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Aktien-News KW 21 | 22.05.2024

Hat AT&S die Talsohle durchschritten?

AT&S veröffentlichte die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2023/24, die unter den Erwartungen lagen. Das schwache Marktumfeld – vor allem bei mobilen Endgeräten und Servern - hinterließ dabei seine Spuren. Der Umsatz reduzierte sich um 13 % auf 1,55 Milliarden Euro und das bereinigte EBITDA fiel um 18 % auf 384 Millionen Euro (EBITDA-Marge 24,8 %). Das Konzernergebnis rutschte in den negativen Bereich mit - 37 Millionen Euro. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023/24 soll keine Dividende ausgeschüttet werden. Für das Geschäftsjahr 2024/25 erwartet der Vorstand eine generelle Markterholung, gleichzeitig wird gegen Ende des Kalenderjahres in den neuen Werken in Kulim und Leoben die Volumenproduktion hochgefahren. Um dem auch weiter erwarteten Preisdruck gegenzusteuern, intensiviert AT&S seine Effizienzprogramme, wobei auch ein Personalabbau geplant ist. Im Geschäftsjahr 2024/25 soll der Umsatz auf 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro steigen und die bereinigte EBITDA-Marge auf 25 % bis 27 %. Im Vorfeld der Zahlen gab AT&S bekannt, vorerst keine Kapitalerhöhung mehr zu erwägen. Geplant ist aber ein Verkauf eines Werkes in Korea, das vorwiegend den Medizinmarkt bedient (Umsatz 2023/24: 76 Millionen Euro, EBITDA: 38 Millionen Euro). Aufgrund des volatilen Marktumfeldes passte der Vorstand auch den Mittelfristausblick für 2026/27 für Umsatz und Eigenkapitalquote an: Umsatz von rund 3,1 Milliarden Euro (zuvor: 3,5 Milliarden Euro), Eigenkaptalquote soll nach Rückzahlung des Hybridkapitals bei zumindest 20 % liegen. Nahezu unverändert bleiben die Ziele für die berichtete EBITDA-Marge von 27 % bis 32 %, davor war der Ausblick auf Basis einer bereinigten EBITDA Marge, welche die Anlaufkosten der Werke in Kulim und Leoben herausrechnet, und ROCE von über 12 % und Nettoverschuldung/EBITDA von unter 3.

Erste Group Research fasst zusammen: „Wir erwarten, dass die Talsohle in der Marktentwicklung durchschritten und sich in der zweiten Jahreshälfte 2024/25 eine Belebung der Nachfrage abzeichnen sollte. Auch wenn der mittelfristige Wachstumsausblick etwas reduziert wurde, ist eine starke Verwässerung durch eine Kapitalerhöhung auf aktuellem Kursniveau zumindest abgewendet. Eine kleinere Kapitalerhöhung zu einem späteren Zeitpunkt und dann wohl auch höherem Aktienkurs ist wohl weiterhin nicht auszuschließen und hängt von mehreren Faktoren ab. Die Eigenkapitalquote lag zu Jahresende bei knapp über 20 %, sollte jedoch mit dem geplanten Medizinverkauf deutlich steigen. Gleichzeitig verfügt AT&S über ausreichend Liquiditätspolster.“

mhu / Zusammenfassung vom 17.05.2024 / Quelle: Erste Group Research