyle-Inflation

Es ist ein typischer Teufelskreis: Kaum verdienst du mehr, beginnst du automatisch, dir auch mehr zu gönnen – oder? Ein neueres Handy, neue Sneaker, häufiger ausgehen oder ein größeres WG-Zimmer. Du hast das Gefühl: "Jetzt kann ich mir das endlich leisten." Und ja, das stimmt auch irgendwie.

Aber genau hier setzt die sogenannte Lifestyle-Inflation ein. Was bedeutet das? Deine Ausgaben wachsen mit deinem Einkommen mit. Du gewöhnst dir mit der Zeit an, immer gerade so zu leben, dass es sich mit deinem aktuellen Einkommen ausgeht. Das ist aber auch der Grund, warum du mit deinem Geld nie wirklich vorankommst – und Sparen und Ansparen leere Worthülsen bleiben. 

Frage dich einmal selbst: Welche Dinge hast du dir früher nicht geleistet, die jetzt selbstverständlich geworden sind? Frage dich: Brauche ich das oder will ich das? Und: Will ich das wirklich, oder ist es einfach nur Gewohnheit? Diese Frage fühlt sich wahrscheinlich erst mal unangenehm an. Wenn du mit ihr aber konsequent bist, kannst du dir viel Geld sparen – und schon bald auch zur Seite legen. 

Stille Geldfresser: Kleine Beträge, große Wirkung

Ein Coffee-to-go hier, ein spontanes Mittagessen da und ein Abo, das du gar nicht mehr nutzt – all das läuft im Hintergrund des Alltags Monat für Monat mit. So schnell können 50 Euro weg sein. Oft sind es nämlich nicht die großen Ausgaben wie Urlaube, die dein Budget sprengen. Es sind die kleinen, stillen Geldfresser, die dir wahrscheinlich gar nicht mehr auffallen. 

Ein Beispiel aus Österreich:

  • Dreimal pro Woche ein Coffee-to-go um 3,50 Euro macht über 40 Euro im Monat
  • 2 oder 3 Streaming-Abos, die du kaum nutzt – sind 30 Euro im Monat
  • Essenslieferung statt Kochen – kommt auf rund 60 Euro im Monat

In Summe kommen so schnell 150 Euro oder mehr zusammen, ohne dass du bewusst shoppen warst. (Wie viel dein Kaffee kostet und wie viel du im Monat für Uber, Abo & Co ausgibst, kannst du mit unserem Rechnern ausrechnen.)

Mache einen Selbsttest: Tracke all deine Ausgaben zwei Wochen lang mit einer App – wirklich alle. Du wirst staunen, wo dein Geld so hinfließt. Du bekommst endlich einen Überblick über deine Ausgaben. Und wie viel du dir davon eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes sparen kannst. Wir haben eine kleine Starthilfe für dich und dein Einsparpotenzial hier. Fortgeschrittene können sich gleich an ein Haushaltsbudget machen! Wie das geht, erfährst du hier.

Mach einen Selbsttest: Tracke all deine Ausgaben zwei Wochen lang mit einer App – wirklich alle. Du wirst staunen, wo dein Geld so hinfließt. Du bekommst endliche einen Überblick über deine Ausgaben. Und wie viel du dir davon eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes sparen kannst. Wir haben eine kleine Starthilfe für dich und dein Einsparpotenzial hier. Fortgeschrittene können sich gleich an ein Haushaltsbudget machen! Wie das geht, erfährst du hier.

Social Media: Wenn Konsum zum Status wird

Instagram, TikTok, YouTube & Co. zeigen dir jeden Tag, wie "die anderen" leben: die neuesten Gadgets, coole Outfits, Urlaube, Partys. Nicht selten schleicht sich dabei der Gedanke ein: Warum habe ich das nicht? Warum lebe ich nicht so? Der Druck, beim vorgeführten Lebensstil mitzuhalten, ist real. Ohne es zu merken, vergleichst du dein Leben mit den scheinbar perfekten Bildern anderer.

Was du siehst, ist oft aber nur eine inszenierte Schokoladenseite der Menschen. 

Du siehst nicht, ob sie hinter der glitzernden Fassade ihres perfekten Accounts nicht vielleicht Schulden machen, um sich die neuesten Sachen zu kaufen. Ob das Gewand, das sie tragen, nicht gesponsert ist. Wie sie tatsächlich ihr Geld verdienen – oder wie viel sie tatsächlich verdienen.

