Sparstudie Salzburg 2025:
Zum 100-Jahr-Jubiläum des Weltspartags ist der Spargedanke noch immer fest verankert
- Sparen bleibt in volatilen Zeiten für Salzburger:innen wichtig (78%)
- Zufriedenheit trotz steigenden monatlichen Sparbetrags auf Tiefstwert (35%)
- Gut vier von fünf Eltern (83%) sparen für nächste Generation
- Risikobereitschaft für Chance auf Rendite steigt deutlich an (24%)
- Alternative Anlageformen gewinnen weiter an Bedeutung – besonders in junger Generation
Der Weltspartag feiert heuer sein 100jähriges Jubiläum und der Sparefroh hatte in Salzburg vor genau 70 Jahren seine Geburtsstunde. Wie die heurige Sparstudie von Erste Bank und Sparkassen zeigt, ist der Spargedanke auch heute noch in den Köpfen aller Altersgruppen fest verankert. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass insbesondere die junge Generation Z das „Wie“ und die Zukunft des Sparens neu definiert.
Sparen bleibt den Salzburger:innen ein wichtiges Anliegen. Für 78% ist Sparen „sehr“ oder „ziemlich wichtig“. Besonders wichtig ist das Geld beiseitelegen laut Sparstudie für die Generation Z (85%). „Entgegen dem, was oft über die jungen Menschen gesagt wird, bleibt das Sparen auch für sie wichtig“, sagt Claus Graggaber, Landesdirektor der Salzburger Sparkasse.
Unzufriedenheit mit monatlichem Sparbetrag trotz hoher Sparquote
Dass die Österreicher:innen grundsätzlich eifrige Sparer:innen sind, zeigt sich im internationalen Vergleich der Sparquote, die in Österreich traditionell rund drei Prozentpunkt über jener der Eurozone liegt. Laut Statistik Austria haben private Haushalte im Jahr 2024 rund 34 Milliarden Euro zur Seite gelegt – ein Plus von 46% gegenüber 2023 (23,3 Milliarden Euro).
Das subjektive Sparverhalten zeigt ein anderes Bild. Laut Sparstudie ist der selbst angegebene monatliche Sparbetrag in Salzburg von 267 auf 277 Euro gestiegen – ein Zuwachs von nur 4%, gleich wie im Österreichschnitt. Gleichzeitig sinkt die Zufriedenheit mit diesem Betrag: Nur mehr ein gutes Drittel (35%) der Salzburger Bevölkerung ist damit zufrieden – ein neuer Tiefstwert. „Sparen ist eng mit Sicherheit verbunden. Im alltäglichen Leben steigen die Preise und das Bedürfnis, finanziell vorbereitet zu sein, wächst entsprechend“, erklärt Graggaber.
Salzburger:innen sparen für Absicherung und nächste Generation
Dass es beim Geld beiseitelegen stark um das Thema Absicherung geht, zeigt auch, dass neun von zehn Salzburger:innen zustimmen, dass Sparen ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Drei von vier (75%) fühlen sich dadurch für unerwartete Ausgaben gewappnet. Dabei geht es weniger um konkrete Ziele als um generelle Absicherung: 85% der Salzburger:innen legen Geld ohne spezifischen Verwendungszweck zur Seite. Beim Zeithorizont der Sparziele zeigt sich ein relativ ausgewogenes Bild: 36% verfolgen kurzfristige, 30 % mittelfristige und 34% langfristige Ziele.
Einigkeit herrscht bei der Frage, für wen gespart wird. 93% der Salzburger:innen sparen für sich selbst. In Haushalten mit Kindern legen 83% auch für die nächste Generation Geld zurück. 33% denken zusätzlich an ihre:n Partner:in und 23% an Enkel, Patenkinder oder andere ihnen nahestehende junge Menschen. „Vorsorge für Kinder sollte früh beginnen. Entscheidend ist neben dem Produkt vor allem der Zeitpunkt. Wer früh startet, profitiert langfristig vom Zinseszinseffekt“, so Graggaber.
