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Fonds-News KW 22 | 28.05.2024
Dividendenstrategie – sinnvoll oder nicht?
Auch 2024 zeichnet sich ein Rekord bei Dividendenausschüttungen von Unternehmen ab. Kein Wunder, dass diese Papiere bei vielen Anleger:innen beliebt sind. Was spricht für ein Investment in diese Aktien und was gibt es dabei zu beachten?
Grundidee der Dividendenstrategie
Unternehmen, die regelmäßig Dividenden ausschütten oder sogar die Dividendenzahlungen laufend erhöhen, verfügen häufig über ein stabiles Wachstum und eine solide Finanzlage. Diese Unternehmen sind in der Regel aufgrund ihrer starken Marktposition, ihres Wettbewerbsvorteils und ihres guten Managements in der Lage, laufend eine Dividende zu zahlen.
Grundsätzlich zahlen eher große Unternehmen mit stabilen Cashflows Dividenden, die auch als „Value-Aktien“ bezeichnet werden. Unternehmen, die besonders stark wachsen und daher als „Growth-Aktien“ bezeichnet werden, reinvestieren in der Regel ihre Gewinne und zahlen daher eher selten Dividenden. Dementsprechend eignen sich für die Umsetzung einer Dividendenstrategie vor allem die Branchen Versorger, Energie, Finanzen und Basiskonsumgüter besonders gut. Allerdings können sich die Branchentrends oder die Ausrichtung der Unternehmen ändern, weswegen eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung notwendig ist. So können auch Wachstumsaktien (Growth Werte) mit der Zeit zu soliden Dividendenzahlern werden. Auch kann es manchmal zu Sonderdividenden kommen, z.B. wenn das Geschäft eines Unternehmens in letzter Zeit besonders gut läuft.
Dividendenaristokraten und Dividendenkönige
Unternehmen, die den Status Dividendenaristokrat oder Dividendenkönig tragen, sind für die Dividendenstrategie besonders interessant. Schließlich zeigen sie Stabilität und Verlässlichkeit bei der Dividendenzahlung und das über einen sehr langen Zeitraum. Zu der Kategorie Dividendenaristokraten zählen Unternehmen, die ihre Dividende seit mindestens 25 Jahren in Folge kontinuierlich erhöht haben (z.B. McDonald's, Procter & Gamble oder Coca-Cola), die Dividendenkönige haben ihre Dividende sogar seit mindestens 50 Jahren in Folge kontinuierlich angehoben (z.B. Johnson & Johnson oder Colgate-Palmolive).
Die Dividendenkultur in den USA unterscheidet sich von der europäischen: Während US-amerikanische Unternehmen zu geringeren Ausschüttungen tendieren, dafür aber verlässlicher und mit einer kontinuierlichen Steigerung ausschütten, wird in Europa tendenziell mehr pro Dividendenjahr ausgeschüttet. In schlechten Zeiten werden die Dividenden dafür aber auch schneller gekürzt oder sogar ganz gestrichen.
Wann erfolgt die Dividendenzahlung und wer entscheidet darüber?
Über die Höhe der Dividende und den Zeitpunkt der Ausschüttung wird auf der Hauptversammlung entschieden. Der Vorstand schlägt die Höhe der Dividende vor. Sie wird dann von der Hauptversammlung mit einfacher Mehrheit beschlossen.
Grundsätzlich hat jeder Aktionär, der Aktien eines Unternehmens besitzt, das eine Dividende zahlt, Anspruch auf diese Dividende.
Die Dividendenzahlung findet in der Regel (vor allem in Europa) einmal jährlich statt, kann aber auch quartalsweise erfolgen (vor allem in den USA).
Warum die Kurse fallen, sobald die Dividende fließt
Der sogenannte Ex-Tag ist der Tag, an dem die Aktie erstmals ohne Dividende an der Börse gehandelt wird. Der Dividendenabschlag führt in der Regel zu einer Senkung des Aktienkurses. Tatsächlich entspricht der Kursverlust in den seltensten Fällen exakt der Dividende, da z. B. das Marktgeschehen weiter auf die Aktie wirkt.
Eine hohe Dividende allein ist zu wenig …
Vorsicht: Hohe Dividenden und damit einhergehend eine hohe Dividendenrendite ist isoliert betrachtet keine gute Anlagestrategie. Eine hohe Dividendenrendite kann auch ein Zeichen sein, dass der Aktienkurs an der Börse stark an Wert verloren hat, weil das Geschäftsmodell des Unternehmens in Zukunft keine guten Aussichten hat. Auch besteht immer die Gefahr, dass ein Unternehmen die Dividenden z.B. schuldenfinanziert bzw. aus der Substanz bezahlt. Daher ist es wichtig, solide wirtschaftende Unternehmen mit nachhaltigem Dividendenwachstum sorgfältig auszuwählen. Denn entscheidend für den Anlageerfolg sind immer die Dividendenhöhe und die Aktienkursentwicklung.
Fazit
Die Umsetzung der Dividendenstrategie ist besonders in unsicheren Börsenjahren sinnvoll, um das Depot zu stabilisieren. In volatilen Marktphasen bieten Dividenden einen gewissen Schutz. Wenn die Aktienkurse fallen, helfen die Dividendenausschüttungen die negativen Auswirkungen auf das Portfolio abzumildern. Dies führt zu einer geringeren Volatilität des Gesamtportfolios und zu einer stabileren Renditeentwicklung. Sie eignet sich besonders für Anleger:innen, die in Aktien investieren wollen, sich aber eine eher defensiv ausgerichtete Strategie mit möglichst stabiler Wertentwicklung wünschen. Zudem kann die Dividendenstrategie auch sprunghaften Investierenden helfen, in langen Bärenmärkten oder Crashphasen durch einen regelmäßigen Dividendenzufluss nicht in Panik zu verkaufen. Allerdings sind Dividenden freiwillige Zahlungen, die jederzeit gesenkt oder gestrichen werden können, daher ist es unerlässlich bei der Auswahl der Titel weitere wichtige Aktienkennzahlen zu betrachten wie z.B. Umsatzentwicklung, Cashflow, Verschuldungsgrad. Daher gilt auch bei der Dividendenstrategie die Erfolgsformel: Breite Streuung, langer Anlagehorizont und Durchhaltevermögen!
MH
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