Innsbruck, 23. Oktober 2025
 

100 Jahre Weltspartag – Zwischen Tradition und digitaler Zukunft

  • Tiroler:innen halten Sparen für wichtig – monatlicher Betrag aber rückläufig
  • Generation Z zeigt mehr Finanzwissen und Risikobereitschaft als Baby Boomer
  • Finanzbildung wird als essenziell anerkannt – KI und Social Media gewinnen als Informationsquelle an Bedeutung

Der Weltspartag feiert sein 100-jähriges Bestehen und ist aktueller denn je. Der erste Weltspartag wurde am 31. Oktober 1925 in Österreich gefeiert, nachdem er 1924 auf dem Internationalen Sparkassenkongress in Mailand beschlossen worden war. Ziel war und ist es, die Bedeutung des Sparens für Erwachsene und Kinder zu fördern. Die Tiroler Sparkasse nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um die Ergebnisse der aktuellen Sparstudie zu präsentieren und ihre Rolle als Bildungsakteur zu unterstreichen. Tirol zeigt ein starkes Sicherheitsbedürfnis, aber zunehmend auch mehr Offenheit für neue Wege der Geldanlage.

Patrick Götz und Karin Svoboda, Vorstände Tiroler Sparkasse

Patrick Götz und Karin Svoboda, Vorstände Tiroler Sparkasse

Tirol spart weiter – doch mit kleinerem Polster

In Tirol ist das Sparen nach wie vor tief in der Lebensrealität verankert. 81 % der Bevölkerung halten Rücklagen für „sehr“ oder „ziemlich wichtig“. Dennoch zeigt sich ein rückläufiger Trend bei der Höhe der monatlichen Sparbeträge: Im Vergleich zu früheren Jahren legen die Tiroler:innen aktuell weniger Geld zur Seite (2023: 331 Euro). Mit durchschnittlich 294 Euro pro Monat liegt Tirol auch unter dem österreichweiten Mittelwert (320 Euro).

Die Zufriedenheit mit dem eigenen Sparverhalten ist verhalten: Nur knapp die Hälfte ist „zufrieden“ (45 %), während ein Drittel den Betrag als nicht ausreichend empfindet.

Bei den Sparmotiven dominiert klar das Sicherheitsbedürfnis. Fast neun von zehn Tiroler:innen legen Geld für Notfälle zurück (86 %). Auch der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit (69 %) und die Absicherung für die Zukunft (68 %) sind wichtige Beweggründe. Konsumwünsche wie Urlaube oder größere Anschaffungen spielen ebenfalls eine große Rolle (68 %). Rund ein Drittel spart zudem für eine künftige Immobilienfinanzierung (35 %), ein Hinweis auf den hohen Stellenwert von Wohneigentum in Tirol.

Sparen mit Tradition, investieren mit Perspektive

Sparbuch, -karte und -konto bleiben in Tirol auf Platz eins: Mehr als acht von zehn Menschen nutzen eine dieser Formen regelmäßig (84 %). Auch das Girokonto (60 %) spielt eine große Rolle, gefolgt von Bausparverträgen und Lebensversicherungen, die jeweils von rund vier von zehn Befragten genutzt werden (je 42 %).

Obwohl das Interesse an Wertpapieren wächst, bleibt noch viel Luft nach oben: Aktuell verzichtet die Mehrheit der Tiroler:innen auf diese Anlageform (59 %). Gleichzeitig zeigt sich Tirol im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt etwas aktiver am Kapitalmarkt. Vier von zehn Befragten investieren bereits in Wertpapiere, vor allem in Aktien (29 %), Investmentfonds (21 %), und ETFs (17 %). Das Interesse an alternativen Anlagen steigt somit. Sicherheit und Stabilität sind aber weiterhin für viele Menschen im Fokus. Deswegen spielen klassische Sparformen wie Sparbuch und Bausparer weiterhin eine wesentliche Rolle bei einer ausgeglichenen Anlagestrategie.

Immobilien gewinnen wieder mehr an Bedeutung: Fast ein Drittel der Tiroler:innen nutzt Immobilien als Spar- oder Anlageform (31 %), ein Plus von zwölf Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Dieser Anstieg zeigt, dass Sachwerte für viele eine attraktive Ergänzung zu klassischen Sparformen darstellen und als langfristige Absicherung gesehen werden.

