Innsbruck, 4. Dezember 2024
 

Von der Notwendigkeit sozialer Verantwortung 

Studie zum Internationalen Tag der Freiwilligkeit am 5. Dezember

  • 44 % der Tiroler:innen engagieren sich ehrenamtlich
  • 79 % der Befragten finden soziale Verantwortung von Unternehmen wichtig
  • Hilfe und Prävention: Zweite Sparkasse erweitert Angebot 

Mit über 470 Millionen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden und einer Wertschöpfung von mehr als 10 Milliarden Euro jährlich[1], kommt der Freiwilligenarbeit in Österreich eine hohe Bedeutung zu und macht Freiwillige zu einem unverzichtbaren Teil der Gesellschaft. Eine aktuelle Studie von Erste Bank und Sparkassen rund um Tag der Freiwilligkeit am 5. Dezember zeigt, wie die Tiroler:innen zu ehrenamtlichen Engagement stehen und was sie sich von Unternehmen erwarten.

[1] Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz 2024

Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse und Dietmar Gschließer, Social Banking Beauftragter der Tiroler Sparkasse

Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse und Dietmar Gschließer, Social Banking Beauftragter der Tiroler Sparkasse
Bildnachweis: Tiroler Sparkasse, Abdruck honorarfrei

Wenn es um die persönliche soziale Verantwortung geht, sind die in Tirol lebenden Menschen Spitzenreiter:innen innerhalb des Landes. 44 % der Tiroler:innen engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Das sind signifikant mehr als im Vergleich zu Gesamtösterreich (33 %). Über die Hälfte (55 %) davon betätigt sich in Vereinen. Jeweils 20 % sind freiwillig bei der Feuerwehr oder bei sozialen Diensten tätig, bei der Rettung engagieren sich 16 % der Tiroler:innen. Dass freiwilliges Engagement insbesondere im ländlichen Raum eine höhere Bedeutung genießt, zeigt die Tatsache, dass der Freiwilligenanteil in Orten mit unter 5.000 Einwohner:innen mit 42% über dem österreichweiten Wert liegt.

Wenn es um die persönliche soziale Verantwortung geht, sind die in Tirol lebenden Menschen Spitzenreiter:innen innerhalb des Landes. 44 % der Tiroler:innen engagieren sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich. Das sind signifikant mehr als im Vergleich zu Gesamtösterreich (33 %). Über die Hälfte (55 %) davon betätigt sich in Vereinen. Jeweils 20 % sind freiwillig bei der Feuerwehr oder bei sozialen Diensten tätig, bei der Rettung engagieren sich 16 % der Tiroler:innen. Dass freiwilliges Engagement insbesondere im ländlichen Raum eine höhere Bedeutung genießt, zeigt die Tatsache, dass der Freiwilligenanteil in Orten mit unter 5.000 Einwohner:innen mit 42% über dem österreichweiten Wert liegt.

Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse und Dietmar Gschließer, Social Banking Beauftragter der Tiroler Sparkasse

Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse und Dietmar Gschließer, Social Banking Beauftragter der Tiroler Sparkasse
Bildnachweis: Tiroler Sparkasse, Abdruck honorarfrei

Tiroler:innen sehen Unternehmen bei sozialer Verantwortung in der Pflicht

Die hohe Bedeutung des sozialen Engagements in Tirol beschränkt sich aber nicht nur auf den privaten Raum. So halten es rund acht von zehn Tiroler:innen für wichtig, dass auch Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen. Sie halten vor allem die Verantwortung für Mitarbeitende (87 %), Klima- und Umweltschutz (63 %) sowie die Verantwortung für die Region für zentral (60 %). Aber auch Inklusion (53%), ethisches Handeln (39 %) und das Vorantreiben der Wirtschaft (37 %) ist für viele Teil der unternehmerischen Verantwortung. „Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement hat in Tirol einen traditionell hohen Stellenwert. Die positiven Effekte der sozialen und persönlichen Anerkennung sind aber nicht nur auf Vereine oder den privaten Bereich beschränkt. Die Ergebnisse zeigen klar, dass Unternehmen, die Verantwortung übernehmen und sinnvolle Initiativen fördern, einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten und so auch ihre eigene Zukunftsfähigkeit stärken“, schätzt Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse, die Ergebnisse ein.

 

Maßnahmen im Tätigkeitsbereich des Unternehmens mit Priorität

Obwohl die Tiroler:innen sozialer Tätigkeit von Unternehmen eine hohe Bedeutung beimessen, zeigen sie gewisse Vorbehalte im Zusammenhang mit den Motiven der Unternehmen: 63 % vermuten Imagegründe, 53 % Employer Branding und 40 % die Absicht Neukund:innen zu gewinnen hinter den sozialen Maßnahmen von Unternehmen. 46 % meinen hingegen, dass auch die Verbesserung des Arbeitsklimas eine zentrale Rolle für das Engagement der Unternehmen spielt. Für ein Viertel der Tiroler:innen ist auch die Stärkung des Standortes ein potenzielles Motive für soziale Maßnahmen von Unternehmen. Patrick Götz dazu weiter: „Als Unternehmen einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten ist keine Einbahnstraße. Man sollte dabei nicht vergessen, dass soziales, unternehmerisches Engagement auch Lebensqualität und Arbeitsplätze in der Region schafft und damit einen Wirtschaftsstandort attraktiver machen kann.“

