Fonds-News KW 50/2020

Das Corona-Jahr 2020 – ein Musterbeispiel an Börsenpsychologie

Wer hätte sich im Jänner gedacht, dass sich ab Mitte Februar einer der zeitmäßig schnellsten Kursrückgänge der Geschichte der Börsen abspielen wird. Ausschlaggebend dafür war das Coronavirus, das ausgehend von China rund um die Welt die Wirtschaft und die Gesellschaft in den Lockdown und damit in einen temporären Stillstand getrieben hat. Obwohl niemand genau abschätzen konnte wie lange diese Misere anhalten würde und wie schlimm es die Wirtschaft schlussendlich treffen wird, hatten ziemlich genau einen Monat nach dem Beginn des Kursrutsches die Kurse ihre Tiefstände erreicht und sind danach in ähnlich raschem Tempo wieder gestiegen.

Anhand dieser Entwicklung können Sie zwei wichtige Mechanismen der Börsen erkennen. Zuerst die negative Überraschung, die die Kurse abstürzen ließ und dann schon bald der Blick der Börsen in die Zukunft, die meist weit weniger dramatisch aussieht, als befürchtet. Allgemein sagt man, dass die Börse sechs bis neun Monate in die Zukunft blickt. So war es auch Mitte März, als die ganze Welt noch gefangen war im Corona-Thema. Einzelne Staaten reagierten zwar mit unterschiedlichen Maßnahmen, aber man war global in einer veritablen Krise angelangt. Irgendwann jedoch kommt man zum Punkt, wo die Nachrichten noch schlechter werden müssen, als es die Erwartungshaltung ohnehin schon ist, damit die Aktienkurse noch weiter fallen, als sie es schon getan haben.

Grundsätzlich kann man also davon ausgehen, dass alle vorhandenen Informationen in den Kursen eingepreist sind und damit alles was wir so in den Medien lesen zumindest den professionellen Marktteilnehmern schon längst bekannt ist.

Aber auch in die andere Richtung überholt die Psychologie sehr oft den einzelnen, vor allem unerfahrenen Anleger. Viele Anleger beginnen erst nach guten Nachrichten Aktien zu kaufen. Sicherheitshalber wartet man oft noch zu, ob sich erste positive Meldungen dann auch manifestieren und durch weitere positive Informationen bestätigt werden. Aber genau diese positiven Nachrichten kennt inzwischen schon der ganze Markt und sie sind keine Überraschung mehr. Ähnlich seltsam wie der Umstand, dass man Tiefststände an den Börsen meist weit vor den Tiefstständen in der realen Wirtschaft und vor allem der medialen Berichterstattung sieht, scheinen daher auch die Umstände, dass die Aktienmärkte trotz guter Nachrichten scheinbar völlig unverständlich nicht mehr weiter steigen. Das hat wie gesagt mit dem Blick der Börsen in die Zukunft – also der Erwartungshaltung zu tun.

Die Börsen sind also selten im Gleichgewicht mit den täglichen Nachrichten über das wirtschaftliche Geschehen, sondern übertreiben meist in die eine wie auch in die andere Richtung.

Zurzeit haben wir zwar scheinbar das Schlimmste hinter uns, viele Fragen sind allerdings noch offen. Wie lange werden die Regierungen rund um den Erdball die Wirtschaft noch stützen (können? Welche Branchen müssen schlussendlich wirklich mit starken Einschnitten in ihr Geschäft leben lernen und wie viele Unternehmen werden überhaupt auf der Strecke bleiben? Sie sehen schon, auch wenn zwischenzeitig die Meldung von Impfstoffen für große Freude gesorgt hat, von Euphorie ist noch keine Spur! Aber ist das im Sinne der Börsenpsychologie nicht eine gute Nachricht, dass noch so viele Fragen offen sind?

Betreffend die Rahmenbedingungen für Anleger sieht das große Gesamtbild aber schon deutlich klarer aus. Nämlich in Bezug auf die Sparbuchzinsen. Nach dem vor allem in Europa bisher enorme monetäre Anstrengungen unternommen wurden, um die Wirtschaft zu stützen, ist es kaum vorstellbar, dass die Zinsen in den nächsten Jahren wieder steigen werden.

Ein gut gemachtes Veranlagungskonzept bezieht nämlich nicht nur kurzfristige Risikoüberlegungen mit ein, sondern plant in Fristigkeiten und lässt so weit wie möglich Emotionen überhaupt ganz beiseite. Welche Mittel dienen kurzfristig als Cash-Reserve, welche mittelfristigen Ausgaben stehen an und was kann wirklich langfristig (über 10 Jahre) veranlagt oder angespart werden. Teilt man nun jedem dieser Töpfe ein Risikobudget zu, dann kommt man meist zur Erkenntnis, dass doch Möglichkeiten bestehen, seine womöglich zu konservative Veranlagungsstruktur zu verändern.

Je nach Risikoneigung stehen in unserer Produktpalette verschiedenste Produkte zur Auswahl. Sei es der TOP-Fonds I als Einstiegsprodukt mit einer Aktienquote von circa 20 %, oder der Avantgarde Klassik, der überhaupt rund zur Hälfte in Aktien, Rohstoffen, Gold und Immobilien und damit in die „reale Welt“ investiert, wenn sie so wollen, bis hin zu unseren reinen Aktienfonds.

Warten Sie also nicht bis die guten Nachrichten wirklich eintreten, sondern freuen Sie sich im Sinne der Börsenpsychologie, dass noch viel Unsicherheit im Markt ist, machen Sie mit Ihrem Berater einen Plan und nutzen die Möglichkeiten, die Ihnen offenstehen.

KF

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