Umsatzbeteiligung: Eine innovative Finanzierungsform für Unternehmen

13.03.2025

Werner Edlinger beschäftigt sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit dem Thema Beteiligungsfinanzierung. Ursprünglich selbst Unternehmer, der sich mit einer Beteiligung seines Beratungsunternehmens befasste, machte er dieses Thema im Folgenden zum Schwerpunkt seiner weiteren Karriere. Heute verantwortet er die Beteiligungsfinanzierungen der TAUROS Capital Management GmbH, die sich auf Umsatzbeteiligungen für Unternehmen in der DACH-Region spezialisiert hat.

Im Interview erklärt er die Vor- und Nachteile dieser Beteiligungsfinanzierung und warum TAUROS Capital auch für österreichische Unternehmen eine interessante Finanzierungsalternative darstellt.

 

Was macht eine Umsatzbeteiligung aus und wie unterscheidet sie sich von der klassischen Beteiligungsfinanzierung?

Bei der Umsatzbeteiligung erhalten Unternehmen Nachrangkapital und geben im Gegenzug über eine vereinbarte Laufzeit eine gewisse Beteiligung an ihrem Jahresumsatz ab. Der zentrale Unterschied zu einer klassischen Beteiligungsfinanzierung ist, dass die Unternehmer keine Geschäftsanteile abgeben und daher autonom in ihren Entscheidungen bleiben. Investoren verdienen bei Direktbeteiligungen ihren Kapitaleinsatz im Regelfall erst bei einem gemeinsamen Unternehmensverkauf zurück, was für viele Unternehmen nicht in Frage kommt. Bei der TAUROS-Umsatzbeteiligung braucht es keinen derartigen Exit, darüber hinaus entfallen auch alle Diskussionen über Unternehmensbewertungen.

Werner Edlinger, Experte für Beteiligungsfinanzierungen und Teil der Geschäftsführung der TAUROS Capital Management GmbH

Werner Edlinger, Experte für Beteiligungsfinanzierungen und Teil der Geschäftsführung der TAUROS Capital Management GmbH

Was macht eine Umsatzbeteiligung aus und wie unterscheidet sie sich von der klassischen Beteiligungsfinanzierung?

Bei der Umsatzbeteiligung erhalten Unternehmen Nachrangkapital und geben im Gegenzug über eine vereinbarte Laufzeit eine gewisse Beteiligung an ihrem Jahresumsatz ab. Der zentrale Unterschied zu einer klassischen Beteiligungsfinanzierung ist, dass die Unternehmer keine Geschäftsanteile abgeben und daher autonom in ihren Entscheidungen bleiben. Investoren verdienen bei Direktbeteiligungen ihren Kapitaleinsatz im Regelfall erst bei einem gemeinsamen Unternehmensverkauf zurück, was für viele Unternehmen nicht in Frage kommt. Bei der TAUROS-Umsatzbeteiligung braucht es keinen derartigen Exit, darüber hinaus entfallen auch alle Diskussionen über Unternehmensbewertungen.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus?

Der große Vorteil der Umsatzbeteiligung ist, dass wir keine klassischen Sicherheiten verlangen und diese vollständig für Fremdfinanzierungen zur Verfügung stehen. Das TAUROS Wachstumskapital gilt wirtschaftlich als Eigenkapital, zählt steuerlich jedoch als Fremdkapital. Die Finanzierungskosten unserer Umsatzbeteiligung sind daher steuerlich absetzbar, was einen weiteren Vorteil gegenüber Direktbeteiligungen darstellt. Als möglicher Nachteil ist zu erwähnen, dass eine Umsatzbeteiligung einen laufenden Liquiditätsabfluss bedeutet.

Wie hoch fällt die Umsatzbeteiligung und die Laufzeit im Regelfall aus?

Das hängt vom jeweiligen Einzelfall ab, aber in den meisten Fällen sprechen wir von einer Laufzeit von 5 bis 7 Jahren und einer jährlichen Umsatzbeteiligung von 1 bis 4 Prozent. Unsere Umsatzbeteiligung ist sehr flexibel gestaltbar und auf die individuelle Situation der jeweiligen Beteiligungsunternehmen anpassbar.

Was braucht man, um ein Angebot zu erhalten, und wie lange dauert der Prozess von der Anfrage bis zum Angebot?

Grundsätzlich brauchen wir eine Planrechnung oder einen Businessplan und zumindest den letzten Jahresabschluss. Auf dieser Basis entscheiden wir, ob das Unternehmen für eine Umsatzbeteiligung geeignet ist. Der Prozess geht relativ rasch, innerhalb weniger Tage können wir ein erstes Feedback geben. Im Normalfall dauert es von der ersten Anfrage bis zur Überweisung des Beteiligungsbetrags zwischen vier und acht Wochen.

Für welche Unternehmen bietet sich diese Finanzierungsform an?

Diese Finanzierungsform eignet sich für Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz ab 2 Millionen Euro. In den meisten Fällen haben unsere Beteiligungspartner allerdings einen Jahresumsatz von 5 Millionen Euro und höher. Besonders eignen sich Unternehmen, bei denen die Umsätze gut planbar sind und es zu keinen starken Umsatzschwankungen kommt.

Wird eine Umsatzbeteiligung häufig mit anderen Finanzierungsformen kombiniert?

