Agrana-Werk in Tulln - Luftaufnahme

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Aktien-News KW 29 | 15.07.2025

Agrana: Marktaussichten bleiben eingetrübt

Agrana veröffentlichte die Zahlen zum 1. Quartal 2025/26. Bereits bei Vorlage des Geschäftsberichts 2024/25 wies das Unternehmen darauf hin, dass das EBIT im 1. Quartal 2025/26 sehr deutlich unter dem Vorjahreswert liegen wird. Der Umsatz fiel um 6,8 % J/J auf 880,2 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist dabei hauptsächlich auf das Segment ACS-Zucker (ACS = Agricultural Commodities & Specialities) zurückzuführen, welches aufgrund deutlich gesunkener Zuckerverkaufspreise um rund ein Drittel auf 170 Millionen Euro einbrach. Der Umsatz im Segment ACS-Stärke ist nur leicht (- 2,9 % J/J) unter dem Wert des Vergleichszeitraumes geblieben und der Umsatz im Segment Food & Beverage Solutions (FBS, früher Frucht Segment) ist moderat (+ 6,9 % J/J) gestiegen. Das Konzernbetriebsergebnis lag im Q1 25/26 mit 5,7 Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 32,3 Millionen Euro. Auch hier ist die schwache Entwicklung hauptsächlich auf das ACS-Zucker-Segment zurückzuführen. Dessen EBIT rutschte infolge niedrigerer Absatzpreise und einmaliger Restrukturierungsaufwendungen (von 17,9 Millionen Euro) im Zusammenhang mit den Zuckerwerkschließungen in Leopoldsdorf und Hrusovany mit - 29,5 Millionen Euro tief ins Minus (1Q 24/25: - 1,1 Millionen Euro). Das Nettoquartalsergebnis nach Minderheiten lag schließlich im roten Bereich bei - 10,0 Millionen Euro (nach +15,3 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum).

Erste Group bestätigt Empfehlung Halten

Der Vorstand bestätigte seinen Ausblick für das Geschäftsjahr 2025/26 mit einem stabilen EBIT auf Niveau des Geschäftsjahres 2024/25 und einem leichten Rückgang beim Konzernumsatz. Auch im 2. Quartal 2025/26 erwartet das Management ein EBIT sehr deutlich (mehr als 50 % J/J) unter dem Vorjahresquartal infolge des schwachen ACS-Zuckersegments und Preisdrucks im Ethanolgeschäft. Erste Group Research schätzt die Situation bei Agrana aktuell so ein: „Die kurzfristigen Aussichten des Unternehmens bleiben angesichts des anhaltend schwierigen Geschäftslage, inklusive schwer abschätzbaren Auswirkungen der globalen zollpolitischen Turbulenzen und Gegenwinds an den Rohstoffmärkten, eingetrübt. Eine rasche Erholung der Aktie ist somit vorerst nicht zu erwarten. Unsere Empfehlung lautet weiterhin: Halten.“

mhu / Zusammenfassung vom 11.07.2025 / Quelle: Erste Group Research