Innsbruck, 27. Mai 2015
Unterdorfer: „Investitionsbremse ist nicht festgezogen!“
- Investitionsschwäche aber kein Stillstand in Österreich – Tirol investiert zum Großteil in Immobilien
- 8 von 10 Unternehmer wollen gleich viel oder mehr investieren (IMAS Studie)
- Kreditnachfrage dazu muss steigen – die Sparkassen sind bereit:
In Österreich sind die Bruttoinvestitionen seit 1995 kontinuierlich angestiegen: Von rund 45 Mrd. Euro auf prognostizierte 78 Mrd. Euro im Jahr 20161. „Die heimische Wirtschaft investiert, wenn auch noch bescheiden. Eine Investitionsbremse sieht aber anders aus“, meint Hans Unterdorfer, Vorstandsvorsitzender der Tiroler Sparkasse. Allerdings ist die Investitionsquote – also das Verhältnis von Investitionen zum Bruttoinlandsprodukt – rückläufig. Betrug sie im Jahr 1995 noch 27 %, sind es aktuell rund 22 %2. Das ist keine besonders beunruhigende Entwicklung, denn ein solcher Rückgang ist in vielen Industriestaaten zu beobachten. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass bei wirtschaftlich höher entwickelten Staaten die erforderlichen Infrastrukturinvestitionen tendenziell geringer werden. Ein weiterer Grund kann aber auch die Verringerung der Attraktivität eines Standorts sein. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass Österreich mit einer Investitionsquote von 22,2 % gut - vor Deutschland (20 %) oder dem Euroraum (19,5 %) - liegt.
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1 Bruttoanlageinvestitionen lt. Statistik Austria
2 Bruttoanlageinvestitionen als %-Satz des BIPs, Statistik Austria
Sparkassen stocken auf: Die Innovationsmilliarde um 750 Mio. Euro

Grafik
Gemessen an den gesamten Bruttoinvestitionen, zeigt sich in Österreich zwar kein Stillstand, aber eine deutliche Schwäche bei den Investitionen. Die Investitionsbereitschaft der Unternehmer liegt derzeit deutlich unter dem langfristigen Trend. „Ausschlaggebend dafür ist das fehlende Vertrauen der Unternehmer in die Zukunft – dazu muss die Politik aber Voraussetzungen schaffen, die Tiroler Sparkasse steht bereits bereit“, meint Unterdorfer. Globalwirtschaftliche und politische Unsicherheiten könnten hier ein Motiv für die Zurückhaltung bei den Investitionen sein. Der oft strapazierte Vergleich zu unseren deutschen Nachbarn zeigt auch beim Investitionswachstum in den kommenden Jahren ein deutliches Hinterherhinken Österreichs. 2015 sollten die realen Investitionen hierzulande um 1 % steigen (D: 1,8 %) und 2016 um 1,5 % (D: 2,2 %). Um Deutschland beim Investitionswachstum abzuhängen, wären in diesen Jahren zusätzliche Investitionen von jeweils rund 750 Millionen Euro notwendig. „Die stellen alle Sparkassen Österreichs ab sofort zur Verfügung, indem wir heute unsere Innovationsmilliarde genau um diesen Betrag aufstocken“, erklärt Hans Unterdorfer. Damit steht das notwendige Geld für diese Investitionen zur Verfügung. Unter http://innovationsmilliarde.erstebank.at können Unternehmer ihre Projekte ab sofort einreichen. Die Innovationsmilliarde wurde von Erste Bank und Sparkassen mit 1.Jänner 2015 zur Verfügung gestellt, aktuell sind noch rund 650 Mio. davon zu haben. Dieser Betrag wird heute auf 1,4 Mrd. aufgestockt.
Ein Drittel der Unternehmer erwartet heuer schlechtere Wirtschaft
Laut einer aktuellen IMAS Umfrage im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen erwartet mehr als ein Drittel der österreichischen Unternehmer heuer eine schlechtere Wirtschaftsentwicklung als im Vorjahr, knapp die Hälfte sehen keine Veränderung zum Vorjahr, und nur jeder Fünfte ist optimistisch, dass es heuer bergauf gehen wird. 2011 waren Österreichs Unternehmer noch viel zuversichtlicher: Da glaubten noch 60 %, dass es besser wird als im Jahr 2010. Trotz der verhaltenen Erwartungen will aber jeder Fünfte hier im Lande heuer mehr investieren als im Vorjahr, rund zwei Drittel zumindest gleich viel und nur 18 % wollen heuer weniger investieren. „Das ist ein positives Signal. Jetzt braucht es – vor allem wirtschaftspolitische – Maßnahmen, um weitere Anreize für Investitionen zu setzen“, sagt Unterdorfer. Ein solcher Anreiz könnte etwa die vorzeitige Absetzung für Abnutzung sein. Dieser steuerliche Anreiz könnte zu erhöhter bzw. vorgezogener Investitionstätigkeit führen und so zu einer Belebung der Wirtschaft beitragen. Die Kreditnachfrage könnte in den Jahren 2015 und 2016 auch tatsächlich wieder anspringen. Die nominellen Bruttoanlageinvestitionen steigen bereits wieder, historisch gesehen geht damit parallel auch die Kreditnachfrage einher. Die Kreditschleusen der Tiroler Sparkasse stehen dafür jedenfalls offen. Im ersten Quartal 2015 wurden bereits über 117 Mio. Euro an Firmenkunden zugesagt und können jederzeit abgerufen werden. Insgesamt will die Tiroler Sparkasse heuer mindestens 200 Mio. den heimischen Unternehmern für ihre Innovationen neu zur Verfügung stellen.
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