Symbolbild Handy und Notebook mit bergauf führendem Chart

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Fonds-News KW 44 | 29.10.2024

Was entscheidet über den Anlageerfolg?

In dieser Woche ist Weltspartag. Seit jeher sparen Menschen, üben sich in Konsumverzicht, um sich regelmäßig ein wenig Geld zur Seite legen zu können. Heute passiert dies immer öfter auch in Form von Investmentplänen auf Wertpapierdepots mittels regelmäßiger Einzahlungen. Damit auch Sie bei dieser Anlageform erfolgreich Ihr Geld vermehren, zeigen wir Ihnen ein paar Grundsätze, die bei der erfolgreichen Veranlagung zu beachten sind. Und eines vorweg: Natürlich ist es am besten möglichst früh mit dem Anlegen zu beginnen, aber im Grunde genommen ist es nie zu spät. Sie wissen nicht, wann es am besten ist, einzusteigen? Die einfache Antwort hierauf ist immer: „Heute“. Auf lange Sicht ist nämlich entgegen der gängigen Meinung das Timing der Geldanlage nicht entscheidend, sondern eine ganz andere Komponente der Geldanlage.

Timing entscheidet nicht über den langfristigen Anlageerfolg

Die Zusammensetzung der Assetklassen in einem Wertpapierdepot, auch Asset Allokation genannt, ist einer der wichtigsten Faktoren für den langfristigen Erfolg und die finanzielle Stabilität einer Anleger:in. In der Praxis neigen viele dazu, dem Timing von Kauf und Verkauf zu viel Bedeutung beizumessen, in der Hoffnung, durch die richtige Vorhersage von Marktbewegungen größere Gewinne zu erzielen. Allerdings zeigen zahlreiche Untersuchungen und Erfahrungen, dass die richtige Asset Allokation – also die Verteilung der Gelder auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder Immobilien – viel entscheidender ist, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Risiko und Rendite zu erreichen. Im Folgenden werden die Gründe erläutert, warum die Zusammensetzung der Assetklassen so wichtig ist und warum das Timing des Marktein- oder -ausstiegs oft überschätzt wird.

Bedeutung der Asset Allokation

Die Asset Allokation bezieht sich auf die Verteilung der Kapitalanlagen eines Depots auf verschiedene Assetklassen. Diese Verteilung hat einen enormen Einfluss auf die Gesamtperformance eines Portfolios, da verschiedene Assetklassen unterschiedlich auf Marktveränderungen reagieren. Eine gut diversifizierte Aufteilung der Assetklassen kann das Risiko mindern und gleichzeitig das Potenzial für stabile, langfristige Renditen erhöhen. Studien belegen, dass bis zu 90 % der langfristigen Renditen eines Portfolios durch die Wahl der Assetklassen und deren Gewichtung bestimmt werden – und nicht durch das Market-Timing oder die Auswahl einzelner Wertpapiere.

Diversifikation als Schlüssel zur Risikominimierung

Die Diversifikation, also das Streuen des Kapitals über verschiedene Anlageklassen, ist ein zentrales Prinzip der modernen Portfoliotheorie. Das Ziel der Diversifikation ist es, das Gesamtrisiko zu reduzieren, indem in unterschiedliche Vermögenswerte investiert wird, die nicht perfekt miteinander korrelieren. Wenn beispielsweise Aktien in einem Jahr Verluste erleiden, könnten Anleihen oder Rohstoffe positive Renditen erzielen und so die negativen Auswirkungen von Aktienverluste abmildern. Die Kombination von Vermögenswerten mit unterschiedlichen Risikoprofilen kann daher das Schwankungsrisiko eines Portfolios erheblich verringern.

Ein Beispiel hierfür ist die klassische 60/40-Portfoliostruktur, bei der 60 % des Portfolios in Aktien und 40 % in Anleihen investiert sind. Diese Mischung bietet Anleger:innen die Möglichkeit, an den langfristigen Renditen des Aktienmarkts zu partizipieren, während das Anleihe-Segment Stabilität und Einkommensströme bietet. Selbst in Zeiten, in denen Aktienmärkte starke Verluste verzeichnen, können Anleihen als „Puffer“ fungieren und das Portfolio vor größeren Einbrüchen bewahren.

Langfristiger Erfolg durch stabile Asset Allokation

Während der Versuch, den Markt zu timen, kurzfristig zu Erfolg führen kann, erweist sich diese Strategie langfristig oft als ineffektiv und risikobehaftet. Es gibt mehrere Gründe, warum das Timing des Marktes schwierig und selten erfolgreich ist:

Marktvorhersagen sind schwer durchzuführen

Niemand kann zuverlässig und konsistent vorhersagen, wann die Märkte steigen oder fallen werden. Selbst erfahrenen Finanzexperten und Fondsmanagern gelingt es nicht immer den richtigen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren zu ermitteln. Die Finanzmärkte reagieren auf eine Vielzahl von Faktoren – wirtschaftliche Daten, politische Ereignisse, Unternehmensgewinne und sogar unvorhersehbare globale Krisen. Diese Ereignisse können den Markt in beide Richtungen treiben, und oft sind sie nicht vorhersehbar.

