Graz, 22.01.2025
Vorsorgestudie 2025: 6 von 10 der Befragten in der Steiermark gehen davon aus, in der Pension weiter arbeiten zu müssen
- Bedeutung privater Altersvorsorge in der Steiermark weiterhin auf hohem Niveau
- Österreichweit 250 Euro im Monat für private Vorsorge – 302 Euro machbar
- Zwei Drittel der Steirer:innen zweifeln an ausreichend hoher staatlicher Pension
- 44 Prozent in der „Grünen Mark“ mit staatlichem Pensionssystem unzufrieden
Die Vorsorgestudie 2025 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen und Wiener Städtische zeigt einen zunehmenden Zuspruch der Bevölkerung bei privater finanzieller Vorsorge. Dass dabei die aktuelle wirtschaftliche Situation, in Verbindung mit den herrschenden geopolitischen Unruhen, eine gewisse Rolle spielt, ist nicht von der Hand zu weisen.
Befragt man die Steirer:innen, ob sich die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Lebensqualität in den kommenden Monaten eher verbessern oder verschlechtern werden, dann erwarten 56 Prozent eine Verschlechterung, 34 Prozent ein Gleichbleiben der Situation und lediglich 7 Prozent eine Verbesserung. Kurz gesagt: Die Sorgenfalten werden tendenziell wieder größer. „Wenig verwunderlich, dass in diesem Umfeld das Thema Vorsorge mehr und mehr an Wichtigkeit gewinnt. So sagen 86 Prozent der Befragten in der Steiermark, dass die Bedeutung einer privaten Vorsorge für sie persönlich sehr hoch bzw. hoch ist“, erläutert Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin der Wiener Städtischen, die aktuelle Situation.
Steirer:innen mit staatlichem Pensionssystem wenig zufrieden
Die Zufriedenheit mit dem staatlichen Pensionssystem fällt bei den Steirer:innen eher unterdurchschnittlich aus. Lediglich 48 Prozent sind damit sehr zufrieden bzw. zufrieden, hingegen fast ebenso viele nämlich 44 Prozent sind eher nicht bzw. überhaupt nicht zufrieden. „Somit gehen auch zwei Drittel in der Steiermark davon aus, später im Alter keine ausreichend hohe staatliche Pension zu bekommen. Und: Es steigt die Sorge, sich den gewünschten Lebensstandard im Ruhestand später einmal nicht leisten zu können“, sagt Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse, zum Status quo im Land.
„Hier werden wir in unserer Beratungsarbeit verstärkt ansetzen, um den persönlichen Vorsorgebedarf noch deutlicher aufzuzeigen und den Menschen in der Steiermark die Dringlichkeit einer rechtzeitigen privaten Vorsorge noch klarer vor Augen führen. Denn die finanzielle Gesundheit unserer Kund:innen, altersunabhängig, ist uns ein Anliegen“, so Fabisch weiter.
Um ein Gefühl zu bekommen, wie es um die eigene finanzielle Situation im Alter einmal bestellt sein wird, gibt es seit dem Jahr 2005 für alle nach dem 1. Jänner 1955 geborenen Österreicher:innen das persönliche Pensionskonto samt Pensionskontorechner. Danach befragt, sagen lediglich 50 Prozent in der Steiermark, dass sie über ihr aktuelles Guthaben am Pensionskonto Bescheid wissen. Hier fällt das deutliche Altersgefälle auf: Je älter die Befragten, desto häufiger wissen sie Bescheid. Nicht einmal jede:r Zweite (46 %) der angibt, sein Guthaben zu kennen, ist damit sehr bzw. eher zufrieden. Umgekehrt zeigen sich 48 Prozent jener Gruppe damit nicht zufrieden.
