21.11.2024
Neue Sparstrategien in Vorarlberg
Acht von zehn Vorarlberger:innen sind der Meinung, dass Wertpapierberatung als „unbedingt“ oder „ziemlich notwendig“.
Sparen genießt im Ländle einen hohen Stellenwert. In einer aktuellen Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen geben fast zwei Drittel der Befragten an, dass für sie Sparen allerdings mehr bedeutet, als nur „Geld aufs Sparkonto“ zu legen. „Die hohe negative Realverzinsung der letzten Jahre, die die Guthaben auf den Sparkonten dahinschmelzen hat lassen, war für viele ein Weckruf, um sich aktiv mit Alternativen zu beschäftigen“, betont Martin Jäger, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen. So greift man – im Vergleich zu 2023 – verstärkt zu Wertpapieren wie Fonds, Aktien oder Anleihen (+ 7 PP) oder staatlich geförderten Pensionsversicherungsmodellen (+6 PP), aber auch zu Kryptowährungen (+8 PP). Fast ein Viertel der Befragten ist außerdem überzeugt, dass sich Wertpapiere auch zur Altersvorsorge eignen.
Sicherheit bleibt Trumpf
80 Prozent der Befragten in Vorarlberg sehen sich selbst nach wie vor als „sehr sicherheitsbetont“ oder „eher sicherheitsbetont“. Aber 14 Prozent nehmen zumindest für einen Teil des Veranlagungsbetrags Risiko in Kauf, um die Chance auf mehr Rendite zu haben. „Sicherheit hat in der Geldanlage auf jeden Fall Priorität. Deshalb bildet das Sparkonto auch die solide Basis. Wer aber bereits mehr als drei Netto-Monatsgehälter auf der Seite hat, kann sich bei der Geldanlage breiter aufstellen und so sein Erspartes gegen Wert- und Kaufkraftverlust erfolgreicher absichern“, so der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen.
Vielfältige Bedürfnisse bei alternativen Anlageformen
Dass die Einstellungen und Voraussetzungen der Vorarlberger:innen bei alternativen Anlageformen wie Wertpapieren stark auseinander gehen, belegen weitere Ergebnisse der Umfrage: Während 61 Prozent Wertpapiere als verständlich ansehen, befinden sie 39 Prozent für komplex. Was den Wissensstand anbelangt, schreibt sich selbst nur rund ein Viertel in Vorarlberg (24 %) „sehr gutes“ oder „gutes Wissen“ zu, mehr als drei Viertel (76 %) hingegen nur „durchschnittliches“ bis „nicht genügendes Wissen“. Weitgehend einig ist man sich allerdings, was den Beratungsbedarf in der Veranlagung anbelangt: Acht von zehn in Vorarlberg (82 %) erachten Wertpapierberatung als „unbedingt“ oder „ziemlich notwendig“.
Wie Detailbetrachtung der alternativen Veranlagungsformen zeigt, sind es insbesondere junge Österreicher:innen, die Wertpapiere für sich entdeckt haben. „Natürlich ist vor allem die junge Generation risikofreudiger. Sie hat auch noch einen längeren Anlagehorizont vor sich“, erläutert Jäger. So geben 44 Prozent der 16- bis 29-Jährigen an, Wertpapiere zu nutzen. Im Vergleich dazu liegen die Altersgruppen der 30- bis 39-Jährigen bei nur 36 Prozent, die 40- bis 59-Jährigen bei nur 35 Prozent sowie die 60- bis 69-Jährigen gar nur bei 28 Prozent. „Für junge Kund:innen bis zum 27. Geburtstag haben die Sparkassen ein zeitgemäßes, transparentes und günstiges Depotmodell“, so Martin Jäger.
Bitte beachten Sie: Das Veranlagen in Wertpapiere birgt neben Chancen auch Risiken. Kapitalverlust ist möglich.
Zur Studie: Die Studie wurde im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen erstellt. IMAS INTERNATIONAL hat dazu in Österreich lebende Personen – repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 69 Jahren – mittels Online-Interview befragt. Die Befragung fand vom 9. bis 18. Juni 2024 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Vergleichswerten um Vorjahreszahlen.