Wie viel Geld brauchen wir zum Leben?

  • Wofür geben wir unser Geld aus?
  • Was bedeutet “reich”?
  • Was bedeutet “arm”?

Österreich gilt als eines der reichsten Länder der Welt. Verdienen hier die Menschen auch so viel? 

Menschen, die in Österreich in einer Anstellung arbeiten – egal, ob Vollzeit oder Teilzeit, verdienten im Jahr 2022 im Schnitt 32.834 Euro brutto (Bruttojahreseinkommen – Median – der unselbstständig Erwerbstätigen). Menschen, die in Vollzeit arbeiten, kamen 2022 im Durchschnitt auf 47.855 Euro brutto. Brutto ist der Betrag, den man als Angestellte oder Angestellter monatlich verdient. Von diesem zahlt man die Einkommenssteuer und Sozialversicherungsbeiträge. Aufs Konto wird schließlich der Netto-Betrag überwiesen.

Durchschnittliches Jahreseinkommen von Menschen,
die in Österreich angestellt sind

Arbeiter:innen:

24.572 Euro brutto im Jahr*

Angestellte: 

37.247 Euro brutto im Jahr*

Vertragsbedienstete:

39.031 EUR brutto im Jahr*

Beamt:innen: 

63.125 Euro brutto im Jahr*

* mittleres Bruttojahreseinkommen von Frauen und Männern ohne Lehrlinge, inklusive Teilzeitbeschäftigte und nichtganzjährig Beschäftigte.

Das Einkommen von Menschen in Österreich wird immer höher: Zwischen 1998 und 2021 sind die mittleren Bruttojahreseinkommen der Menschen in einer Anstellung um 57 % gestiegen. Aber: Im gleichen Zeitraum ist auch die Inflation gestiegen. Die Inflation ist ein wiederkehrender Prozess, der die Wirtschaft beeinflusst. Er bewirkt, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen im Laufe der Zeit steigen. Deswegen kann man dann mit dem gleichen Geldbetrag weniger kaufen als zuvor. 

Rechnet man diese Werte gegeneinander auf, sieht man: Die realen Einkommen, mit denen wir unsere täglichen Ausgaben bezahlen, bleiben eher gleich. Fachleute würden sagen: Die Kaufkraft bleibt gleich.

Im Laufe der Jahre ist vieles teurer geworden. Die Gehälter haben mit den steigenden Preisen aber nicht mitgehalten. Das Leben hat sich aber verändert. Früher sind Menschen seltener ausgegangen, es gab auch keine Abos wie Netflix, für die man regelmäßig Geld ausgibt. Es ist auch hedonistischer geworden. Viele Menschen wollen alles haben – und das gleich. Früher hat man gearbeitet und beispielsweise auf ein Haus gespart. Wir beobachten: Heute kauft man sich öfter etwas spontan.

Im Laufe der Jahre ist vieles teurer geworden. Die Gehälter haben mit den steigenden Preisen aber nicht mitgehalten. Das Leben hat sich aber verändert. Früher sind Menschen seltener ausgegangen, es gab auch keine Abos wie Netflix, für die man regelmäßig Geld ausgibt. Es ist auch hedonistischer geworden. Viele Menschen wollen alles haben – und das gleich. Früher hat man gearbeitet und beispielsweise auf ein Haus gespart. Wir beobachten: Heute kauft man sich öfter etwas spontan.

In welcher Branche verdient man am meisten? 

Werfen wir einen Blick auf die Verdienstmöglichkeiten in den unterschiedlichen Branchen. 

In den Branchen Energieversorgung, Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sowie Information und Kommunikation sind die Bruttoeinkommen grundsätzlich am höchsten.
Am niedrigsten sind Einkommen laut Erhebungen in den Branchen Beherbergung und Gastronomie, Kunst, Unterhaltung und Erholung. Das zeigt der Allgemeine Einkommensbericht 2022 des Rechnungshofes

Die Höhe der Einkommen hängt auch damit zusammen, ob wir zum Beispiel saisonal, selbstständig, Vollzeit oder in Teilzeit arbeiten und welche Position und Verantwortung wir in einem Unternehmen haben. Die Höhe des Einkommens hängt auch von der Ausbildung ab, zum Teil auch vom Verhandlungsgeschick bei der Gehaltsverhandlung und von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Mehr dazu in unserem Beitrag Erstes Gehalt verhandeln.

