Gemeinsame Finanzen:
Konto sucht Paar

In 4 Schritten zu den gemeinsamen Finanzen

Sie möchte unbedingt Vorhänge, um die Nachbarn abzuschirmen. Er hingegen plant schon die erste Grillparty auf dem Balkon – und möchte alle im Haus einladen. Zusammen­zu­ziehen ist spannend, lernt man dabei doch viele neue Dinge über­einander kennen. Spätestens jetzt wird es auch Zeit, über das Thema Geld in der Beziehung zu sprechen. Braucht man ein gemein­sames Konto? Oder die Finanzen doch lieber trennen? Bekannter­maßen ist Geld neben der geliebten Haus­arbeit eine der Haupt­ur­sachen für Streit in der Beziehung. Für einen reibungslosen gemein­samen Alltag empfiehlt es sich daher, das Thema Haus­halts­geld schon vor dem Übersiedlungstag zu besprechen. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir, wie einfach man die gemeinsamen Finanzen managen kann.

1. Ein Gemeinschaftskonto oder getrennte Konten? 

Kreditrate, Kosten fürs Auto, Versicherungen oder Lebensmittel: Bei den vielen ver­schieden­en Aus­gaben im gemein­samen Haushalt kann man schnell den Überblick verlieren. Für zusammen­lebende Paare ist daher ein sogenanntes Gemein­schafts- oder Partner­konto sinnvoll. Dabei handelt es sich um ein gewöhnliches Bankkonto, das von zwei oder mehreren Personen genutzt wird. Der Vorteil ist, dass alle Aus­gaben im gemeinsamen Haus­halt über das gleiche Konto abgebucht werden. Durch regelmäßige Check-ins sehen dann alle Beteiligten, wo das Geld hingeht und wo eventuell Kosten gesenkt werden können.

Gemeinsames Konto schön und gut – aber wo bleibt die finanzielle Unabhängigkeit? Die muss nicht auf der Strecke bleiben. Die richtige Mischung sorgt sowohl für genügend Übersicht als auch für die gewohnte Privatsphäre: Ein Partnerkonto für die gemeinsamen Ausgaben im Haushalt und daneben behalten beide jeweils auch noch ein eigenes Konto für persönliche Ausgaben oder aufwendige Hobbys, wie Wellness oder Sportausrüstung. Zusätzlich kann man ein weiteres gemeinsames Konto eröffnen, auf dem man für größere Reisen, wie eine Weltreise, sparen kann.


“Mit einem gemein­samen Konto zeigt man, dass man Ver­ant­wortung für gemein­same Finanzen über­nimmt und damit Kontrolle hat – und auch gleichzeitig das eigenes Geld, das man nicht einbringt, selbst verwalten und nach Belieben verwenden kann.”

“Mit einem gemein­samen Konto zeigt man, dass man Verantwortung für gemein­same Finanzen übernimmt und damit Kontrolle hat – und auch gleich­zeitig das eigenes Geld, das man nicht einbringt, selbst verwalten und nach Belieben verwenden kann.”

2. Finanzielle Ziele in der Partnerschaft definieren

Der Überblick über das Haushaltsbudget ist wichtig. Ist man schon dabei, festzulegen, wie das Geld eingeteilt werden soll, packt man am besten auch gleich die Gelegenheit beim Schopf und überlegt sich gemeinsame finanzielle Ziele. Das kann zum Beispiel der nächste Urlaub oder ein Wunschmöbelstück sein. Wer schlussendlich wie viel auf das Partnerkonto einzahlt, muss jedes Paar individuell entscheiden. In manchen Partnerschaften zahlen beide den gleichen Betrag ein, in anderen wird ein Anteil je nach Höhe des persönlichen Einkommens eingezahlt. 

Auch bei einem gemeinsamen Konto sollte man die 50/30/20-Methode anwenden. Sie ist einer der einfachsten Wege, wie man ein monatliches Budget einteilen kann:

  • Entscheiden: Das Paar legt fest, welche Ausgaben gemeinsam bezahlt werden.

  • Einzahlen: Es wird vereinbart, wie viel man auf das gemeinsame Konto einzahlt. 

  • Reservieren: Der Betrag steht fest? Super. Von diesem wird zuerst die Hälfte (50 %) für Fixkosten reserviert. Fixkosten sind regelmäßige monatliche Kosten – dazu zählen zum Beispiel Miete, Gas, Strom oder Internet.

  • Genießen: 30 % des Betrages können für die Freizeit angedacht werden – auswärts essen, gemeinsame Hobbys wie Videospiele und Ähnliches. 

  • Sparen: 20 % des Betrages werden gespart. So kann ein Notgroschen für eine kaputte Waschmaschine oder eine gemeinsame Reise entstehen.
    Tipp: Für den Notgroschen kann ein eigenes Konto angelegt werden.

 

 

 

 

 

 

“Über Geld in der Beziehung reden ist schwierig? Das Eis brechen kann man zum Beispiel, indem man zum Thema Finanzen und Vermögensbildung ein Buch oder eine Broschüre liest, einen Kurs besucht oder Informationen aus dem Internet hinterfragt. So versteht man seine eigenen und auch die gemeinsamen Finanzen besser. Das ist besser, als unterstellt zu bekommen, dass es in der Beziehung an Vertrauen mangelt oder Kontrolle ausgeübt werden könnte.”

