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Fonds-News KW 7 | 11.02.2025
Gold glänzt nicht nur am Valentinstag!
Das Edelmetall befindet sich wieder auf Rekordjagd. Schon im letzten Jahr legte der Goldpreis deutlich zu, und seit Jahresbeginn ist er bereits um rund 10 % gestiegen (Stand 10. Februar). Dieses Mal sind es jedoch nicht die üblichen Preistreiber wie der US-Dollar und Zinserwartungen, die hinter der Rally stecken. Vielmehr wird Gold als sicherer Hafen in politisch unruhigen Zeiten geschätzt, und auch die Zentralbanken stocken fleißig ihre Goldbestände auf. Kann die Goldpreisrally weitergehen oder ist eine Korrektur überfällig?
Goldanleger dürfen sich freuen
Der Goldpreis in US-Dollar liegt mit rund 2.900 US-Dollar (Stand 10. Februar) je Unze auf Rekordniveau. Die Treiber der Rally sind die anhaltende Marktunsicherheit, verstärkt durch US-Präsident Donald Trump. Zölle, Massenabschiebungen und Steuersenkungen deuten auf eine weiter steigende Inflation hin. Zudem sorgen die wachsende Verschuldung und geopolitische Unsicherheiten für eine erhöhte Nachfrage nach sicheren Häfen wie Gold. Analysten erwarten für das Jahr 2025 eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Goldman Sachs prognostiziert, dass der Goldpreis bis Ende 2025 auf bis zu 3.000 US-Dollar pro Unze steigen könnte. Auch andere Experten teilen diese optimistische Sicht. Doch es gibt auch kritische Stimmen.
Was spricht gegen einen weiteren Goldpreisanstieg?
Es gibt mehrere Faktoren, die gegen einen weiteren Anstieg sprechen. Zum einen die anhaltende Stärke des US-Dollars, da normalerweise eine negative Korrelation zwischen Gold und dem US-Dollar besteht. Ein starker US-Dollar kann den Goldpreis drücken, da Gold in US-Dollar gehandelt wird und somit für Käufer:innen in anderen Währungen teurer wird. Zudem fällt der Goldpreis in der Regel, wenn die Realzinsen in den USA steigen. Die inflationsbereinigte Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Angesichts der höheren US-Anleiherenditen und des stärkeren US-Dollars ist die Widerstandsfähigkeit des Goldpreises bemerkenswert, eine ungewöhnliche Situation, die in der Vergangenheit eher die Ausnahme als die Regel war. Auch die Marktdynamik könnte die Rally bremsen. Nach dem starken Anstieg des Goldpreises könnten Investor:innen Gewinne realisieren und damit den Goldpreis nach unten drücken.
Wie verhalten sich die Marktteilnehmer:innen aktuell?
Die Marktstimmung bleibt äußerst optimistisch, was sich in der Positionierung an den Terminmärkten zeigt: Die Wetten auf steigende Goldpreise übersteigen die Wetten auf fallende Preise um das Sechsfache – der höchste Stand seit rund fünf Jahren. Eine derart einseitige Positionierung birgt jedoch kurzfristig Rückschlagsrisiken. Die Schmuckgoldnachfrage hat sich deutlich schwächer entwickelt, weil sie stark preissensitiv ist. Schmuckkäufer sind Preisnehmer – hohe Preise dämpfen die Nachfrage. Der Schmuckgoldbedarf spielt aber für die Goldpreisentwicklung eine untergeordnete Rolle. Große Investor:innen und Zentralbanken hingegen greifen weiterhin kräftig zu: Sie halten Gold als Vermögensschutz, weitgehend unabhängig vom Preis. Gleichzeitig beeinflusst die Angebotsseite den Gesamtmarkt kaum. Bisher wurden weltweit rund 212.500 Tonnen Gold gefördert, das zu 99 % recycelt wird. Jährlich kommen etwa 3.500 Tonnen hinzu, was den Gesamtbestand um nur 1,5 % erhöht.
Zentralbanken als treibende Kraft
Vor allem die chinesische Zentralbank hat in der jüngeren Vergangenheit ihre Goldreserven kräftig aufgestockt. Ob diese Käufe in direktem Zusammenhang mit der Präsidentschaft Trumps und seinen Zolldrohungen stehen, bleibt unklar. Tatsache ist jedoch, dass die Goldkäufe der Zentralbanken derzeit der wichtigste strukturelle Treiber des Goldmarkts sind. Solange die geopolitischen Spannungen anhalten, dürften insbesondere Zentralbanken aus Schwellenländern weiterhin Gold erwerben, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Dieses Muster war in den vergangenen Monaten klar erkennbar und trägt maßgeblich zur Stärke des Goldpreises bei. Die Länder mit den größten Goldreserven sind die USA, Deutschland, Italien, Frankreich, Russland und China. Die USA führen die Liste mit über 8.000 Tonnen Gold an. Auf Platz zwei folgt Deutschland mit rund 3.300 Tonnen, während Italien und Frankreich jeweils etwa 2.400 Tonnen besitzen. Russland und China haben ebenfalls bedeutende Reserven mit rund 2.300 Tonnen. Die österreichischen Goldreserven fallen hingegen deutlich bescheidener aus und liegen bei etwa 280 Tonnen (Daten: World Gold Council, Stand Nov. 2024).
Trump beeinflusst auch den Goldpreis
Trumps Präsidentschaft kann den Goldpreis sowohl stützen als auch belasten. Während seiner ersten Amtszeit stieg die US-Staatsverschuldung erheblich an. Eine ähnliche Entwicklung könnte auch in seiner neuen Amtszeit erwartet werden, was den Goldpreis aufgrund der Unsicherheiten und des Vertrauensverlustes in den US-Dollar erhöhen könnte. Andererseits könnte Trumps Politik als inflationsfördernd wahrgenommen werden, was zu höheren Zinssätzen führt. Höhere Zinssätze machen Gold im Vergleich zu renditeträchtigen Anlagen aber weniger attraktiv. Eine eindeutige Aussage, wohin der Goldpreis hinsteuert, ist somit schwer prognostizierbar, ganz nach dem Motto: „Alles ist möglich, aber nix ist fix“.
Nichts ist sicher, aber Gold wird immer glänzen!
Seine gesamten Ersparnisse in Gold zu investieren, ist aufgrund der hohen Schwankungen nicht empfehlenswert. Ein kleiner Anteil an Gold kann jedoch helfen, das Vermögen langfristig zu schützen und zu stabilisieren, da es eine wertvolle Absicherung gegen wirtschaftliche Unsicherheiten und Inflation bietet. Gold hat sich über Jahrhunderte hinweg als stabiler Wertspeicher bewährt und kann in Zeiten finanzieller Turbulenzen als sicherer Hafen dienen. Zudem diversifiziert Gold das Anlageportfolio und reduziert das Risiko, indem es nicht direkt mit Aktien und Anleihen korreliert. In unserem Multi-Asset-Klassen Fonds Avantgarde Klassik halten wir deshalb immer eine strategische Goldquote. Für diejenigen, die das Gold gerne physisch mit nach Hause nehmen wollen, bietet unser Münzshop am Grazer Hauptplatz eine große Auswahl, nur Goldringe für Verliebte haben wir leider nicht im Sortiment – dennoch einen schönen Valentinstag!
MH
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