Ein Beispiel: In der Finanzkrise 2008 erlitten die Aktienmärkte weltweit erhebliche Verluste. Viele Anleger:innen, die versuchten, ihre Verluste zu begrenzen, verkauften ihre Aktien zu einem Zeitpunkt, als die Kurse stark gefallen waren. Doch diejenigen, die Geduld bewahrten und eine stabile Asset-Allokation beibehielten, erlebten, wie sich die Märkte in den folgenden Jahren erholten und neue Höchststände erreichten. Anleger:innen, die ihre Positionen zu früh verkauften, verpassten diese Erholung und konnten von den langfristigen Renditen des Aktienmarkts nicht profitieren.

Ein anderes Beispiel zeigt sehr deutlich, wie wichtig es ist dauerhaft investiert zu bleiben: Hätten Sie vor rund dreieinhalb Jahrzehnten in den breiten amerikanischen Aktienmarkt investiert, so wäre Ihr Kapital heute rund dreimal so hoch als hätten Sie in der gleichen Zeit in denselben Markt investiert, aber wären angenommener Weise die besten 15 Tage (!) in dieser Zeitspanne nicht investiert gewesen.

Emotionale Entscheidungen führen zu schlechten Ergebnissen

Markttiming erfordert oft schnelle Entscheidungen basierend auf kurzfristigen Marktbewegungen. Diese Entscheidungen sind jedoch häufig von Emotionen wie Angst oder Gier getrieben. In Zeiten von Marktunsicherheit oder Krisen tendieren Anleger:innen dazu, in Panik zu geraten und ihre Positionen zu verkaufen, um Verluste zu vermeiden. Doch oft führt dies dazu, dass sie zu niedrigen Preisen verkaufen und anschließend den Aufschwung verpassen.

Ein langfristiger und disziplinierter Ansatz, bei dem die Asset Allokation regelmäßig überprüft und angepasst wird, führt in der Regel zu besseren Ergebnissen. Anstatt zu versuchen, den Markt zu „schlagen“, sollten Anleger:innen eine Strategie verfolgen, die auf ihren individuellen Zielen und ihrem Risikoprofil basiert. Durch die konsequente Einhaltung dieser Strategie können emotionale Fehlentscheidungen vermieden werden.

Anpassung der Asset-Allokation an das Risikoprofil und die Ziele

Ein weiterer wesentlicher Vorteil einer gut durchdachten Asset-Allokation besteht darin, dass sie an die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Anleger:innen angepasst werden kann. Jede Anleger :in hat unterschiedliche finanzielle Ziele, Zeitrahmen und Risikobereitschaften. Während eine junge Anleger:in möglicherweise eine höhere Aktienquote bevorzugt, um von den potenziell höheren Renditen zu profitieren, könnte eine ältere Anleger:in, die kurz vor dem Ruhestand steht, eine konservativere Strategie wählen, die stärker auf Anleihen oder andere risikoärmere Anlageklassen setzt.

Anpassung an die Lebensphasen

Die Asset-Allokation sollte sich mit den Lebensphasen einer Anleger:in verändern. Jüngere Anleger:innen haben in der Regel einen längeren Anlagehorizont und können sich daher höhere Risiken leisten, da sie genügend Zeit haben, um Marktverluste auszugleichen. Eine höhere Aktienquote in einem solchen Portfolio kann sinnvoll sein, da Aktien langfristig tendenziell höhere Renditen liefern als Anleihen oder andere Anlageklassen.

Beispiel: Eine 30-jährige Anleger:in könnte ein Portfolio haben, das zu 80 % aus Aktien und zu 20 % aus Anleihen besteht. Diese Verteilung ermöglicht es, von den potenziell hohen Renditen des Aktienmarkts zu profitieren, während die Anleihen einen gewissen Schutz vor Marktschwankungen bieten. Im Laufe der Zeit, wenn sich die Anleger:in dem Ruhestand nähert, könnte die Asset Allokation jedoch in Richtung Anleihen verschoben werden, um das Risiko zu minimieren.

Langfristige Ziele berücksichtigen

Neben dem Lebensalter sollten auch die langfristigen Ziele einer Anleger:in bei der Festlegung der Asset Allokation berücksichtigt werden. Eine Anleger:in, die beispielsweise für den Kauf eines Hauses in den nächsten fünf Jahren spart, könnte eine defensivere Strategie verfolgen, um das Risiko von Verlusten kurz vor dem Erreichen seines Ziels zu minimieren. Dagegen könnte eine Anleger:in, die für den Ruhestand in 30 Jahren spart, eine aggressivere Allokation mit einem höheren Aktienanteil wählen, da sie einen längeren Anlagehorizont hat und Marktschwankungen besser verkraften kann.

Fazit

Die Zusammensetzung der Assetklassen in einem Wertpapierdepot ist entscheidend für den langfristigen Erfolg, da sie das Risiko minimiert und die Rendite maximiert. Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg ermöglicht es, Verluste in einem Bereich durch Gewinne in einem anderen auszugleichen. Im Gegensatz dazu ist das Market-Timing oft ineffektiv und mit emotionalen Entscheidungen verbunden. Anleger:innen, die sich auf eine gut durchdachte Asset-Allokation konzentrieren und diese regelmäßig überprüfen, erzielen in der Regel bessere Ergebnisse als diejenigen, die versuchen, den Markt zu timen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt also nicht im richtigen Zeitpunkt von Kauf und Verkauf, sondern in der optimalen Verteilung der Anlageklassen, die den individuellen Zielen und der Risikobereitschaft entspricht.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine erfolgreiche Weltspartagswoche und vielleicht sind gerade die nächsten Tage für Sie der Anlass, mit einem s Investmentplan die Basis für die Erreichung Ihrer zukünftigen Ziele und Wünsche zu legen.

WF

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