“Über Geld in der Beziehung reden ist schwierig? Das Eis brechen kann man zum Beispiel, indem man zum Thema Finanzen und Vermögensbildung ein Buch oder eine Broschüre liest, einen Kurs besucht oder Informationen aus dem Internet hinterfragt. So versteht man seine eigenen und auch die gemeinsamen Finanzen besser. Das ist besser, als unterstellt zu bekommen, dass es in der Beziehung an Vertrauen mangelt oder Kontrolle ausgeübt werden könnte.”

3. Über Geld sprechen 

Über Geld in der Partnerschaft reden? Unbedingt! Ein gemeinsames Konto fördert die positive Kommunikation über Geld. Sprechen Paare regelmäßig offen über Geldthemen und gemeinsame finanzielle Ziele, gibt es weniger Diskussionen und Streit ums Geld. Gut wäre, wenn alle über die gemeinsamen Ausgaben informiert sind – und nicht nur eine Person in der Beziehung die Geldthemen regelt. 

Checkliste zum gemeinsamen Beantworten:

  • Wie wollen wir unser Haus­halts­budget im Blick behalten: digital oder analog? 

  • In welchen Zeit­ab­ständen möchten wir uns zu­sammen­setzen, um die Finanzen zu besprechen? Hier bietet sich ein fixer “Finanztag” im Monat an. 

  • Bis zu welcher Betrags­höhe kann jede:r von uns eine Über­weisung vom Haus­halts­konto tätigen, ohne den anderen zu fragen?

  • Wie viel zahlen wir in eine Pensionsvorsorge für beide ein, wenn wir bei Kinder­wunsch in der Karenz­zeit weniger Geld zur Verfügung haben? 

  • Was passiert, wenn eine:r von uns arbeitslos oder krank wird? Wie möchten wir für uner­wartete Situationen einen Not­groschen anlegen?

4. Mögliche Trennung bedenken

Niemand spricht gerne über den Fall einer Trennung. Doch auch dieses Thema sollte schon auf den Tisch kommen, bevor man zusammenzieht. Wer die Katze und wer die Möbel bekommt, ist schon vereinbart? Ein guter erster Schritt. Geht es ans Finanzielle, sollten jedenfalls auch folgende Fragen gestellt werden:

  • Wer zieht im Falle einer Trennung aus der Wohnung aus?
  • Was passiert mit der Kaution für die gemeinsame Wohnung?
  • Wird ein gemeinsames Konto in ein Einzelkonto umgewandelt oder geschlossen?

Im Fall einer Trennung bei Beziehungsende müssen beide zustimmen, dass das Gemeinschaftskonto entweder in ein Einzelkonto umgewandelt oder geschlossen wird. Im Todesfall wird das auf beide lautende Konto nicht gesperrt. Es wird jedoch in der Notarsbeauskunftung auf die Mitinhaberschaft des Verstorbenen zum Gemeinschaftskonto gesondert hingewiesen. Kauft man gemeinsam eine Immobilie im Eigentum oder nimmt als Paar einen Kredit auf, sollte unbedingt eine Vereinbarung aufgesetzt werden, die vor Gericht Bestand hat. 

Bei einer Trennung braucht man auch Nachweise, wer welche Eingänge auf dem Haushaltskonto getätigt hat, um zu sehen, in welcher Höhe Beiträge zur Lebensführung geleistet wurden. Auch bei Eingängen mit hohen Beträgen, die als Schenkung zwischen Kontoinhaber:innen gelten können, gilt es, aufzupassen: Schenkungen, die eine Höhe von 50.000 Euro übersteigen, sind beim Finanzamt meldepflichtig.  

“Bei einer Trennung kann ich das Konto nicht ohne Zu­stimmung und Unter­schrift der Partner:in auflösen. Es ist daher sinn­voll und anzu­raten, ein gemein­sames Konto nur auf Haben­basis ohne Über­ziehungs­möglich­keit ein­zu­richten und nicht als Spar­konto mit hohen Beträgen zu führen. Es soll dazu dienen, laufende Kosten und Fix­kosten zu begleichen.”

“Bei einer Trennung kann ich das Konto nicht ohne Zu­stimmung und Unter­schrift der Partner:in auflösen. Es ist daher sinn­voll und anzu­raten, ein gemein­sames Konto nur auf Haben­basis ohne Über­ziehungs­möglich­keit ein­zu­richten und nicht als Spar­konto mit hohen Beträgen zu führen. Es soll dazu dienen, laufende Kosten und Fix­kosten zu be­gleichen.”

Häufige Fragen zum Gemeinschaftskonto

Fazit

Mit einem Gemeinschaftskonto werden die Finanzen für den gemeinsamen Haushalt auch Beziehungssache. Das fördert eine offene und ehrliche Kommunikation über das gemeinsame Geld und mögliche finanzielle Ziele. Solche klaren Vereinbarungen in der Partnerschaft zeugen schlussendlich von Vertrauen, Respekt und Gemeinsamkeit.

Bitte beachten Sie:

Hierbei handelt es sich um eine Werbe­mitteilung und nicht um eine Anlage­empfehlung. Diese Werbe­mit­teilung ersetzt somit keine Anlage­beratung und berück­sichtigt weder die Rechts­vorschriften zur Förderung der Un­ab­hängigkeit von Finanz­analysen, noch unter­liegt sie dem Verbot des Handels im An­schluss an die Ver­breitung von Finanz­analysen. 

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