Was die Gründung einer Familie für Ihre Finanzen bedeutet

Manchmal ist es eine ganz spontane Entscheidung, manchmal wird lange und ausführlich geplant, manchmal passiert es etwas unerwartet – und schon ist man eine Familie. Zuallererst erwartet Sie natürlich unglaubliche Freude und eine einzigartige Reise. Geld ist da vielleicht nicht so wichtig, trotzdem ist es sinnvoll, sich der finanziellen Auswirkungen bewusst zu werden.

Sind Sie finanziell bereit für die Familiengründung?

Nach 60 Jahren wurde im Jahre 2021 zum ersten Mal wieder eine Kinderkostenanalyse des Sozialministeriums durchgeführt. Die Studie hat ermittelt, dass Haushalte mit zwei Erwachsenen im Schnitt 494 Euro monatlich pro Kind einrechnen müssen, Alleinerziehende 900 Euro monatlich. Hinzu kommt, dass in der Kinderkostenanalyse ausschließlich direkte Kosten (der Konsum des Haushalts für Kinder) eingerechnet wurden, jedoch keine entstehenden indirekten Kosten, wie geringere Erwerbseinkommen, damit verbundene Auswirkungen auf die Vorsorge und unbezahlte Haushaltsarbeit. 

5 Tipps, wie Sie sich und Ihre Familie finanziell für die Zukunft aufstellen können

Wie bei vielen Themen in der Finanzwelt ist es von großem Vorteil, sich früh mit dem Thema zu beschäftigen. Das heißt aber natürlich nicht, dass die spontane Gründung einer Familie Sie sofort in finanzielle Nöte bringen muss. Wichtig ist vor allem, das Finanzthema nicht auf die lange Bank zu schieben, sondern anzupacken. Hier 5 kurze Tipps:

  1. Arbeitsmodell festlegen: Wie möchten Sie in Zukunft arbeiten und welche Auswirkungen hat dies auf die Altersvorsorge? Egal, ob Sie sich für ein Hauptverdienermodell, beide in Teilzeit oder in Vollzeit entscheiden, wichtig ist, dabei die Vorsorgeplanung zu berücksichtigen. Arbeitet eine Person z. B. Teilzeit oder nimmt eine Auszeit, dann braucht es allenfalls einen Ausgleich oder privates Sparen.

  2. Absicherung und Versicherung: Gerade mit Familie nimmt das Sicherheitsbedürfnis zu, somit ist es wichtig, sich frühzeitig um grundlegende Versicherungen zu kümmern. Dazu gehören z. B. eine Unfallversicherung, Invalidenversicherung und allenfalls eine Lebensversicherung, ebenso entsprechende Versicherungen für die Kinder.

  3. Haushaltsbudget anpassen: Beim Familienzuwachs verändern sich oft sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben. Also das Budget entsprechend anpassen und regelmäßig überprüfen.

  4. Vermögensplanung für die Kinder: Es tönt vielleicht etwas unromantisch, aber es lohnt sich schon sehr früh, einen Plan zu haben, wie das Vermögen der Kinder aufgebaut wird. Mit dem frühzeitigen Anlegen eines Sparkontos oder eines Fondssparplan bzw. mit langfristigen Investitionen können Sie die Grundlage für den Weg in die finanzielle Unabhängigkeit Ihres Kindes legen.

  5. Finanzbildung für die Kinder: Viele Studien zeigen, dass Kinder zwischen fünf und sieben Jahren anfangen, ein Verständnis für Finanzen zu entwickeln, früher, als viele Eltern sich das vorstellen. Kinder lernen viel durch die Vorbildfunktion der Eltern, demnach werden Ihr(-e) Kind(-er) sich voraussichtlich einiges Ihres eigenen Verhaltens in Bezug auf Finanzen abschauen und selbst anwenden. Je früher Sie Ihren Kindern Grundlagen im Finanzwissen an die Hand geben, desto besser werden sie im Verlauf ihres Lebens mit Geld umgehen können.

Kinder zu haben, ist ein wunderbares Abenteuer. Finanzen bilden einen großen Teil der Familiengründung, doch je früher Sie sich um diese kümmern, desto mehr können Sie diese in den Hintergrund geraten lassen und können sich so auf Ihre Familie konzentrieren, wie Sie das möchten.