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Fonds-News KW 39 | 24.09.2024
Fallende Zinsen – Auswirkung auf Anleihenkurse!?
Vergangenen Mittwoch hat Fed-Chef Jerome Powell den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf eine Spanne von 4,75 % bis 5,0 % gesenkt. Damit hat sich die US-Notenbank für einen besonders großen Zinsschritt entschieden. Üblicherweise werden die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Experten erwarten zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 0,25 % am 7. November sowie 18. Dezember dieses Jahres.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich die zweite Leitzinssenkung in diesem Jahr vorgenommen. Der Leitzinssatz (Einlagenfazilität) wurde von 3,75 % auf 3,5 % gesenkt. Eine weitere Zinssenkung wird im Dezember erwartet und bis Ende 2025 könnte ein Leitzinssatz von 2 % erreicht werden, so Expert:innen.
Zinskurven und Anleihen: normal, flach oder gar invers?
Erwirbt man eine Anleihe, so leiht man einem Staat oder einem Unternehmen für gewisse Zeit Geld. Die Laufzeit einer Anleihe richtet sich nach Kreditbedarf des Emittenten, also des jeweiligen Landes oder Unternehmens. Längere Laufzeiten bringen bei einer normalen Zinskurve mehr Rendite als kurze Laufzeiten.
Von einer normalen Zinskurve spricht man, wenn die Zinsen bei kurzen Laufzeiten kleiner sind als bei längeren Laufzeiten. Eine Zinskurve ändert sich mit dem Wirtschaftszyklus. Sie kann auch „flach“ sein. Das ist dann der Fall, wenn die Zinsen über alle Laufzeiten betrachtet gleich hoch sind, oder „invers“.
Invers nennt man eine Zinskurve dann, wenn die Zinsen für kurze Laufzeiten höher sind als für lange Laufzeiten. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn die Börsenteilnehmer:innen wirtschaftlich betrachtet ein schlechteres Umfeld auf längere Sicht erwarten und daher niedrigere Zinssätze annehmen.
Fallen die Zinsen am Markt, dann steigen die Kurse der Anleihen.
Die Wechselwirkung von Anleihenpreisen und Zinsniveau ist konträr. Oft unterliegen Anlegerinnen und Anleger einem Denkfehler: „Wenn die Marktzinsen steigen, dann gilt das auch für die Kurse bei Anleihen“. Nein, genau das Gegenteil ist der Fall! Wenn die Zinsen am Markt steigen, fallen die Preise der Anleihen! Und umgekehrt ebenso. Fallen die Zinsen am Markt, dann steigen die Kurse der Anleihen.
Was ist der Grund dafür?
Dieses „Rätsel“ lässt sich ganz einfach aufklären: Anlegerinnen und Anleger, die beispielsweise eine Bundesanleihe mit einer jährlichen Verzinsung von 1 % besitzen, werden diese verkaufen, wenn eine ähnliche Anleihe mit einer höheren Zinszahlung von zB. 1,5 % auf den Markt kommt. Der Preis der „alten“ Anleihe fällt. Umgekehrt, wenn man eine „alte“ Anleihe von 1,5 % besitzt, und es am Markt nur Papiere mit niedrigen jährlichen Zinszahlungen (sogenannter Kupon) gibt bzw. wenn die Zinsen fallen, steigt der Wert der „alten“ Anleihen, da diese attraktiver sind.
Spielt die inverse Beziehung zwischen Preisen und Zinsen von Anleihen tatsächlich eine Rolle?
Nur dann, wenn man die Anleihe nicht die gesamte Laufzeit hält. Wobei man sowohl Gewinne als auch Verluste einfahren kann. Dies hängt eben davon ab, ob die Marktzinsen steigen oder fallen. Ansonsten darf man darauf vertrauen, dass der Emittent das geliehene Kapital zu 100 % am Ende der Laufzeit zurückzahlt, man spricht davon, dass die Anleihe getilgt wird.
Für Anlegerinnen und Anleger gibt es zahlreiche Anlage-Möglichkeiten mit Anleihe- und oder Mischfonds der Steiermärkischen Sparkasse.
JH
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