s REAL Vorarlberg: Vier Immobilientrends für 2021

So viel Zeit zuhause wie in diesem Jahr haben auch die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger wohl noch nie verbracht. Dabei konnten sie ausgiebig ihre Wohnsituation überdenken und Verbesserungsmöglichkeiten ins Auge fassen. Wer seinen Wohntraum bis jetzt noch nicht verwirklicht hat und es sich leisten kann, machte sich – trotz Corona – auf die Suche nach den idealen vier Wänden. „Die Nachfrage nach Immobilien ist weiter auf hohem Niveau. Durch die Pandemie haben sich allerdings bestimmte Immobilientrends verändert bzw. verstärkt“, berichten Dominik Brunauer und Christian Hagspiel, seit 2020 Geschäftsführer von Sparkassen REAL Vorarlberg. Wer aktuell eine Immobilie kaufen oder verkaufen möchte, findet im gerade neu erschienenen Immo-Guide 2021 grundlegende Orientierung. Er gilt als wichtiger Barometer für Immobilienwerte in Vorarlberg und enthält Richtwerte für Gewerbe- und Wohnimmobilien in den wichtigsten Regionen des Landes.

Trend 1: Raus ins Grüne
Schon während des ersten Lockdowns hat sich gezeigt, wie wichtig Garten, Terrasse oder Balkon ist. Besonders hoch im Kurs standen im abgelaufenen Jahr daher gebrauchte Häuser und Gartenwohnungen. „Außenbereiche haben definitiv eine Aufwertung erfahren. Unabhängig von der weiteren Entwicklung der Gesundheitslage gehen wir auch für 2021 davon aus, dass der Wunsch nach Freiflächen anhalten wird. Schließlich ist Freizeit und Urlaub im Garten oder auf Balkonien definitiv angenehmer als in geschlossenen Wänden“, betont Dominik Brunauer: „Und stimmt das Gesamtpaket, so macht man jetzt auch schon mal Abstriche bei der Lage und lässt sich in Randzonen nieder.“

Das Wohnen in ländlichen Gemeinden ist aber auch noch aus anderen Gründen attraktiver geworden: „Durch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten und verstärktes Arbeiten im Homeoffice ist absehbar geworden, dass 2021 ländliche Lagen deutlich profitieren werden“, erläutern die Immobilienprofis. Ausschlaggebend wird allerdings sein, ob die Objekte eine gute Anbindung an die Hauptverkehrsadern haben und ob Gesundheitseinrichtungen wie Arzt oder Apotheken nahegelegen sind.

Trend 2: Downsizing
Seit Jahrzehnten führen zunehmender Wohlstand, höheres Lebensalter, immer kürzere Arbeitszeiten sowie das steigende Bildungsniveau zu einer Individualisierung der Lebensführung und letztlich zur Entstehung des Phänomens „Single-Gesellschaft“. So hat sich die Anzahl der österreichischen Einpersonenhaushalte in den letzten 35 Jahren annähernd verdoppelt (768.000 in 1985; 1.480.000 in 2019). Aktuell lebt in Vorarlberg rund ein Drittel (34,4 %) der Bevölkerung allein. Für 2060 gehen die Prognosen von einem Anteil an den Gesamthaushalten von fast 40 Prozent (39,6 %) aus[1]. Zusätzlich zum demografischen Wandel und dem anhaltend hohen Preisniveau verstärken Corona-bedingte Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit den Trend zu kleineren Wohneinheiten. „Während aktuell 3- bis 4-Zimmerwohnungen länger auf neue Besitzer warten, ist auf 1- bis 2-Zimmerwohnungen ein regelrechter Run entstanden“, berichten Brunauer und Hagspiel.

Kleinwohnungen sind aber auch als Anlageobjekte besonders gefragt, da diese gut vermieten werden können. Anlegerwohnungen mit höherem Fremdfinanzierungsanteil punkten außerdem mit Steuervorteilen, da Kreditzinsen und Kreditnebenspesen als absetzbarer Aufwand gelten.