Finanzielle Vorsorge unverzichtbar
Befragt nach den Hauptgründen der Steirer:innen vorzusorgen, nennen 61 Prozent eventuelle Schicksalsschläge als Grund, 56 Prozent geben an privat vorzusorgen, weil sie damit Familie bzw. Partner:in oder Kinder absichern wollen und 40 Prozent weil sie glauben, sich nur so ihren Lebensstandard auch im Alter leisten zu können . Sechs von zehn Befragte (59 %) gehen gar davon aus, später in der Pension weiter arbeiten zu müssen, um sich ihren Lebensstandard auch im Alter weiter leisten zu können. „Hier zeigen die zuletzt stärker werdenden Diskussionen über die Finanzierbarkeit des staatlichen Pensionssystems Wirkung. Der Umstand, dass bereits heute jeder 4. Steuer-Euro in die Stützung der öffentlichen Pensionen fließt, verunsichert auch viele Menschen in der Steiermark“, so Brandtmayer. Befragt, wie man einer möglichen Altersarmut gegensteuern könnte, sprechen sich 82 Prozent der Steirer:innen dafür aus, bereits in jungen Jahren mit einer ergänzenden privaten Vorsorge zu starten.
Vorsorgebetrag weiter hoch – Klassiker gefragt
„Sehr erfreulich ist jedenfalls, dass die Höhe des Betrages, den die Menschen österreichweit im Schnitt pro Monat bereit sind für ihre private Pensions- und Gesundheitsvorsorge zu investieren, weiterhin hoch bleibt. Trotz der wirtschaftlichen Anspannungen ist dieser mit 250 Euro sogar etwas höher als im Vorjahr“, so Fabisch. Männer investieren dabei mit 299 Euro pro Monat im Schnitt signifikant mehr als Frauen mit 192 Euro, allerdings ist jener Betrag, den Frauen zur Seite legen, von zuletzt 170 Euro doch deutlich gestiegen. Befragt nach dem maximal vorstellbaren Vorsorgebetrag nennen die Befragten im Schnitt 302 Euro im Monat.
Betrachtet man die, von den Steirer:innen bereits genutzten Vorsorgeinstrumente, werden die Anlage-Klassiker genannt: Das Sparbuch bzw. die Sparkarte (59 %), der Bausparvertrag (36 %) und die Lebensversicherung (35 %). Es folgen Fondssparpläne, Wertpapiere, Immobilien und Gold. Aber auch an neuen, von der Politik diskutierten Ansätzen wird Interesse signalisiert: Ein Vorsorgedepot, bei dem die erzielten Gewinne nach einer bestimmten (Mindest-)Behaltefrist steuerfrei für die private Altersvorsorge zur Verfügung stehen sollen, ist für 65 Prozent der Steirer:innen (60 % österreichweit) sehr interessant – 35 Prozent würden ein solches Produkt auch nutzen, falls dies von der Politik beschlossen würde.
Zur Studie: Erste Bank und Sparkassen und Wiener Städtische beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS mit einer Online-Befragung rund um das Thema der privaten Altersvorsorge. Ende 2024 beantworteten 1.000 Personen zwischen 16 und 65 Jahren Fragen rund um ihre Vorsorgestrategien in turbulenten Zeiten, ihr konkretes Spar- und Vorsorgeverhalten, die Einschätzung ihrer finanziellen Situation im Alter sowie ihren Erwartungen für die Zukunft. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung im Alter von 16 bis 65 Jahren.
Rückfragen an:
Steiermärkische Sparkasse | Konzernkommunikation, Sparkassenplatz 4, 8010 Graz
Birgit Pucher, Mobil: +43 50100 - 635055, E-Mail: birgit.pucher@steiermaerkische.at
WIENER STÄDTISCHE Versicherung – Pressekontakt | Team s Versicherung, Schottenring 30, 1010 Wien
Thomas Steiner, Tel. +43 50350 - 22101, E-Mail: thomas.steiner@wienerstaedtische.at
V.l.: Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse, Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin Wiener Städtische, Paul Eiselsberg, IMAS Studienautor
V.l.: Peter Strohmaier, Vertriebsdirektor Steiermärkische Sparkasse, Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse, Sonja Brandtmayer, Generaldirektor-Stellvertreterin Wiener Städtische, Franz Klug, Landesdirektor Steiermark s Versicherung, Paul Eiselsberg, IMAS Studienautor