Die Höhe der Einkommen hängt auch damit zusammen, ob wir zum Beispiel saisonal, selbstständig, Vollzeit oder in Teilzeit arbeiten und welche Position und Verantwortung wir in einem Unternehmen haben. Die Höhe des Einkommens hängt auch von der Ausbildung ab, zum Teil auch vom Verhandlungsgeschick bei der Gehaltsverhandlung und von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Mehr dazu in unserem Beitrag Erstes Gehalt verhandeln.

Laut AMS-Gehaltskompass  erhalten übrigens Facharzt und Fachärztin das höchste Einstiegsgehalt. Dieses liegt zwischen 4.080 und 6.810 Euro brutto pro Monat. Andererseits gibt es auch Berufe, für die man keinen Schul-, Lehr- oder Studienabschluss benötigt. Diese werden in der Regel niedriger entlohnt.

Wofür geben wir unser Geld aus? 

Vom monatlichen Einkommen bezahlt man seine monatlichen Ausgaben. Das wissen wir bereits. Hier einen guten Überblick zu behalten, kann manchmal aber schwerfallen. Ein Haushaltsbudget-Rechner kann dabei unterstützen, Klarheit zu gewinnen und zu erkennen, was fixe und was variable monatliche Kosten sind und wo Spar-Potenzial ist. Haben wir diese Kosten analysiert, können wir unsere Lebenshaltungskosten ausrechnen. Lebenshaltungskosten sind die Ausgaben, die notwendig sind, um unseren Alltag gestalten zu können. Dazu zählen Miete, Betriebskosten, Kosten für Nahrung & Kleidung, Kosten für Transport und unsere Kosten für andere grundlegende Bedürfnisse.

Unsere größten Ausgaben

Wohnen

28,4 %

Ernährung 

13,3 %

Freizeit

15,6 %

Quelle: FLiP

Wie viel wir fürs Wohnen ausgeben, ist ganz unterschiedlich. In Österreich leben sehr viele im abgezahlten Eigentum, deshalb ist die monatliche finanzielle Belastung auch geringer. Zudem sind Wohnungen auf dem Land günstiger, Wohnungen in der Stadt wiederum teurer. Wer in der Innenstadt wohnt, kommt mit den Wohnausgaben leicht an 40 % seiner monatlichen Ausgaben.

Wie viel wir fürs Wohnen ausgeben, ist ganz unterschiedlich. In Österreich leben sehr viele im abgezahlten Eigentum, deshalb ist die monatliche finanzielle Belastung auch geringer. Zudem sind Wohnungen auf dem Land günstiger, Wohnungen in der Stadt wiederum teurer. Wer in der Innenstadt wohnt, kommt mit den Wohnausgaben leicht an 40 % seiner monatlichen Ausgaben.

Kommen wir mit unserem Geld aus? 

Laut der aktuellen Statistik-Austria-Studie So geht’s uns heute gibt knapp ein Drittel der Befragten an, mit dem persönlichen Einkommen im Jahr 2024 etwas oder viel schlechter als noch in 2023 auszukommen. Ob wir mit unserem Geld auskommen oder nicht, wirkt sich auf unser Gefühl der finanziellen Sicherheit aus. Die Befragten sagen, diese gefühlte Verschlechterung hat zwei Ursachen: gestiegene Lebensmittelpreise und höhere Wohn- und Energiekosten.

