Oft totgesagt und doch noch relevant

06.03.2025

Die Österreicher:innen sind Bargeldfans. Doch der Trend geht klar in Richtung bargeldlos. Bei den Jungen ist zahlen mit Karte, Smartphone und Co. bereits beliebter als Münzen und Scheine. Für Unternehmen bieten Kartenzahlungen einige Vorteile. 

Es begann vor etwa 3.000 Jahren mit Muscheln und Kakaobohnen, entwickelte sich weiter zu Edelmetall und schließlich kamen, vor rund 1.000 Jahren, Scheine hinzu: das Bargeld. In der jüngeren Vergangenheit wurde schon mehrmals sein Ende prophezeit, doch aller Digitalisierung zum Trotz, hat Bargeld weiter eine hohe Bedeutung – gerade in Österreich. 

54 Prozent bevorzugen Bargeld

Laut Oesterreichischer Nationalbank, haben die Österreicher:innen im Schnitt 102 Euro in bar bei sich. Damit tätigen sie rund 63 Prozent aller Transaktionen im stationären Handel. Das macht Bargeld hierzulande zum beliebtesten Zahlungsmittel. Vor allem bei kleinen Beträgen ist es sehr beliebt. Kartenzahlungen sind hingegen bei Beträgen zwischen 50 und 100 Euro am beliebtesten. Zu 52 Prozent nutzen die Österreicher:innen hier Debit- oder Kreditkarten, mehr als bei jeder anderen Rechnungshöhe.  

Es begann vor etwa 3.000 Jahren mit Muscheln und Kakaobohnen, entwickelte sich weiter zu Edelmetall und schließlich kamen, vor rund 1.000 Jahren, Scheine hinzu: das Bargeld. In der jüngeren Vergangenheit wurde schon mehrmals sein Ende prophezeit, doch aller Digitalisierung zum Trotz, hat Bargeld weiter eine hohe Bedeutung – gerade in Österreich. 

54 Prozent bevorzugen Bargeld

Laut Oesterreichischer Nationalbank, haben die Österreicher:innen im Schnitt 102 Euro in bar bei sich. Damit tätigen sie rund 63 Prozent aller Transaktionen im stationären Handel. Das macht Bargeld hierzulande zum beliebtesten Zahlungsmittel. Vor allem bei kleinen Beträgen ist es sehr beliebt. Kartenzahlungen sind hingegen bei Beträgen zwischen 50 und 100 Euro am beliebtesten. Zu 52 Prozent nutzen die Österreicher:innen hier Debit- oder Kreditkarten, mehr als bei jeder anderen Rechnungshöhe.  

Der Großteil der Österreicher:innen nutzt sowohl Bargeld als auch bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten. Die Mehrheit bevorzugt weiterhin Cash. Laut Online-Befragung ”Stimmungsbild Österreich - Q2 2024” von Erste Bank und Sparkasse.

Der Großteil der Österreicher:innen nutzt sowohl Bargeld als auch bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten. Die Mehrheit bevorzugt weiterhin Cash. Laut Online-Befragung ”Stimmungsbild Österreich - Q2 2024” von Erste Bank und Sparkasse.

Diese Präferenz der Österreicher:innen für Bargeld bestätigt auch ein Stimmungsbild, das Erste Bank und Sparkasse im Sommer 2024 erhob. Zwar stimmt es nicht mehr, dass nur “Bares Wahres” ist, denn der Großteil aller Befragten nutzt sowohl Bargeld als auch bargeldlose Zahlungsformen, doch, 54 Prozent bevorzugen weiterhin Bargeld. Klar in Richtung bargeldlos geht es allerdings bei den Jungen, weiß Karin Kiedler, Leiterin der Marktforschung der Erste Bank Oesterreich: “In der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren bevorzugen inzwischen 57 Prozent bargeldloses Bezahlen. Ab 30 Jahren sind die Präferenzen sehr ähnlich. Männer und Frauen ticken hier sehr ähnlich, die Unterschiede sind kaum relevant.”

Diese Präferenz der Österreicher:innen für Bargeld bestätigt auch ein Stimmungsbild, das Erste Bank und Sparkasse im Sommer 2024 erhob. Zwar stimmt es nicht mehr, dass nur “Bares Wahres” ist, denn der Großteil aller Befragten nutzt sowohl Bargeld als auch bargeldlose Zahlungsformen, doch, 54 Prozent bevorzugen weiterhin Bargeld. Klar in Richtung bargeldlos geht es allerdings bei den Jungen, weiß Karin Kiedler, Leiterin der Marktforschung der Erste Bank Oesterreich: “In der Altersgruppe von 16 bis 29 Jahren bevorzugen inzwischen 57 Prozent bargeldloses Bezahlen. Ab 30 Jahren sind die Präferenzen sehr ähnlich. Männer und Frauen ticken hier sehr ähnlich, die Unterschiede sind kaum relevant.”

