Immobilien: Wer kauft wo in Vorarlberg?  

Aktuelle Entwicklungen auf dem heimischen Immobilienmarkt

  • Immobilienpreise in Vorarlberg auf gleichbleibend hohem Niveau
  • anhaltende Nachfrage steht gebremstem Angebot gegenüber
  • Bezirk Bregenz und Stadt Dornbirn am beliebtesten
  • 1/3 der Immobilienkäufer nicht aus dem Ländle

Der Traum von den eigenen vier Wänden hat in Vorarlberg einen hohen Preis. Aufgrund der allgemeinen Wirtschaftslage investieren Vorarlberger seit 2009 bevorzugt in Immobilieneigentum. Die dadurch bedingte große Nachfrage hat sich vor allem bei Eigentumswohnungen in stetig steigenden Preisen niedergeschlagen. „Trotzdem registrieren wir auch in 2013 eine gute Nachfrage, die allerdings von einem stark eingeschränkten Angebot gebremst wird. Insbesondere Immobilien in Ballungsräumen sucht man momentan wie die Stecknadel im Heuhaufen“, berichtet Herwig Ganahl, Geschäftsführer der Sparkassen REAL Vorarlberg. Der Immobilienmakler der Sparkassen startete am 1. September 2011 seine Geschäftstätigkeit und baut seitdem auf branchenkundige Mitarbeiter und 30 Jahre Markterfahrung der s REAL, dem Immobilienvermittler von Erste Bank und Sparkassen.

Aktuell zeigen sich die Immobilienpreise im Ländle stabil auf hohem Niveau. Ein weiterer Trend nach oben ist nur bei sehr guten Lagen oder bei sehr gefragten Immobilien wie Einfamilienhäusern und Grundstücken oder bei großzügigen Doppel- bzw. Reihenhäuser zu beobachten.

„Eine stagnierende oder rückläufige Entwicklung der Nachfrage wie in anderen österreichischen Regionen können wir hier in Vorarlberg nicht registrieren“, ergänzt Ganahl. Dort beobachtet man, dass viele Menschen aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation einen bereits geplanten Umzug in eine größere und teurere Immobilie hinauszögern. Anlegerwohnungen hingegen spielen auch in Vorarlberg keine große Rolle mehr. Jene, die einen Teil ihres Vermögens in Immobilien veranlagen wollten, haben das in der Zwischenzeit längst getan.

Besonders attraktiv bei Immobilienkäufern sind der Bezirk Bregenz und die Stadt Dornbirn. Bezogen auf Anzahl und Volumen der Immobilientransaktionen verteidigt der Bezirk Bregenz, insbesondere das Gebiet rund um den Bodensee, erfolgreich seine Position als beliebteste Vorarlberger Wohnlage. Hier wurden 2012 ein Drittel aller Transaktionen im Lande in der Höhe von insgesamt rund 206 Millionen Euro getätigt. Aufgeholt hat der Bezirk Feldkirch (28 %), der sich im Rheintal – aufgrund niedrigerer Preise und seiner Nähe zu Schweiz und Liechtenstein – schon länger als begehrtes Zuzugsgebiet entwickelt hat.

Vergleicht man die Bezirkshauptstädte, so erzielt Dornbirn Platz eins auf der Beliebtheitsskala. Die größte Stadt in Vorarlberg zog fast 40 % aller Immobilientransaktionen auf sich. Insgesamt rund 87 Millionen Euro wurden dabei umgesetzt.

Wenn eine Immobilie den Besitzer wechselt, so stehen sich meist Vorarlberger gegenüber. Ein Drittel aller Verkäufe ging 2012 allerdings an Personen mit Wohnsitz außerhalb Vorarlbergs. So tätigten insbesondere Deutsche (53,66 % aller ausländischen Käufer), Schweizer (20,49 %) und Liechtensteiner (8,78 %) Immobilienkäufe in Vorarlberg. Vereinzelt gingen auch Immobilien an Käufer in den USA, Katar, Finnland oder Großbritannien. Größte österreichische Immobilienkäufer in Vorarlberg sind fast gleichauf Tiroler (33,33 % aller österreichischen Käufer außerhalb Vorarlbergs) und Wiener (31,94 %).

Bestimmt wird die aktuelle Situation am Immobilienmarkt primär von Eigennutzern sowie preis- und renditebewussten Anlegern. Sollte die wirtschaftliche Lage kritischer werden, sind weitere „Nachfrageschübe“ sehr wahrscheinlich. „Leistbares Wohnen, das allerorten seit Monaten diskutiert wird, erfordert vor allem ein nachhaltig ausreichendes Angebot. Nur so können die Preise am Immobilienmarkt stabil bleiben“, erklärt der Sparkassen REAL-Geschäftsführer abschließend.