Dennoch sind die Menschen in Österreich in der Lage, Geld zu sparen. Pro Monat legen sie durchschnittlich 308 Euro zur Seite. Wie und wofür sparen sie? Die beliebteste Sparform ist nach wie vor das Sparbuch bzw. das Sparkonto, die wenigsten Menschen investieren in Kryptowährung

Sparen für Notfälle mit einem Notgroschen ist der Hauptgrund, monatlich Geld zur Seite zu legen. Männer und Frauen sparen übrigens unterschiedlich. Während sparende Männer 340 Euro pro Monat zur Seite legen, liegt dieser Betrag bei sparenden Frauen bei nur 276 Euro. Das sind die Ergebnisse von Das Sparverhalten der Österreicher:innen 2024, einer Studie von IMAS International im Auftrag von Erste Bank & Sparkassen. 

Die Geldwelt ist komplex geworden. Viele fragen sich, wie sie eine gute Rendite auf ihr Geld bekommen. Rendite ist das Geld, das man zusätzlich bekommt, wenn man sein eigenes Geld zum Beispiel auf der Bank oder in Aktien "arbeiten" lässt. Eine höhere Rendite ist heute oft nur mehr auf dem Kapitalmarkt möglich. Doch vor dem gibt es eine große Scheu, denn der Kapitalmarkt hat mehr Risiko als ein Sparbuch. Aber es gibt eine größere Chance, etwas aufzubauen.

Die Geldwelt ist komplex geworden. Viele fragen sich, wie sie eine gute Rendite auf ihr Geld bekommen. Rendite ist das Geld, das man zusätzlich bekommt, wenn man sein eigenes Geld zum Beispiel auf der Bank oder in Aktien "arbeiten" lässt. Eine höhere Rendite ist heute oft nur mehr auf dem Kapitalmarkt möglich. Doch vor dem gibt es eine große Scheu, denn der Kapitalmarkt hat mehr Risiko als ein Sparbuch. Aber es gibt eine größere Chance, etwas aufzubauen.

Wie viel Geld brauchen wir zum Leben?

Wie viel Geld jede und jeder aber wirklich zum Leben benötigt, ist höchst individuell. Leben wir allein oder brauchen wir ein Familienbudget? Die österreichische Dachorganisation für staatlich anerkannte Schuldnerberatungen gibt in einem sogenannten Referenzbudget an, wie viel Geld ein Haushalt monatlich für einen angemessenen Lebensstandard mindestens benötigt. 

Dazu gehört auch, sich am kulturellen Leben zu beteiligen, gelegentlich ins Kino zu gehen, einen Coffee-to-go mitzunehmen, kleine Geschenke für Verwandte zu kaufen oder Freund:innen einzuladen. 

Das sogenannte Existenzminimum bezeichnet in Österreich das Mindesteinkommen, das eine Person jedenfalls benötigt, um ihren grundlegenden Lebensunterhalt zu sichern. Das bedeutet, mit diesem Einkommen muss es der Person möglich sein, Nahrung, Kleidung, Unterkunft und grundlegende Gesundheitskosten zu bezahlen.  

Das Existenzminimum wird vom Staat berücksichtigt, wenn man Schulden, Unterhaltszahlungen oder Lohnpfändungen hat. Die Höhe variiert je nach Familienstand und Abhängigkeiten, wie etwa Unterhaltsverpflichtungen. So soll sichergestellt werden, dass eine Person trotz Abgaben das notwendige Geld zum Leben behält.

Sich eine soziale Teilhabe zu leisten, gehört zur Menschenwürde dazu. Das Referenzbudget wird jedes Jahr angepasst und veröffentlich und zeigt das absolute Minimum an, mit dem wir auskommen sollten. Es sieht vor, dass wir uns warme Winterschuhe und den Sportverein leisten – dieser Betrag liegt dementsprechend höher als die Armutsgrenze.

Sich eine soziale Teilhabe zu leisten, gehört zur Menschenwürde dazu. Das Referenzbudget wird jedes Jahr angepasst und veröffentlich und zeigt das absolute Minimum an, mit dem wir auskommen sollten. Es sieht vor, dass wir uns warme Winterschuhe und den Sportverein leisten – dieser Betrag liegt dementsprechend höher als die Armutsgrenze.

Macht Geld glücklich? 

Die Frage, ob Geld glücklich macht, haben bereits viele Studien untersucht. Grob lässt sich sagen: Geld allein macht nicht glücklich. Kein Geld zu haben, kann aber dazu beitragen, weniger Glück zu empfinden. 