Generation Z – aktiv am Kapitalmarkt

Die Generation Z unterscheidet sich deutlich von älteren Generationen: Sie ist nicht nur neugierig und offen für neue Wege, sondern auch deutlich aktiver, wenn es um Geldanlage geht. Fast jede:r Zweite aus dieser Altersgruppe investiert bereits in Wertpapiere (48 %) und liegt damit über dem Durschnitt. Besonders beliebt sind Aktien, die von mehr als acht von zehn Wertpapierbesitzer:innen genutzt werden (81 %). ETFs haben sich auch etabliert und sind für 59 % der jungen Anleger:innen die bevorzugte Anlageform. Investmentfonds bleiben ebenfalls relevant (48 %), während klassische Anleihen (28 %) und Zertifikate (19 %) eher ergänzend genutzt werden.

Auch die Risikobereitschaft ist bei der jungen Generation deutlich ausgeprägter: Rund vier von zehn stufen sich als „risikofreudig“ ein (39 %), während sich Baby Boomer als „sicherheitsbetont“ bezeichnen (90 %). „Die junge Generation ist nicht nur informierter, sondern auch mutiger – dabei unterscheidet sie sich grundlegend von den Strategien ihrer Eltern und Großeltern. Sie setzt auf Diversifikation, digitale Lösungen und verfolgt einen agilen, technologiegetriebenen und ethisch geprägten Ansatz und verlangt nach flexiblen und renditestarken Anlageformen.“, so Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse.

Mehr als die Hälfte der Gen Z bewertet das eigene Finanzwissen als „gut“ oder „sehr gut“ (52 %), während ältere Generationen, wie die Baby Boomer, deutlich zurückhaltender sind (38 %).

Trotzdem zeigt sich ein differenziertes Bild: Während Gen Z stark auf Wertpapiere und ETFs setzt, diversifiziert sie auch in andere Anlageformen. Edelmetalle spielen für knapp drei von zehn eine Rolle (28 %), und digitale Assets wie Kryptowährungen sind für fast jede:n Fünften interessant (18 %). Diese Anlageformen sind bei älteren Generationen kaum relevant.

Bildung als Schlüssel – KI und Social Media gewinnen als Informationsquelle an Bedeutung

Finanzwissen hat für die Tiroler:innen einen hohen Stellenwert: Zwei Drittel (66 %) bewerten es als „sehr“ oder „ziemlich wichtig“. Damit liegt Tirol leicht über dem österreichischen Durchschnitt. Dennoch bleibt die aktive Nutzung von Bildungsangeboten gering, nur etwa jede:r Zehnte greift gezielt darauf zurück (11 %).

Die bevorzugten Informationsquellen sind traditionell geprägt: Persönliche Beratung in der Bank bleibt die wichtigste Anlaufstelle (59 %), gefolgt von klassischen Medien wie Zeitungen oder TV (51 %). Doch die Generation Z bricht dieses Muster auf: Für sie ist Social Media die führende Quelle (63 %) und noch vor der Bankberatung (55 %).

Digitale Beratung wird zunehmend interessant, vor allem für die jüngeren Generationen. Mehr als ein Drittel der Gen Z (36 %) kann sich vorstellen, KI-gestützte Empfehlungen zu nutzen, bei der Gen Y ist es knapp jede:r Fünfte (19 %). Bei älteren Generationen spielt das Thema hingegen kaum eine Rolle: Nur 8 % der Gen X und gerade einmal 2 % der Baby Boomer zeigen hier Interesse.

Mehr als Banking – Ökosystem für Wissen, Sicherheit und Zukunft

Die Tiroler Sparkasse gemeinsam mit der Erste Bank verfolgen einen umfassenden Ansatz, um Finanzwissen in allen Lebensphasen zu fördern. Ziel ist es, Finanzbildung dort zu verankern, wo sie den größten Nutzen entfaltet: bei Kindern, Jugendlichen, Familien und Erwachsenen.

Mit Initiativen wie FLiP (Financial Life Park) und FLiP2Go wird Finanzwissen spielerisch und interaktiv vermittelt. Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 15 Jahren lernen wirtschaftliche Zusammenhänge kennen und stärken ihre Kompetenzen für zukunftsorientiertes Handeln. FLiP2Go ist mobil in ganz Österreich unterwegs, barrierefrei und kostenlos.

Für ältere Schüler:innen und Erwachsene bietet das Planspiel ECOMANIA die Möglichkeit, in Rollen wie Regierungsmitglied oder Unternehmensvorstand zu schlüpfen. So werden komplexe Themen wie Inflation, Arbeitslosigkeit oder Wirtschaftswachstum greifbar und praxisnah vermittelt.

Da Social Media für viele junge Menschen die wichtigste Informationsquelle ist, setzt die Tiroler Sparkasse auf innovative Kanäle. Das TikTok-Format „Dr. Dr. Money“ vermittelt Finanzwissen verständlich und unterhaltsam, genau dort, wo die Generation Z ihre Informationen sucht.

