Krems, 28.05.2020

Haushaltsplanung hilft in schwierigen Zeiten

Rund 1,8 Millionen ÖsterreicherInnen sind derzeit in Kurzarbeit oder arbeitslos. Die damit einhergehenden veränderten Einkommenssituationen belasten die Betroffenen zunehmend. „Wenn das gewohnte monatliche Budget deutlich geringer ausfällt als noch vor ein paar Wochen, kann man, vor allem wenn das Geld schon vorher knapp war, schnell in eine finanzielle Schieflage geraten. Spätestens in dieser Situation muss man schnellstmöglich einen Überblick über sein persönliches Budget bekommen“, so Hansjörg Henneis, Vorstandsdirektor der KREMSER BANK UND SPARKASSEN AG.

Er rät, sich mittels Haushaltsplans die eigene finanzielle Lage bewusst vor Augen zu führen. „Nur wenn man einen genauen Überblick über die persönlichen Einkünfte und Ausgaben hat, kann man Einsparungspotentiale erkennen und diese auch umsetzen.“ Zur Orientierung hat die KREMSER BANK die wichtigsten Tipps rund um persönliche Budgetplanung und finanzielle Sicherheit zusammengestellt: 

Tipp 1: Zeit investieren
Die wichtigste Regel lautet, sich zu überwinden und intensiv mit den eigenen Einnahmen und Ausgaben zu beschäftigen sowie diese detailliert festzuhalten. Das klingt zwar banal, aber das gute alte Haushaltsbuch ist effektiv. Allerdings nutzen es nur die Wenigsten, denn es ist aufwendig und man muss Zeit investieren. Henneis: „Schlussendlich ist ein Haushaltsplan eine Investition in die eigene finanzielle Stabilität. Denn je besser man vorbereitet ist, desto besser wird man in der Zukunft bestehen können.“

Tipp 2: Version des Haushaltsbuchs wählen
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, einen Überblick über sein Budget zu bekommen und einen Haushaltplan mit Einnahmen und Ausgaben anzulegen: auf Papier, in einer Excel-Liste oder im Internetbanking George. Hier gilt es, ganz nach den eigenen Vorlieben zu handeln. Es sollte keinesfalls ein Einmal-Projekt bleiben, sondern regelmäßig aktualisiert werden. Am einfachsten behält man den Überblick über die eigenen Finanzen mit dem automatisierten Finanzmanager im Internetbanking George. Alle Details dazu finden Sie hier online.

Tipp 3: Einkünfte erheben
Die Einnahmenseite ist in den meisten Fällen leicht und schnell auszufüllen. Hier scheinen alle Einkünfte auf, z.B. Gehalt, Trinkgelder, Kindergeld, Alimente.

Tipp 4: Ausgaben erheben
Die Ausgabenseite ist aufwendiger zu erheben. Hier müssen sämtliche Kosten erfasst werden: Miete, Strom bzw. Gas, Internet, Streaming-Dienste, Abos, Versicherungen, Sparpläne, etc. Bei dieser Auflistung ist zu beachten, dass einige Ausgaben nicht monatlich, sondern vielleicht quartalsweise auftreten. Henneis: „Je mehr man bargeldlos bezahlt, umso einfacher kann man die Ausgaben jederzeit nachvollziehen. Am leichtesten ist es, sich im Internetbanking George ein ganzes Jahr anzuschauen, um genau zu sehen, welche Abbuchungen es gegeben hat. Oder man verwendet das Plugin „Budgets“ in George, das wie ein persönlicher Finanzmanager funktioniert und Ausgaben in Kategorien einordnet bzw. übersichtlich darstellt.“Obwohl aufgrund des Coronavirus die Empfehlung bargeldlos zu bezahlen vermehrt umgesetzt wird, zahlen ÖsterreicherInnen dennoch auch mit Bargeld. In dem Fall gilt es, alle Belege aufzuheben und diese zuhause zu erfassen. „Nur so kann man nachvollziehen, wofür das vorhandene Geld tatsächlich ausgegeben wird und wie sich die aktuelle Finanzsituation faktisch darstellt“, so Henneis.