Die Universitäten Penn und Princeton haben 2023 untersucht, wie sich Einkommen auf das Glück auswirkt: Für die meisten Menschen steigt das Glücksgefühl mit mehr Geld bis zu einem Einkommen von 100.000 Dollar. Danach bleibt das Glücksgefühl gleich.

Es ist heute wissenschaftlich belegt, ob und wie Geld generell glücklich macht. Aber das ist auch sehr individuell. Wenn man beginnt, sich mit Geld-Themen zu beschäftigen, kann man sich schon bald gut auskennen – und lernen, gut für sich zu sorgen. Finanzbildung betrifft alle Bereiche unseres Lebens.

Es ist heute wissenschaftlich belegt, ob und wie Geld generell glücklich macht. Aber das ist auch sehr individuell. Wenn man beginnt, sich mit Geld-Themen zu beschäftigen, kann man sich schon bald gut auskennen – und lernen, gut für sich zu sorgen. Finanzbildung betrifft alle Bereiche unseres Lebens.

Was bedeutet Armut in Österreich?

Manche Menschen in Österreich müssen mit weniger Geld als dem weiter oben angegebenen Durchschnitt auskommen. In der Europäischen Union gibt es durch das EU-Programm SILC eine europaweit vergleichbare Armutsgrenze. Die aktuelle Armutsgefährdungsschwelle liegt bei 60 % des Median-Einkommens in Österreich. Laut der Armutskonferenz beträgt sie 1.572 Euro monatlich für allein lebende Menschen (12-mal im Jahr).
 

Im Jahr 2023 waren 17,7 % der Gesamtbevölkerung in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das bedeutet, dass das Einkommen von 1,5 Millionen Menschen in Österreich unter der Armutsschwelle liegt.  

Ein Teilindikator dessen, was als „Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung“ bezeichnet wird, ist die sogenannte „Erhebliche materielle und soziale Benachteiligung“. Wer sich 7 dieser 13 Dinge, die als Mindestlebensstandard festgelegt sind, nicht leisten kann, gilt als armuts- oder ausgrenzungsgefährdet.

  1. Unerwartete Ausgaben zu tätigen (bis zu 1.370 Euro, Stand 2023)
  2. Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder vegetarisch zu essen
  3. Zahlungen rechtzeitig begleichen
  4. Die Wohnung angemessen warm zu halten
  5. Urlaub 1 x im Jahr
  6. Ersetzen von abgenutzten Möbeln
  7. Pkw
  8. Ersetzen abgetragener Kleidung durch neue
  9. Besitz von mindestens 2 Paar Schuhen
  10. Regelmäßiges Ausüben von mit Kosten verbundenen Freizeitaktivitäten
  11. Zufriedenstellende Internetverbindung
  12. Mindestens 1x pro Monat Treffen mit Freund:innen od. Verwandten
  13. Geld für eigenen Bedarf ausgeben

Quelle: Indikatoren materieller und sozialer Deprivation / TABELLENBAND EU-SILC 2023

Was bedeutet Reichtum in Österreich?

In Österreich wird die Gesellschaft je nach Einkommen gerne in Kategorien wie Mittelschicht oder Oberschicht eingeteilt. Laut aktuellen Studien gehört man ab einem Jahreseinkommen von rund 50.000 Euro brutto im Jahr zu jenen Menschen, die gut verdienen. Vorstandsmitglieder börsennotierter Unternehmen schaffen es in Österreich im Schnitt aber auch schon einmal auf 2,32 Millionen brutto pro Jahr.

Bitte beachten Sie:

Hierbei handelt es sich um eine Werbe­mitteilung und nicht um eine Anlage­empfehlung. Diese Werbe­mit­teilung ersetzt somit keine Anlage­beratung und berück­sichtigt weder die Rechts­vorschriften zur Förderung der Un­ab­hängigkeit von Finanz­analysen, noch unter­liegt sie dem Verbot des Handels im An­schluss an die Ver­breitung von Finanz­analysen. 

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