Diversifizierung in der Veranlagung weiter auf dem Vormarsch – Wertpapiere, Gold und Kryptowährungen gewinnen an Bedeutung
Alternative Anlageformen gewinnen in Österreich weiter an Bedeutung. Im Zehn-Jahres-Vergleich stieg der Anteil jener, die in Wertpapiere investieren, von 28% auf 38%. Besonders aktiv zeigt sich dabei die Generation Z: Fast jede:r Zweite (48%) setzt auf diese Anlageform. Auch Edelmetalle wie Gold sind gefragt – ihr Anteil hat sich seit 2015 verdoppelt (von 12% auf 24%). Kryptowährungen verzeichnen ebenfalls ein starkes Wachstum: Während sie bei der erstmaligen Erhebung 2022 nur für 2% relevant waren, sind sie heute bereits Teil des Veranlagungsmixes von 12% der Österreicher:innen. Das klassische Sparkonto bleibt dennoch die beliebteste Anlageform. Nach den Zinsentwicklungen der letzten Jahre nutzen es wieder 80% – bei der Generation Z sogar 86%.
„Inflation, soziale Medien und steigende Finanzbildung haben das Bewusstsein geschärft: Wer höhere Renditechancen will, muss mit temporären Schwankungen leben“, erklärt Graggaber die Entwicklung. Die Langzeitdaten der Sparstudie bestätigen diesen Trend: 2015 stuften sich nur 8% der Befragten als risikobereit ein – heute sind es 24%. Besonders ausgeprägt ist dieses Risikobewusstsein bei der Generation Z, wo sich 39% entsprechend einschätzen. Diese Entwicklung zeigt sich auch in der konkreten Auswahl der Wertpapierprodukte: Aktien sind unter den Personen, die Wertpapiere besitzen (38%), mit 66% die am häufigsten genutzte Wertpapierform – bei der Generation Z liegt der Anteil sogar bei 81%. In der Gesamtbevölkerung folgen danach Investmentfonds, während die Generation Z an zweiter Stelle ETFs präferiert.
Vom Sparen zum Investieren: Gen Z definiert Zugang und Ziele neu
Sparen ist nicht gleich Sparen – das zeigt die aktuelle Sparstudie von Erste Bank und Sparkassen. Erstmals wurde dabei auch ein qualitativer Zugang gewählt, um Unterschiede zwischen klassischen Sparer:innen und digital hoch Affinen zu beleuchten.
Der sogenannte „Mainstream“ spart traditionell: Geld bleibt am Konto, wird aufs Sparkonto gelegt oder in Bausparverträge investiert. Fondsprodukte sind selten und meist auf Empfehlung von Berater:innen abgeschlossen. Das Interesse an Finanzthemen ist gering, komplexere Produkte wirken abschreckend. Zwar ist bekannt, dass klassische Sparformen kaum Rendite bringen – dennoch bleibt das Verhalten unverändert. Sparen wird hier oft mit Ausgabenreduktion gleichgesetzt.
Ganz anders agiert die digital affine, meist höher gebildete Gruppe: Sie übernehmen Verantwortung für ihre Finanzen, informieren sich aktiv und optimieren Kosten und Konditionen. Ihr Fokus liegt auf Wertpapieren – vor allem Einzelaktien und ETFs, die sie online handeln. Ein Sparkonto existiert meist nur als Reserve, ähnlich genutzt wie das Girokonto.
Auch die Sparziele unterscheiden sich deutlich: Während der Mainstream selten konkrete Ziele verfolgt, steht bei den Digital Affinen der Vermögensaufbau im Vordergrund. Sie wollen ihr Geld vermehren, um sich langfristig finanzielle Unabhängigkeit zu ermöglichen. „Klassische Sparer:innen setzen auf Vertrautes, digital affine Anleger:innen gestalten ihre finanzielle Zukunft aktiv. Wir begleiten beide – persönlich und digital. Diese Balance ist unser Anspruch als Bank für alle“, so Graggaber abschließend.
Bitte beachten Sie: Das Veranlagen in Wertpapiere birgt neben Chancen auch Risiken.
Über die Generationen
Babyboomer: 1950–1964
Generation X: 1965–1979
Generation Y: 1980–1994
Generation Z: 1995–2009
Quelle: Simon Schnetzer, Generation Alpha
Über die Studie
Sparstudie 2025 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen: IMAS INTERNATIONAL hat 1.370 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 75 Jahren) mittels Online-Interview befragt. Die Befragung fand von 16. Juli bis 6. August 2025 statt.
Zusätzlich wurden am 18. und 19. August 2025 Live-Gruppendiskussionen mit je acht Teilnehmer:innen pro Gruppe durchgeführt, um die Sparzwecke, die Motive der Sparer:innen und die Sicht auf die Zukunft des Sparens zu analysieren.

Fotonachweis: wildbild.at, Abdruck honorarfrei

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