Trend 3: Wohneigentum
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und der Tatsache, dass es auch in Vorarlberg tendenziell immer mehr neue, qualitativ hochwertige Mietwohnungen gibt, bleibt der Wunsch nach Wohneigentum weiter bestehen. „Wir stellen bei unseren Kundinnen und Kunden ein verstärktes Bedürfnis nach eigenen vier Wänden fest“, weiß Immobilienmakler Dominik Brunauer. Und Finanzierungsspezialist Christian Hagspiel ergänzt: „Auch in den Sparkassen haben wir 2020 verstärkte Nachfrage nach Wohnfinanzierungen auf bereits hohem Niveau registriert.“ Für Eigentümer sieht er nur Vorteile: „Wohneigentum ist nicht nur als Vorsorgeinvestition für den Ruhestand vorteilhaft, sondern kann auch auf lange Sicht deutlich günstiger kommen als Miete.“ Ein Beispiel: Bei einem fiktiven Kaufpreis von 265.000 Euro, einer Gesamtbelastung von 249.422,16 Euro, einem Eigenmittelanteil von 55.000 Euro und einer Verzinsung von 1,125 Prozent p. a. (effektiv 1,2 % p. a.) könnte man in einem Zeitraum von 30 Jahren Kreditlaufzeit bei monatlichen Mietkosten von 715 Euro fast 100.000 Euro einsparen.

Trend 4: Immobilien online finden
Immobiliensuchende haben sich im abgelaufenen Jahr nicht durch Lockdowns bremsen lassen und schon mal im Internet eine Vorauswahl getroffen, wenn persönliche Besichtigungen nicht möglich waren. „Mit unseren 360-Grad-Ansichten können Interessenten eine sehr realistische Vorstellung über die Qualität und den Zustand eines Objekts bekommen und so schon die richtige Vorauswahl treffen. Ein Besuch vor Ort mit unseren erfahrenen Beraterinnen und Beratern komplettiert dann Eindruck. Besonders gefragt ist dabei ihre fachliche Expertise im Zusammenhang mit dem baulichen Zustand sowie der Gebäudetechnik. Und wer gleich wissen möchte, ob der Wohntraum auch finanzierbar ist, nutzt den Wohnkreditrechner der Sparkasse“, weisen die beiden Geschäftsführer auf das Komplett-Angebot der Sparkassen REAL Vorarlberg hin.

Preisausblick
Aus Sicht von s REAL Vorarlberg hat die Pandemie noch keinen merklichen Einfluss auf die Immobilienpreise im Ländle: „Die Preise hatten schon vor Corona einen gewissen Plafond erreicht. Man ist nicht mehr bereit oder in der Lage, jeden Preis für ein Traumobjekt zu bezahlen. Werden die Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen aber weiter andauern, sind Preisverschiebungen nicht auszuschließen. Am wertbeständigsten werden sich jedenfalls qualitativ hochwertige Immobilen erweisen. Steigerungsraten wie in den letzten Jahren sind aber dann nicht zu erwarten.“ Wenig Bewegung zeigte sich am Grundstücksmarkt. Nach wie vor übersteigt hier die Nachfrage das Angebot passender Objekte. Wer Grund und Boden in Vorarlberg hat, gibt ihn nach wie vor bevorzugt im Familienverbund weiter. Auch Gewerbeimmobilien finden aktuell kaum Abnehmer.

Am Mietwohnungsmarkt hat sich mittlerweile eine markante Preis-Schmerzgrenze herauskristallisiert: „Wenn es sich nicht gerade um Luxus-Objekte für eine gehobene Kundenschicht handelt, findet man aktuell über 1.200 Euro monatlich warm schwerlich Interessenten“, berichtet Maklerprofi Brunauer.

Immo-Guide - Vorarlberger Immobilienpreisspiegel
Der Immo-Guide richtet sich an Rechtsanwälte, Notare, Treuhänder und interessierte Privatpersonen. Die gedruckte Broschüre ist ab sofort bei Sparkassen REAL Vorarlberg sowie bei den Sparkassen-Wohnbauexperten erhältlich. Auf Anfrage wird die Broschüre auch zugeschickt. Außerdem steht sie auch auf den Websites aller Vorarlberger Sparkassen zum Download zur Verfügung.

Kontakt: Sparkassen REAL Vorarlberg, 6850 Dornbirn, Bahnhofstraße 2, Tel.: 05 0100 - 26548
Link zum Wohnkreditrechner: https://rechner.sparkasse.at/advice/Main