Das Sparverhalten der NiederösterreicherInnen

2020 Banking in Zeiten von Corona

  • 43% zahlen nun noch häufiger kontaktlos
  • Niederösterreicher setzen die vor Corona geplanten Anschaffungen großteils weiterhin um
  • Sparbuch rückläufig: 35% der Niederösterreicher besitzen schon Wertpapiere

 

Mehr als ein Drittel (37%) der Niederösterreicher sind von Corona finanziell betroffen

Laut einer repräsentativen IMAS-Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen geben 37% der Niederösterreicher an, dass sie von der Corona-Krise finanziell betroffen sind (österreichweit sind es 38%).

Die Österreicher spüren die Krise finanziell im Geldbörsel und es ist zu befürchten, dass diese Zahl auch noch steigen wird“, so Mag. Helge Haslinger, MBA, MA, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG und Obmann Stv. des Landesverbandes der Niederösterreichischen Sparkassen.

Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und eine ungewisse Zukunft lösen bei vielen Österreichern momentan auch einen Verzicht auf Konsum aus. 38% der Niederösterreicher sagen, dass sie seit Ausbruch der Krise weniger konsumieren und somit weniger Geld ausgeben als noch zu Beginn des Jahres. Der Sparbetrag der Niederösterreicher liegt heuer bei 282 Euro, damit liegt er über dem Durchschnitt von Gesamtösterreich mit 272 Euro – im Jahr 2010 waren es noch 157 Euro, die man monatlich zur Seite legte. Die Bedeutung des Sparens ist in Österreich generell wieder sehr hoch – 78% der Niederösterreicher messen dem Thema eine hohe Bedeutung zu. Für 86% ist die finanzielle Absicherung das Sparmotiv Nummer 1.

 

Wertpapiere spielen in der Vorsorge und Anlage immer größere Rolle

Dass das Sparbuch heute kein zeitgemäßes Sparprodukt mehr ist, haben 59% der befragten Sparer in Niederösterreich erkannt. Neben den Klassikern wie Bausparen (58%) und der Lebensversicherung (42%) reihen sich Wertpapiere mit 35% vor Immobilien und Pensionsvorsorge (28%) nun auf dem vierten Platz der in Niederösterreich meistgenutzten Veranlagungsoptionen ein. Aktien und Co. spielen in der Vorsorge und Anlage der heimischen Sparer eine immer größere Rolle. 18% der Niederösterreicher beschäftigten sich demnach auch aktiv während der Coronakrise mit Aktien, Fondssparplänen oder Anleihen (besonders hervor stechen dabei die 15-29-Jährigen). „Der Fokus bei langfristiger Geldanlage muss weiterhin auf den Kapitalmärkten liegen, damit man seine Kaufkraft erhält. Besonders in Krisenzeiten soll man darauf nicht vergessen, weil auf einen Zinsanstieg brauchen wir noch lange nicht zu hoffen“, hält Haslinger fest. Der Aspekt der Nachhaltigkeit wird dabei für viele Anleger immer wichtiger. „Immerhin hat sich das Volumen an nachhaltig veranlagten Geldern österreichweit in den letzten zehn Jahren von 2,3 auf über 14 Milliarden gesteigert“, so Haslinger. Um dieser Nachfrage gerecht zu werden, wurde mit einem neuen Fonds, dem ERSTE GREEN INVEST gestartet. Der Fonds investiert in Unternehmen die sich unter anderem mit grüner Energiegewinnung, nachhaltiger Lebensmitteproduktion oder Elektromobilität beschäftigen. In den ersten sechs Wochen wurden in dem Fonds bereits über 32 Millionen Euro eingesammelt. Bei Kauf bis 31. Oktober 2020 entfällt beim Erste Green Invest die Transaktionsgebühr – ein Leben lang.

Auch die Sparkasse Niederösterreich Mitte West hat mit dem TOP STRATEGIE ZUKUNFT einen auf nachhaltige Veranlagung ausgerichteten Fonds im Angebot und damit auf die Wünsche der Kunden nach nachhaltiger Veranlagung reagiert. Dieser Dachfonds investiert weltweit breit gestreut in Anleihen- und auch Aktienfonds und ist bis 31. Dezember 2020 als s Fondsplan transaktionsgebührenfrei zu erwerben.

 

Banking wurde durch Corona digitaler

Ob Home-Office Lösungen, Schulunterricht von daheim oder Geldgeschäfte: Die letzten Monate haben der Digitalisierung weltweit einen großen Schub verpasst. Der Großteil der Befragten hat dies zum Anlass genommen, die diversen digitalen Wege zum Bankberater oder beim Zahlen am Kartenterminal zu nutzen. Trotzdem ist die Bargeldnutzung in keinem europäischen Land so hoch wie in Österreich. 43% in Niederösterreich geben an, häufiger kontaktlos mit der Debit- oder Kreditkarte zu zahlen. Zusätzlich sagen 41%, sie würden seit März seltener Bargeld verwenden. Diese Dynamik schlägt sich auch in den Nutzungszahlen nieder. So konnte man in Österreich einen Anstieg der Transaktionen mit der Debitkarte von circa 20% im Vergleich zum Beginn des Jahres beobachten. Aktuell verzeichnen Erste Bank und Sparkasse außerdem über 300.000 KundInnen, die im Schnitt jeden zweiten Tag eine Bezahlung mit dem Handy leisten. Auch hier hat Corona das Nutzungsverhalten noch einmal klar intensiviert.

Auch der persönliche Kontakt in den Filialen geht zurück, 44% der Niederösterreicher geben an, ihren Betreuer seltener zu treffen. Die Filialen waren während des gesamten Lockdowns geöffnet. “Innerhalb kürzester Zeit haben wir an den Infopoints Plexiglaswände aufgestellt, kartonweise Masken und Desinfektionsmittel organisiert, um die Kunden und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen”, erzählt Haslinger. Außerdem wurde die Beratung per Telefon und auf digitalen Kanälen intensiviert und auch mit diversen Sonderregelungen gearbeitet, um durchgehend für die Kunden da zu sein.

 

Die Investitionen in größere Anschaffungen in Zeiten von Corona

Von den 35% der Niederösterreicher, die eine größere Anschaffung in Zeiten von Corona geplant hatten, haben etwas mehr als die Hälfte, also 18% ihr Vorhaben bereits umgesetzt oder werden es demnächst umsetzten, 17% haben ihr Vorhaben zurückgestellt bzw. verworfen. Von den 14% der Niederösterreicher, die einen Bau oder Kauf eines Hauses bzw. einer Wohnung geplant haben, haben 10% ihr Vorhaben umgesetzt bzw. werden es demnächst umsetzten, 4% haben ihr Vorhaben zurückgestellt oder verworfen.

 

Zur Umfrage:

Erste Bank und Sparkassen beauftragten das Marktforschungsinstitut IMAS International für eine telefonische Befragung rund um die Themen finanzieller Betroffenheit und Veränderungen des Veranlagungs- und Konsumverhalten in Zeiten der Corona-Pandemie. Die Befragung fand im Zeitraum vom 03. bis 16. Juni 2020 statt. Insgesamt wurden 900 Personen (100 pro Bundesland) befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren.

 

Kontakt


Florian Haiderer, MSc

Sparkasse Niederösterreich Mitte West AG
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