Im Hinblick auf die Sinnhaftigkeit von Maßnahmen bevorzugt der Großteil der Tiroler:innen konkrete Schritte, die die Expertise der Unternehmen miteinbezieht. So sehen 86 % zur Verfügung gestellte Infrastruktur bei Notfällen als sinnvoll an, 80 % Förder- und Bildungsprogramme. Rund drei Viertel ist wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden in ihrer Freiwilligkeit – unabhängig wo – unterstützen und Hilfe zur Selbsthilfe im jeweiligen Bereich des Unternehmens zur Verfügung stellen. 65 % der Tiroler:innnen erachten inklusive Maßnahmen für sinnvoll. Reine Sachspenden (57 %), Geldspenden (48 %) oder Sponsoring (47 %) hält rund die Hälfte der Befragten für praktische Maßnahmen. „Die Tiroler Sparkasse wurde vor über 200 Jahren mit dem Zweck gegründet, allen Menschen zu finanzieller Gesundheit und Zugang zu Vermögensaufbau zu verhelfen. Unser soziales Engagement  ist tief in unserer Geschichte verwurzelt und ein wichtiger Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Die Zweite Sparkasse als Teil dessen unterstützt Menschen, die von Armut, Schulden und sozialer Ausgrenzung betroffen sind mit vielfältigen Lösungsansätzen und Leistungen. Uns geht es um Hilfe zur Selbsthilfe. Es muss immer eine Perspektive für Zukunft geben“, erklärt Karin Svoboda, Vorständin der Tiroler Sparkasse. 

Zweite Sparkasse: Hoffnung und Perspektive für ein besseres Leben

Die Zweite Sparkasse leistet einen Beitrag zur Unterstützung jener, die aufgrund finanzieller Schwierigkeiten im klassischen Finanzsystem nur eingeschränkten Zugang zu Bankdienstleistungen haben. Insgesamt gibt es in Österreich 8 Standorte, einer davon ist in Innsbruck. Seit der Gründung der Zweite Sparkasse in Innsbruck im Jahr 2017 (2006 in Wien) hat sie mehr als 1.600 Menschen auf dem Weg zurück in ein geordnetes Finanzleben und in die finanzielle Unabhängigkeit begleitet. Aktuell werden rund 400 Personen betreut. Eine weitere Besonderheit: Es arbeiten ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter:innen in der Zweite Sparkasse, aktuell sind es in Innsbruck 16. Insgesamt wurden im abgelaufenen Jahr dort circa 800 ehrenamtliche Stunden geleistet.

Dietmar Gschließer, Social Banking Beauftragter der Tiroler Sparkasse, erklärt: „Wir verstehen uns als Bank für Menschen, die im klassischen Finanzsystem keine Chance auf tiefgreifende, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Beratung und Leistungen haben. Unsere Mission ist es, nicht nur akute Notsituationen zu bewältigen, sondern langfristige Perspektiven zu schaffen und Hoffnung zu geben.“ Neben ihrem Zweck unterscheidet sich die Zweite Sparkasse auch im Hinblick auf die Bedürfnisse ihrer Kund:innen von herkömmlichen Banken. Mit Lösungen wie dem Betreuten Konto, dem Mikrokredit fürs Wohnen oder einem Glücksspielschutz hilft die Zweite Sparkasse ihren Kund:innen die finanziellen Herausforderungen des Alltags zu bewältigen. „Für viele Kund:innen bedeutet die Unterstützung durch die Zweite Sparkasse nicht nur finanzielle Stabilität, sondern auch eine neue Perspektive für ihre Zukunft“, so Gschließer weiter.

Strategische Erweiterung: Präventive Unterstützung gefährderter Zielgruppen

Wie relevant die Zweite Sparkasse auch mehr als 18 Jahre nach ihrer Gründung in Österreich ist, zeigen Zahlen des Schuldenreports 2024 der ASB Schuldnerberatung: So haben im Jahr 2023 insgesamt rund 60.500 Personen und damit 8 % mehr als im Vorjahr eine Schuldenberatung in Anspruch genommen, 21.600 davon erstmalig – im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 17 % und so viele wie zuletzt vor zwölf Jahren. Gschließer bemerkt außerdem eine Entwicklung: „Wir sehen in den letzten Jahren eine Veränderung. Die Menschen, die zu uns kommen, werden immer jünger und sind vermehrt weiblich.“ Um dem gegenzusteuern erweitert die Zweite Sparkasse ihr Ziel im Rahmen einer strategischen Erweiterung künftig von der Hilfe bereits in Notsituationen geratener Personen um die Prävention gefährdeter Zielgruppen.

Im Fokus stehen dabei junge Erwachsene und alleinerziehende Frauen – zwei Gruppen, die aufgrund von geringem Einkommen, fehlender Bildung oder mangelnden Chancen besonders gefährdet sind, wie Zahlen der Statistik Austria zeigen. So sind 44 % der armutsgefährdeten Personen in Österreich unter 35 Jahren alt, 42 % sind Frauen über 18. „Besonders junge Menschen benötigen Unterstützung beim Übergang in ein unabhängiges Leben, bei der Finanzplanung, den laufenden Kosten sowie im Umgang mit Risiken wie Impulskäufen und Glücksspiel“, schildert Gschließer. Zum Tag der Freiwilligkeit zeigt sich der Social Banking Beauftragte dankbar: „Ohne die über 360 aktiven beziehungsweise ehemaligen Mitarbeiter:innen der Sparkassengruppe in ganz Österreich, die in ihrer Freizeit ehrenamtlich für die Zweite Sparkasse arbeiten, wäre das alles nicht möglich.“

Pressekontakt

Linda Feichtner, MA

Presse und Kommunikation

presse@tirolersparkasse.at