Ja, sehr häufig wird unser Produkt im Zusammenspiel mit anderen Finanzierungen abgeschlossen. Unsere Beteiligungen ermöglichen oft erst weitere Finanzierungen, beispielsweise klassische Kredite, da unsere eigenkapitalähnlichen Mittel die Unternehmensbonität verbessern. Aber auch andere Formen wie Direktbeteiligungen oder Crowdfunding stellen bei vielen Projekten eine sinnvolle Ergänzung dar.

Wie sehen Sie die Akzeptanz dieses Modells in Europa?

Wir sehen schon, dass viele Mittelstandsunternehmen noch auf die klassische Kreditfinanzierung fokussiert sind. Bei jüngeren Unternehmer:innen ist das jedoch deutlich im Wandel und alternative Finanzierungsformen gewinnen zusehends an Relevanz.

Ihr erstes Vehikel zur Beteiligungsfinanzierung, TAUROS 1, ist auch bereits komplett investiert. Sie haben vor kurzem das Folgevehikel TAUROS 2 aufgelegt. Gibt es Neuerungen?

Der Beteiligungstopf von TAUROS ist dank dem Vertrauen unserer Investoren gut gefüllt. Nach 22 Beteiligungen mit TAUROS 1 haben wir auch schon wieder drei Beteiligungen mit dem neuen Vehikel abgeschlossen, sind aber laufend auf der Suche nach interessanten Unternehmen. Unser Beteiligungsprodukt ist grundsätzlich unverändert geblieben, wir haben aber aufgrund der guten Nachfrage die Zielmärkte um Deutschland und die Schweiz erweitert.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich daraus?

Der große Vorteil der Umsatzbeteiligung ist, dass wir keine klassischen Sicherheiten verlangen und diese vollständig für Fremdfinanzierungen zur Verfügung stehen. Das TAUROS Wachstumskapital gilt wirtschaftlich als Eigenkapital, zählt steuerlich jedoch als Fremdkapital. Die Finanzierungskosten unserer Umsatzbeteiligung sind daher steuerlich absetzbar, was einen weiteren Vorteil gegenüber Direktbeteiligungen darstellt. Als möglicher Nachteil ist zu erwähnen, dass eine Umsatzbeteiligung einen laufenden Liquiditätsabfluss bedeutet.

Wie hoch fällt die Umsatzbeteiligung und die Laufzeit im Regelfall aus?

Das hängt vom jeweiligen Einzelfall ab, aber in den meisten Fällen sprechen wir von einer Laufzeit von 5 bis 7 Jahren und einer jährlichen Umsatzbeteiligung von 1 bis 4 Prozent. Unsere Umsatzbeteiligung ist sehr flexibel gestaltbar und auf die individuelle Situation der jeweiligen Beteiligungsunternehmen anpassbar.

Was braucht man, um ein Angebot zu erhalten, und wie lange dauert der Prozess von der Anfrage bis zum Angebot?

Grundsätzlich brauchen wir eine Planrechnung oder einen Businessplan und zumindest den letzten Jahresabschluss. Auf dieser Basis entscheiden wir, ob das Unternehmen für eine Umsatzbeteiligung geeignet ist. Der Prozess geht relativ rasch, innerhalb weniger Tage können wir ein erstes Feedback geben. Im Normalfall dauert es von der ersten Anfrage bis zur Überweisung des Beteiligungsbetrags zwischen vier und acht Wochen.

Für welche Unternehmen bietet sich diese Finanzierungsform an?

Diese Finanzierungsform eignet sich für Unternehmen mit einem Mindestjahresumsatz ab 2 Millionen Euro. In den meisten Fällen haben unsere Beteiligungspartner allerdings einen Jahresumsatz von 5 Millionen Euro und höher. Besonders eignen sich Unternehmen, bei denen die Umsätze gut planbar sind und es zu keinen starken Umsatzschwankungen kommt.

Wird eine Umsatzbeteiligung häufig mit anderen Finanzierungsformen kombiniert?

Ja, sehr häufig wird unser Produkt im Zusammenspiel mit anderen Finanzierungen abgeschlossen. Unsere Beteiligungen ermöglichen oft erst weitere Finanzierungen, beispielsweise klassische Kredite, da unsere eigenkapitalähnlichen Mittel die Unternehmensbonität verbessern. Aber auch andere Formen wie Direktbeteiligungen oder Crowdfunding stellen bei vielen Projekten eine sinnvolle Ergänzung dar.

Wie sehen Sie die Akzeptanz dieses Modells in Europa?

Wir sehen schon, dass viele Mittelstandsunternehmen noch auf die klassische Kreditfinanzierung fokussiert sind. Bei jüngeren Unternehmer:innen ist das jedoch deutlich im Wandel und alternative Finanzierungsformen gewinnen zusehends an Relevanz.

Ihr erstes Vehikel zur Beteiligungsfinanzierung, TAUROS 1, ist auch bereits komplett investiert. Sie haben vor kurzem das Folgevehikel TAUROS 2 aufgelegt. Gibt es Neuerungen?

Der Beteiligungstopf von TAUROS ist dank dem Vertrauen unserer Investoren gut gefüllt. Nach 22 Beteiligungen mit TAUROS 1 haben wir auch schon wieder drei Beteiligungen mit dem neuen Vehikel abgeschlossen, sind aber laufend auf der Suche nach interessanten Unternehmen. Unser Beteiligungsprodukt ist grundsätzlich unverändert geblieben, wir haben aber aufgrund der guten Nachfrage die Zielmärkte um Deutschland und die Schweiz erweitert.