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Fonds-News KW 14 | 03.04.2024
Japan – neues Allzeithoch und Ende der Negativzinsen
In Japan markierte der Nikkei 225 im März erstmals seit mehreren Jahrzehnten – genau genommen seit Dezember 1989 – ein neues Rekordhoch. Die Wertentwicklung des japanischen Aktienmarktes seit Jahresbeginn sticht auch im internationalen Vergleich hervor (Nikkei 225 YTD rund 16 % auf Eurobasis per Stand 29.03.2024). Kann sich die Rally in Japan fortsetzen?
Neues Allzeithoch nur ein Zwischenhoch?
Die Argumente für einen weiter steigenden Nikkei scheinen zu überwiegen. Im Gegensatz zu mehreren missglückten Anläufen in der Vergangenheit ist das Potenzial für japanische Aktien angesichts robuster Gewinne und fortgesetzter Unternehmensreformen weiterhin vorhanden. So drängt die Tokioter Börse darauf, unter anderem mittels Offenlegungen von Kapitalplänen, dass japanische Firmen ihre Rentabilität fortgesetzt verbessern. Fortschritte bei den Corporate-Governance-Reformen sind ein zusätzlicher Treiber für die Aktiengewinne. Seit der frühere Premierminister Shinzo Abe vor mehr als einem Jahrzehnt Governance-Reformen einführte, hat sich die Eigenkapitalrendite ausgehend von niedrigen Niveaus merklich erhöht. Auch die zuletzt höheren Lohnabschlüsse sollten die Konsumlaune der Japaner ansteigen lassen und damit der Wirtschaft positive Impulse verschaffen.
Anhebung der Leitzinsen – fallende Aktienkurse?
Nach jahrelanger Deflationsbekämpfung hat die japanische Zentralbank eine geldpolitische Kehrtwende vollzogen. Im März hat die Bank of Japan (BoJ) erstmals seit 2007 – nach wohlgemerkt 17 Jahren – den Leitzins angehoben und legte damit ihre Negativzinspolitik („NIRP“) ad acta. Das zuletzt stärkere Lohnwachstum hat die Zuversicht der BoJ gestärkt, dass sich die Inflation auf absehbare Zeit „nachhaltig und stabil“ nahe des Preisstabilitätsziels von 2%, einpendeln könnte. Normalerweise ist eine Anhebung der Leitzinsen mit der Abschwächung der Aktienmärkte und einer Stärkung der Währung verbunden. Tatsächlich wertete der Yen gegenüber dem Euro in den Tagen nach der Zinserhöhung wieder auf, und auch der Aktienmarkt reagierte auf das Ende der Negativzinsen. Die Reaktion fiel aber sowohl beim Wechselkurs, als auch beim Aktienmarkt gering aus. Das könnte darin liegen, dass die Marktteilnehmer diesen Schritt großteils bereits eingepreist haben und der Zinsschritt von minus 0,1 % auf eine Spanne von 0 % bis plus 0,1% sehr klein ausfällt und weitere schnelle Zinserhöhungen als unwahrscheinlich gelten. Dies wird auch durch die Aussagen des japanischen Notenbankchefs Ueda untermauert, der festhielt, dass diese Zinserhöhung nicht den Beginn einer konzertierten Straffungspolitik darstellt, sondern eine graduelle geldpolitische Normalisierung.
Ausländische Investoren setzen vermehrt auf japanische Aktien
Vor allem ausländische Investoren haben das Land im Fernen Osten wiederentdeckt und tragen einen großen Anteil an den jüngsten Kursgewinnen. Prominentestes Beispiel: Investorenlegende Warren Buffett, der mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway derzeit jeweils etwa neun Prozent an fünf japanischen Unternehmen (Itochu, Marubeni, Mitsubishi, Mitsui und Sumitomo) besitzt. Positiv hob Warren Buffett unter anderem hervor, dass jedes der fünf Unternehmen nur etwa ein Drittel seines Gewinns für Dividenden verwendet. Die großen Summen, die die Fünf einbehalten, werden sowohl für den Aufbau ihrer zahlreichen Geschäftsbereiche als auch – in geringerem Maße – für den Rückkauf von Aktien verwendet.
Dunkle Schatten im Land der aufgehenden Sonne
Neben den demografischen Problemen (alternde Gesellschaft in Kombination mit wenig Zuwanderung) kämpft Japan vor allem mit einem hohen Verschuldungsgrad. Allein die Staatsverschuldung Japans liegt bei rund 250 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Die Gesamtverschuldung inklusive privater Haushalte und Unternehmen liegt bei 426 %. Zum Vergleich: In China sind es 295 %, in den USA 264 %. Jede Leitzinserhöhung belastet somit die Zinslast für Staat und private Haushalte und ist mit der Gefahr verbunden, dass die Binnennachfrage zurückgeht, die ja aufgrund der höheren Lohnabschlüsse angekurbelt werden soll.
Jetzt noch in Japan investieren?
Naturgemäß ist nach dem beeindruckenden Lauf des japanischen Aktienmarkts die eine oder andere Korrektur nicht ausgeschlossen. Diese ließe sich aber gut nutzen, um das Engagement in Japan im Rahmen eines global gestreuten Portfolios zu erhöhen. Schließlich sind die meisten Anleger dort noch unterinvestiert und nach einem jahrelangen Schattendasein ist Japan wieder ein interessanter Markt mit Wachstumspotenzial geworden. Wir sind in unseren global gestreuten Avantgarde und TOP-Fonds in Japan investiert und behalten das Land der aufgehenden Sonne weiterhin im Blick. Konnichiwa!
MH
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