Welche Wertpapiere
gibt es?

Immer noch denken viele Menschen, dass es nur für wohlhabende Menschen möglich ist, Geld in Wertpapiere anzulegen. Sie glauben, dass Wertpapiere zu kompliziert sind und man dabei höchstwahrscheinlich Geld verliert. Themen rund um die Geldanlage sind in Österreich oft mit Spekulation und Unsicherheit verbunden. Das Sparbuch und der Bausparvertrag bleiben nach wie vor sehr beliebt. Dabei können zusätzliche Investments in Wertpapiere ebenso Chancen bieten, Gewinne zu machen. Aber Investieren birgt auch Risiken. Wir geben einen Überblick für den Einstieg: Welche Wertpapiere gibt es, wie funktionieren sie und was muss man beachten, wenn man mit Investments beginnen möchte?

Was sind Wertpapiere?

Wertpapiere sind Produkte, mit denen man Geld anlegen kann. Man kauft einen kleinen Teil von einem Unternehmen, einem Fonds, einer Anleihe, einem Rohstoff wie Gold oder Öl oder einer Immobilie. Man hofft, dass dieser Anteil in Zukunft aufgrund positiver Entwicklungen mehr wert wird. Wenn der Wert der Anlage steigt, kann man den Anteil für mehr Geld verkaufen und Gewinn machen. Wenn der Wert aber sinkt, macht man bei einem Verkauf Verluste und bekommt beim Verkauf weniger Geld zurück, als man bezahlt hat.

Vorteile und Nachteile von Wertpapieren

Vorteile

  • Im Idealfall kann man mit Wertpapieren Zinsen, Kursgewinne und Dividenden erzielen. 
  • Viele Wertpapiere kann man jederzeit kaufen und verkaufen.
  • Wertpapiere wie Aktien können im Idealfall bessere Renditen (Erträge) bieten als Sparprodukte.

Nachteile

  • Bei der Geldanlage in Wertpapiere gibt es das Risiko von Kursschwankungen. Besonders in Zeiten von Krisen oder bei schlechter Unternehmensentwicklung können Anleger:innen Verluste machen.
  • Wirtschaftliche, politische oder globale Ereignisse können den Wert von Wertpapieren senken. Diese Ereignisse sind oft unvorhersehbar und passieren unabhängig von einzelnen Unternehmen.
  • Im schlimmsten Fall, zum Beispiel bei Insolvenz eines Unternehmens, können Anleger:innen ihr ganzes Geld verlieren. Das kann zum Beispiel bei Anleihen oder Aktien eintreten. 

Es gibt viele verschiedene Arten von Wertpapieren. Hier einige Beispiele:

Aktien 

Mit Aktien kauft man Anteile an einem Unternehmen und wird Aktionär:in. Wenn das Unternehmen Gewinne macht, gibt es oft einen Teil davon an die Aktionär:innen ab. Man nennt das „Dividenden ausschütten“. Das bedeutet, man hat als Aktionär:in die Möglichkeit, Dividenden zu bekommen. Wenn das Unternehmen wächst und erfolgreicher wird, steigt außerdem der Wert des Unternehmens und somit der Wert der Aktien. Im besten Fall kann man seine Aktien dann, wenn man verkaufen möchte, zu einem höheren Preis verkaufen, als man sie gekauft hat – und macht einen Gewinn. 

Risiken bei der Anlage in Aktien

Wenn sich das Unternehmen aber schlecht entwickelt und geringere Unternehmensgewinne oder sogar Verluste erzielt, sinkt der Wert des Unternehmens. Dann kann es passieren, dass man die Aktien zu einem niedrigeren Preis verkaufen muss, als man sie gekauft hat –, und macht einen Verlust. 

Um bei der Erste Bank oder einer Sparkasse in Bruchteil-Aktien zu investieren, benötigt man zuerst 

  • George-App auf dem Smartphone
  • ein Verrechnungskonto und ein Depot bei der Erste Bank oder einer Sparkasse, das Anlegen in Bruchteile ermöglicht

Um bei der Erste Bank oder einer Sparkasse in Bruchteil-Aktien zu investieren, benötigt man zuerst 

  • George-App auf dem Smartphone
  • ein Verrechnungskonto und ein Depot bei der Erste Bank oder einer Sparkasse, das Anlegen in Bruchteile ermöglicht

Anleihen 

Anleihen sind Schuldscheine von Unternehmen oder Staaten. Braucht ein Unternehmen Geld, um zum Beispiel eine Fabrik zu bauen, kann es günstiger sein, eine Anleihe zu “begeben”, als einen Kredit für ein Großprojekt aufzunehmen. “Begeben” bedeutet, dass das Unternehmen die Anleihe an Anleger:innen ausgibt.

Kauft man eine Anleihe eines Unternehmens, wird man Anleiheinhaber:in und leiht diesem Unternehmen sein Geld. Dafür bekommt man vom Unternehmen regelmäßig Zinsen. Nach einer bestimmten Zeit – der Laufzeit – wird die Anleihe fällig. Am Ende der Laufzeit bekommt man den Nennwert (Ausgabewert) der Anleihe zurück, wenn man die Anleihe bis zu ihrer Fälligkeit gehalten und nicht verkauft hat. Denn Anleihen können während der Laufzeit auch an der Börse gekauft und verkauft werden. Dabei kann es nach der jeweiligen Markt- bzw. der Unternehmensentwicklung zu Kurssteigerungen oder -rückgängen kommen. Wenn zum Beispiel die Zinsen sinken, steigt der Marktpreis der Anleihe und du kannst sie im Idealfall mit Gewinn verkaufen (Veräußerungsgewinn).

Risiken bei der Anlage in Anleihen

Wie bei allen Wertpapieren gibt es auch bei Anleihen Risiken. 