Mit der Zweiten Sparkasse werden Menschen in finanziellen Notlagen durch Girokonten, Versicherungen und persönliche Beratung unterstützt. Seit 2007 konnten bereits rund 1.700 Kund:innen betreut werden, jährlich kommen etwa 100 neue hinzu.

Darüber hinaus bietet die Tiroler Sparkasse digitale Tools wie Haushaltsbudget- oder Pensionsrechner sowie den Financial Health Check, der einen Überblick über die individuelle Finanzsituation gibt. Ergänzt wird das Angebot durch Veranstaltungen wie die Female Future Talks und ein umfangreiches Online-Angebot mit dem Finanz ABC, Blogbeiträgen und Videos.

Diese Initiativen zeigen: Finanzbildung ist mehr als ein Schlagwort. Sie wird aktiv gelebt, digital zugänglich gemacht und mit persönlichen Beratungsangeboten kombiniert. „Finanzielle Gesundheit bedeutet für uns, Menschen in Tirol in jeder Lebensphase zu begleiten – mit Wissen, Tools und persönlicher Beratung.“, sagt Karin Svoboda, Vorständin Tiroler Sparkasse. So entsteht ein Ökosystem, das Wissen, Sicherheit und finanzielle Gesundheit für alle Generationen fördert.

 

„Auch nach 100 Jahren ist der Weltspartag mehr als ein symbolischer Anlass, er ist ein Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen und ein Impulsgeber für den Dialog über finanzielle Verantwortung, Unabhängigkeit und Altersvorsoge.“, meinen Karin Svoboda und Patrick Götz, Vorstandsmitglieder der Tiroler Sparkasse.

Einladung zum Weltspartag

Die Tiroler Sparkasse lädt am Freitag, 31. Oktober, herzlich zum Weltspartag in allen Filialen ein – ein Tag für den offenen Dialog über finanzielle Verantwortung, Sparverhalten und Bildung.

Besonders für Kinder gibt es ein Highlight am Sparkassenplatz in Innsbruck: eine spannende Sparefroh-Rallye mit Spielen, kleinen Geschenken und viel Spaß rund ums Thema Geld.

Zur Studie

Die Studie wurde im Auftrag der Erste Bank der österreichischen Sparkassen durchgeführt. Der Erhebungszeitraum erstreckte sich vom 16. Juli bis zum 6. August 2025. Die Befragung erfolgte ausschließlich online.

Insgesamt wurden 1.370 Interviews mit Personen im Alter von 16 bis 75 Jahren in ganz Österreich durchgeführt. Um eine getrennte Auswertung nach Bundesländern zu ermöglichen, erfolgte eine disproportionale Aufteilung der Interviews: In Vorarlberg und dem Burgenland wurden jeweils mindestens 120 Interviews geführt, während die übrigen Bundesländer mit höheren Fallzahlen von mindestens 150 Interviews berücksichtigt wurden. Für die Gesamtbetrachtung wurden die Ergebnisse anschließend auf ein repräsentatives Niveau gewichtet.

Bei Fragen, die in dieser oder anderen Studien zwischen 2015 und 2025 vergleichbar gestellt wurden, werden in den Charts Differenzen ausgewiesen, um die Entwicklung darzustellen. Dabei ist zu beachten, dass die Erhebungen bis 2023 vollständig mittels CATI durchgeführt wurden, im Jahr 2023 im Mixed Mode (CATI und Online) und seit 2024 ausschließlich online. Dadurch können methodische Effekte die Vergleichbarkeit beeinflussen.

Die Durchführung der Studie erfolgte durch das Marktforschungsinstitut IMAS INTERNATIONAL.

 

Übersicht Generationen

 

Über die Tiroler Sparkasse

Seit über 200 Jahren hat es sich die Tiroler Sparkasse zur Aufgabe gemacht, Wohlstand in der Region zu schaffen. Als klassische Universalbank bietet das Bankinstitut eine umfassende Palette an Finanzprodukten an und stellt die persönliche Beratung in den Mittelpunkt. An 34 Standorten sowie rund um die Uhr über George und George Business werden über 155.000 Privat- und Unternehmenskund:innen in allen Fragen des Geldlebens betreut. Mit über 400 Mitarbeiter:innen gehört die Tiroler Sparkasse zu den größten Arbeitgeber:innen in der Region. 

Weitere Bilder zur Verwendung.

Pressekontakt

Verena Schneeberger
Presse und Kommunikation 
05 0100 - 70520
presse@tirolersparkasse.at