Symbolgrafik Schriftzug September

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Fonds-News KW 41 | 08.10.2024

Did you remember to come back in September?

Zu den berühmtesten Börsenweisheiten zählt „Sell in May and go away, but remember to come back in September”, womit ausgedrückt wird, dass man sich in den Sommermonaten von der Börse zurückziehen und sich erst im Herbst wieder in Aktien engagieren soll. Eine uralte Börsenweisheit, die heutzutage nur mehr bedingt zutrifft. In der Vergangenheit kam es manchmal vor, dass man in den Sommermonaten an der Börse Verluste gemacht hat (wie übrigens auch in den restlichen Monaten des Jahres!), manchmal hätte man Gewinne gemacht, aber nicht so große wie in den restlichen Monaten, und manchmal hätte man im Sommer die beste Performance verpasst, wenn man nicht investiert gewesen wäre. Wie wäre es im heurigen Sommer gewesen und viel wichtiger, was können Sie vom heurigen Jahr noch erwarten, wenn auch Sie im September an die Börsen zurückgekehrt sind? Oder waren Sie vielleicht doch den ganzen Sommer mit dabei?

Ein turbulenter, aber positiver Sommer

Von Mai bis Juli entwickelten sich die großen Regionen bzw. Länder noch recht positiv. Zwischen Mai und August schlossen die meisten Märkte ein- bis zweistellig im Plus. Bezieht man den September noch in die Betrachtung mit ein, ändert sich das Bild kaum, einige Indizes konnten noch einmal zulegen, besonders der chinesische Markt sticht heraus, der angesichts der neuen Unterstützungsmaßnahmen der dortigen Notenbank und der Regierung Ende September eine Aufholrally startete und auch die Emerging Markets und Asien beflügelte. Global gesehen taten sich die technologie- bzw. growthlastigeren Werte hervor, die von einem neuen Höchst zum nächsten jagten – besonders die US-Werte. Während die technologielastigeren Werte infolge zu hoher Markterwartungen schon Anfang Juli etwas zu korrigieren begonnen haben, folgte Anfang August eine breite Korrektur. Auslöser waren insbesondere die Auflösung von Carry Trades nach der Zinserhöhung der Bank of Japan, die gestiegene US-Arbeitslosenquote, die die Rezessionssorgen schürte, die Zuspitzung der Situation in Nahost, die schwächelnde globale Wirtschaft (insbesondere Europa und China) sowie der neu angefachte US-Wahlkampf. Doch die Märkte schüttelten all die Sorgen und Verunsicherungen rasch wieder ab und holten die kurzfristigen Verluste ganz oder teilweise wieder auf, auch unterstützt durch die eingeleitete Zinswende in Europa und den USA. Betrachtet man den breiten globalen Markt von Anfang Mai bis Ende September hätte man – wenn man nicht investiert gewesen wäre – knapp 9% Performance liegen gelassen (MSCI World in EUR; Datenquelle Bloomberg), was übrigens nahezu die gleiche Performance wie im Frühjahr von Anfang Jänner bis Ende April darstellt. Allerdings musste man auch Nerven beweisen und insbesondere die Korrekturphase Anfang August durchtauchen.

Die Börsen am Scheideweg

Doch viel wichtiger als auf die Vergangenheit zu blicken ist die Zukunft. Wie wird es an den Märkten weitergehen? Nachdem die US-Notenbank Fed die Zinswende eingeleitet hat, sind wir zuversichtlich, dass es gelingen könnte, eine Rezession zu vermeiden, obwohl die Rezessionsrisiken zuletzt gestiegen sind. Die Wirtschaft schwächt sich ab, die Arbeitslosenquote ist auf einem etwas erhöhten Niveau, und einige Frühindikatoren haben sich verschlechtert. Dennoch zeigt sich die US-Wirtschaft erstaunlich resilient, und auch die Arbeitslosenquote ist wieder leicht rückläufig. Sollten sich die Anzeichen verdichten, dass sich die US-Wirtschaft zwar abschwächt aber eine Rezession tatsächlich vermieden werden kann, würde das die Aktienmärkte unterstützen. Ein schwieriger Punkt, an dem sich die Märkte gerade befinden, zumal die Wirtschaft anderer Länder und Regionen, wie z.B. in der Eurozone, schon seit längerem schwächelt – allen voran stottert der Wirtschaftsmotor Deutschland. Zudem sind die Bewertungen in einigen Bereichen weiterhin hoch, und die Dynamik am Aktienmarkt hat etwas nachgelassen. Gemeinsam mit den schwächeren makroökonomischen Aussichten und den höheren geopolitischen Risiken, insbesondere aufgrund der Eskalation in Nahost, die auch den Ölpreis wieder befeuern könnte, gehen wir in nächster Zeit von einer Zunahme der Schwankungen an den Märkten aus. Ein steigender Ölpreis könnte auch die Zinssenkungsfantasien im Markt wieder etwas revidieren, da dieser auch die Inflation wieder befeuern könnte.

Breit aufgestellt in eine volatile Phase

Die Zukunft an den Märkten bleibt damit wie üblich ungewiss. So wie man im Vorhinein nicht wissen kann, ob die Börsenweisheit „Sell in May and go away, but remember to come back in September“ zutreffen wird oder nicht, so wenig wissen wir, ob sich die Aktienmärkte bis zum Jahresende abkühlen werden oder nicht. Langfristig haben sich die Aktienmärkte aber immer positiv entwickelt und man konnte mit Aktieninvestments davon profitieren, sofern man kurzfristige Korrekturen auch aussitzen konnte. Dennoch ist es gerade in etwas unsicheren Zeiten wichtig, sich breit aufzustellen und nicht „alles auf ein Pferd zu setzen“. Global haben die Märkte unterschiedliches Wachstumspotenzial, weshalb eine weltweite Streuung unserer Ansicht nach von großer Bedeutung ist, und so auch Risiken, wie z.B. eine schwächere Wirtschaft in Europa vs. einer resilienten in den USA – ausgeglichen werden können. Auch hinsichtlich unterschiedlicher Branchen gilt es sich breit aufzustellen. Gerade der bereits sehr hoch bewertete Technologiebereich könnte stärker unter Schwankungen leiden als etwas defensivere Bereiche, wie z.B. Versorger. Dennoch bleibt unserer Ansicht nach das langfristige Wachstumspotenzial im Technologiebereich aufrecht. Um sich keinen Wachstumspotenzialen zu verschließen, sollte man auch hinsichtlich unterschiedlicher Branchen breit gestreut investiert sein, aber in unsicheren Phasen möglicherweise den Fokus etwas anpassen.

Auch in den Fonds der Steiermärkischen Sparkasse wird eine breite Diversifikation großgeschrieben und im aktuellen Umfeld noch an einer etwas defensiveren Ausrichtung festgehalten. Denn die wichtigste und immer zutreffende Börsenweisheit lautet: langfristig und breit gestreut investiert sein!

TP

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