Ein Risiko ist das Bonitätsrisiko. Wenn das Unternehmen während der Laufzeit der Anleihe insolvent wird, kann es am Ende das Geld nicht an die Anleiheinhaber:innen zurückzahlen. 

Ein weiteres Risiko ist das Zinsänderungsrisiko. Steigen die Marktzinsen, sinkt der Kurs bestehender Anleihen. Warum? Neue Anleihen mit höheren Zinsen werden dann für Anleger:innen attraktiver, weil sie bessere Renditen bieten als ältere Anleihen mit niedrigerem Zins. Anleger:innen bevorzugen dann die neueren Anleihen. Das führt dazu, dass der Wert von alten Anleihen sinken kann, weil sie weniger Zinsen zahlen als neu begebene.

Dann gibt es noch das Inflationsrisiko: Wenn die Inflationsrate steigt, kann man mit dem gleichen Geldbetrag weniger Konsumgüter kaufen. Eine Anleihe mit fixem Zinssatz bringt Anleger:innen aber immer gleich viel Zinsen. Steigen nun die Preise, verliert dieser Betrag an Kaufkraft.   

ETFs (Exchange Traded Funds) 

Ein ETF ist ein börsennotierter Fonds, der einen Aktienindex (z. B. den ATX oder S&P 500) abbildet. Hier legen im weitesten Sinne Anleger:innen ihr Geld zusammen und kaufen viele verschiedene Aktien in einem Index, zum Beispiel von Unternehmen in einer bestimmten Region oder einer bestimmten Branche. Wenn sich die Unternehmen im Index gut entwickeln, bekommen Anleger:innen im Idealfall Ausschüttungen und können beim Verkauf des Fonds Gewinne realisiert werden.   

Risiken bei der Anlage in ETFs

ETFs bilden in der Regel einen Index nach und der Kurs schwankt mit. Fällt der Index, sinkt auch der Wert des ETF. Diese Schwankungen hängen mit der allgemeinen Marktentwicklung zusammen. Somit sind ETFs dem Marktrisiko ausgesetzt. Auch beim Anlegen in ETFs besteht das Risiko, dass die Unternehmen schlechter abschneiden, nachdem man den Fonds gekauft hat. Dann macht man bei einem Verkauf Verluste. 

Investmentfonds 

Ein aktiv gemanagter Investmentfonds wird von Fondsmanager:innen zusammengestellt. Sie kaufen und verwalten die verschiedenen Wertpapiere im Fonds, um im Idealfall zu einem späteren Zeitpunkt Gewinne zu erzielen. Anleger:innen investieren ihr Geld und vertrauen darauf, dass die Fondsmanager:innen gut beobachten und kalkulieren. Das investierte Geld ist auf viele verschiedene Wertpapiere (z. B. Aktien, Anleihen oder andere Anlagen) verteilt. Dadurch soll das Risiko eingedämmt werden, weil Verluste einzelner Anlagen durch Gewinne anderer Anlagen ausgeglichen werden können. Je nach gewählter Fondsart können Fondsmanager:innen gezielt in verschiedene Anlageklassen, Branchen und Länder investieren, um das Risiko weiter zu reduzieren. Dieses Prinzip nennt man Diversifikation. 

Risiken bei der Anlage in Investmentfonds

Auch die Geldanlage in Fonds ist mit Risiken verbunden. Wie bei ETFs besteht auch bei Fonds ein Marktrisiko. Wenn die Börsenkurse insgesamt fallen, kann auch der Wert des Fonds sinken. Das passiert auch, wenn der Fonds breit gestreut ist.

Ein weiteres Risiko beim Anlegen in aktiv gemanagte Investmentfonds ist das Managementrisiko. Fonds werden von Manager:innen verwaltet. Diese können falsche Entscheidungen treffen. Zum Beispiel können sie schlechte Anlagen auswählen oder zu ungünstigen Zeiten kaufen und verkaufen. Diese Entscheidungen können die Rendite – den tatsächlichen Ertrag nach Abzug von Kosten und Inflation – beeinflussen.

Ist das Anlegen in Wertpapiere wegen Steuern zu kompliziert?  

Neben der Sorge über Verluste bei der Geldanlage kann auch das Thema Steuern auf Wertpapiergeschäfte abschreckend wirken. Dabei muss es gar nicht so kompliziert sein, insbesondere in Österreich, wo Banken für Anleger:innen die Kapitalertrag-Steuer (KESt) automatisch abführen. Das nennt man “steuereinfache” Geldanlage. 
 
Anleger:innen müssen sich in vielen Fällen gar nicht selbst um das Abführen der Steuer auf Wertpapiergeschäfte kümmern. Wann du Gewinne aus deinen Wertpapiergeschäften doch selbst versteuern musst, erfährst du in unserem Artikel Wertpapiere und Steuern.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel dient nur zur Information und ersetzt keine professionelle Anlageberatung. Das Geldanlegen in Wertpapiere ist mit Risiken verbunden. Bei Unsicherheit, ob oder wie Gewinne und Verluste aus Wertpapieren versteuert werden müssen, empfehlen wir, eine Steuerberatung aufzusuchen.  

Bitte beachten Sie:

Hierbei handelt es sich um eine Werbe­mitteilung und nicht um eine Anlage­empfehlung. Diese Werbe­mit­teilung ersetzt somit keine Anlage­beratung und berück­sichtigt weder die Rechts­vorschriften zur Förderung der Un­ab­hängigkeit von Finanz­analysen, noch unter­liegt sie dem Verbot des Handels im An­schluss an die Ver­breitung von Finanz­analysen. Eine Veranlagung in Wertpapiere birgt neben Chancen auch Risiken.

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