Tipp 5: Einsparungspotentiale erkennen
Diese genaue Auflistung zeigt ganz schnell, ob man mehr einnimmt als ausgibt oder anders herum. Und das Wesentlichste daran: „Einsparungspotentiale sind sofort erkennbar, das kann in einer finanziell angespannten Situation die erhoffte Erleichterung bringen“, so Henneis. Manch Resultat draus: Abos kündigen, die man nicht braucht, Stromanbieter oder Internetprovider überdenken und eventuell wechseln, Versicherungen überprüfen. Dazu bietet sich der kostenlose Polizzencheck der KREMSER BANK an.

Tipp 6: Eintragungen zum „Ritual“ machen
Der Haushaltsplan sollte regelmäßig aktualisiert und die täglichen Ausgaben über einen längeren Zeitraum konsequent erfasst werden. Das ist zwar mühsam, aber nur wenn man auch weiß, wie viel man für was und wo bezahlt, kann man sein Budget planen. „Oberstes Gebot dabei ist absolute Ehrlichkeit und Disziplin sich selbst gegenüber. Nur wenn alle Ausgaben erfasst werden, bekommt man einen genauen Überblick. Dann kann man Einsparpotentiale identifizieren und das Budget für seine eigenen Bedürfnisse anpassen. Anschließend sollte jeder an die eigene finanzielle Absicherung in der Zukunft denken“, so Henneis.

Tipp 7: Eigene finanzielle Vorsorge angehen
Sobald sich die finanzielle Situation bessert und am Monatsende Geld übrigbleibt, empfiehlt es sich, einen Notgroschen anzusparen. Dieser sollte drei Monatsgehälter umfassen. Erst danach sollte man sich mit anderen Formen der Vorsorge beschäftigen. Das klassische Sparen am Sparkonto als Vorsorge ist derzeit keine gute Idee, weil die Zinsen weit niedriger sind als die Inflation. Es empfiehlt sich eine breit gestreute, langfristige Investition am Kapitalmarkt. Das hört sich für viele riskant und spekulativ an, es gibt aber viele Möglichkeiten, das Risiko gering zu halten. „Dazu sprechen wir auch klare Empfehlungen aus. Regelmäßiges Fondssparen, ob in Form einer Lebensversicherung oder als Fondsplan, ist unserer Meinung das richtige Finanzinstrument, um langfristig finanziell vorzusorgen“, erklärt Henneis.

Tipp 8: Schuldenfalle vermeiden
Schulden und Kredite können in Krisenzeiten zu einer hohen, oft auch psychischen, Belastung werden. Wenn man Probleme hat, die fälligen Beträge oder auch die Miete zu zahlen, ist es wichtig, sich mit jenen Unternehmen oder Personen sofort in Verbindung zu setzen. Viele zeigen sich immer wieder sehr kulant, wenn frühzeitig das Gespräch gesucht wird. Keinesfalls sollte man fällige Zahlungen einfach ignorieren. Damit wird ein Prozess von Mahnungen bis hin zu allfälligen Pfändungen in Gang gesetzt. Dieser Prozess kann nur sehr frühzeitig gebremst werden. „Auch wenn es schwerfällt, fremden Personen gegenüber einzugestehen, dass man im Moment nicht zahlen kann, so ist dies der allerwichtigste Schritt“, appelliert Henneis.

Tipp 9: Finanzwissen aneignen
„Wir leben momentan in einer Welt, in der die Gesundheit oberste Priorität hat und nach der physischen Gesundheit vor allem die finanzielle Gesundheit zählt. Und um bei letzterem fit zu sein, ist das Aneignen von Wirtschafts- und Finanzwissen so wichtig“, so Henneis. So sind auch unsere laufenden Bemühungen rund um unsere Finanzbildungsinitiative (quer über alle Altersgruppen hinweg) entstanden. Dessen Ziel ist es, das Interesse an wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenhängen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu verbessern und so die finanzielle Selbstverantwortung zu unterstützen und zu stärken. Alle Informationen zur Sparkassen-Finanzbildungsinitiative finden Sie hier.Gut beraten„Um die finanzielle Gesundheit unsere Kundinnen und Kunden für die Zukunft zu sichern, legen wir in unseren Finanzcheckgesprächen einen hohen Stellenwert auf eine persönliche und vor allem nachhaltige Liquiditätsplanung, die gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden erarbeitet wird“, schließt Henneis ab.

Rückfragen
DI(FH) René Matous
Leiter Marketing KREMSER BANK UND SPARKASSEN AG
Ringstraße 5-7, 3500 Krems
Tel.: 05 0100 – 25520
E-Mail: rene.matous@kremserbank.at