Vergiss nicht: Influencer leben davon, dass sie andere Menschen beeinflussen, indem sie für Produkte werben. Fast immer sind ihre Beiträge schön präsentiert, aber direkt mit Produkten verlinkt, damit du ihre Produkte mit nur wenigen Klicks kaufen kannst. In wenigen Sekunden wirst du spontan zum Geldausgeben verführt. Frage dich bei jedem Kauf daher: Brauche ich das wirklich oder will ich es nur, weil ich es auf Social Media gesehen habe?

Sparen ist möglich: So bekommst du wieder Boden unter den Füßen

Keine Sorge: Du musst jetzt nicht beginnen, jeden Cent umzudrehen. Aber ein paar smarte Strategien helfen dir, wieder mehr Überblick – und mehr Geld auf dem Konto – zu bekommen:

Setze dir Sparziele: Du willst öfter in den Urlaub fahren? Einen Notgroschen aufbauen? Neue Möbel kaufen? Ein Ziel motiviert! 

Rundungssparen und Smart Sparen machen das Ansparen von Geld einfach, schnell und beinahe unbemerkt möglich. Mit Smart Sparen kannst du für bis zu 10 Ziele mit nur einem Konto ansparen. Smart Sparen ist bereits bei den meisten Sparkassen möglich – erkundige dich gerne, ob das auch auf deine Sparkasse zutrifft!

Rundungssparen und Smart Sparen machen das Ansparen von Geld einfach, schnell und beinahe unbemerkt möglich. Mit Smart Sparen kannst du für bis zu 10 Ziele mit nur einem Konto ansparen. Smart Sparen ist bereits bei den meisten Sparkassen möglich – erkundige dich gerne, ob das auch auf deine Sparkasse zutrifft!

Bezahle zuerst dich selbst:

Vielleicht hast du über die Methode “Pay yourself first” schon gehört. Wie funktioniert das? Überweise gleich, nachdem du dein Gehalt aufs Konto bekommst, einen fixen Betrag auf ein separates Sparkonto. So kommst du nicht in Versuchung, das Geld auszugeben, statt es anzusparen. Eine allgemein bekannte Spar-Formel ist übrigens die 50/30/20-Methode. 

Wie funktioniert die 50/30/20-Methode? 

50 % … des monatlichen Nettoeinkommens sollten für Grundbedürfnisse und laufende Verpflichtungen ausgegeben werden: Lebensmittel, Wohnen, Strom, Kreditraten, Auto oder Handyvertrag. 

30 % … des monatlichen Nettoeinkommens können für die schönen Dinge des Lebens ausgegeben werden wie etwa Urlaub, Hobbys oder Restaurant-Besuche.  

20 % … des monatlichen Nettoeinkommens (jedenfalls zumindest 10 % der monatlichen Einkünfte) sollten monatlich auf ein separates Sparkonto eingezahlt oder investiert werden. Investitionen in Wertpapiere bergen neben Chancen auch Risiken. Mit einem Dauerauftrag aufs Sparkonto bzw. Wertpapierkonto kann man sich diesen Restbetrag auch automatisch überweisen lassen oder eben anlegen.

Nutze deine Banking-Apps:

Viele Banken bieten Tools, die Ausgaben automatisch kategorisieren. So siehst du auf den ersten Blick bereits, wie viel für Essen, Freizeit oder Shopping draufgeht. Das hilft, Sparpotenziale zu erkennen! 

Kaufe bewusst:

Günstig leben heißt nicht, gar nichts mehr zu genießen. Aber bewusster genießen. Ein gezielter Restaurantbesuch mit Freund:innen macht oft mehr Freude als ständiges "Zwischendurch"-Bestellen.

Lass dich beraten:

Leider ist Finanzbildung noch kein Schulfach. Es gibt aber viele Angebote, die du nutzen kannst, um dich zu informieren und zu lernen. Bei deinen Geldfragen frage deine Bank nach einem Beratungsgespräch. Sie wird dich bei allen Fragen kompetent unterstützen. Je mehr du weißt, desto gezielter kannst du fragen. 

Weiterführende Informationen

Stand: Juli 2025

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