Für die Bargeldbeschaffung nutzen die Österreicher:innen typischerweise Bankomaten im Bankfoyer (87 %) und im öffentlichen Raum (79 %); rund die Hälfte der Befragten auch in Supermärkten und Tankstellen. Nur rund ein Viertel holt sich Bargeld an den Kassen in der Bankfiliale oder im Supermarkt. 8 von 10 Österreicher:innen sind mit der Bargeldversorgung zufrieden, nur 6 Prozent sind hier ausdrücklich unzufrieden. Wohl auch der Grund, warum 69 Prozent der Befragten die öffentliche Diskussion um die Bargeldbeschaffung als übertrieben empfinden. 

Unternehmen setzen vermehrt auf Kartenzahlung

Auch in Österreichs Unternehmen ist Bargeld nach wie vor beliebt, wie aus einer Umfrage der EZB im vergangenen Jahr hervorging. So bevorzugen 54 Prozent der heimischen KMU Bargeldzahlungen. Damit liegt Österreich im Euroraum klar an der Spitze und deutlich über dem Durchschnitt von 30 Prozent. Nach Österreich folgt Kroatien mit 39 Prozent sowie Italien und Slowenien mit 37 Prozent KMU mit Bargeldpräferenz.

Doch auch im Unternehmensbereich ist bargeldloses Zahlen im Kommen, bestätigt Manuel Schütz, Zahlungsmittelexperte der Erste Bank Oesterreich. Wie in vielen anderen Bereichen in denen Digitalisierung eine große Rolle spielt, war die Pandemie ein wichtiger Wendepunkt: “Zwischen 2021 und 2024 ging die behobene Bargeldmenge bei uns um 20 Prozent zurück, während Kartenzahlungen im selben Ausmaß anstiegen. Viele Unternehmen und auch Konsument:innen haben in dieser Zeit die Vorteile bargeldloser Zahlungen schätzen gelernt. Noch deutlicher wird das Bild bei Kund:innen, die mit mobilen Geräten wie Smartphones oder Smartwatches bezahlen. Kund:innen mit Apple- und Google Pay nutzen diese Services doppelt so oft wie Bargeld. Das sind bereits 30 Prozent unserer Kund:innen und sie haben typischerweise nur sehr kleine Bargeldbeträge bei sich”, erklärt Schütz. 

Für die Unternehmen bringt dieser Trend auch Vorteile mit sich. Die höhere Akzeptanz von Kartenzahlungen auf beiden Seiten der Kasse hat zu niedrigeren Bargeldmengen bei den Unternehmen geführt. “Dadurch sinkt der Aufwand für das sogenannte ‘Bargeld-Handling’ deutlich. Die Unternehmer:innen müssen weniger Bargeld bei Kassen oder Automaten einzahlen. Das spart Zeit und Geld, da diese Services teilweise kostenpflichtig sind. Zudem entfallen weitere Gebühren, etwa für das Retourgeld in Form von Münzrollen.” Große Bargeldsummen in der Kasse können zudem ein Sicherheitsrisiko darstellen. 

Generell rät der Experte Unternehmen weiterhin dazu einen gewissen “Bargeldvorrat” zu haben. Die Höhe ist aber sehr individuell und von Geschäftsgröße, -modell und Branche abhängig. “Besonders relevant ist Bargeld in der Gastronomie und bei Dienstleistungsunternehmen. Doch auch hier bieten immer mehr Unternehmer:innen zusätzlich die Möglichkeit einer Kartenzahlung an. Die Kund:innen scheinen das zu schätzen”, so Schütz. Gleichzeitig empfiehlt er Unternehmer:innen die verschiedenen Optionen für bargeldloses Bezahlen zu prüfen: “Die Lösungen sind in den vergangenen Jahren kostengünstiger und viel einfacher geworden. Heute kann jedes Smartphone ein Zahlungsterminal sein. Es lohnt sich in jedem Fall sich genau anzusehen, mit welcher Kombination ein Unternehmen am besten aufgestellt ist.” 

Kurioses und Historisches zum Bargeld

  • Die ersten Münzen wurden ca. 700 vor Christus in der heutigen Türkei aus einer Gold-Silber-Legierung geprägt. Die ersten Geldscheine gab es in China im 11. Jahrhundert.  

  • In Europa dauerte es bis 1483, dass die ersten Geldscheine in Spanien ausgegeben wurden. Damit wurde ein Mangel an Münzgeld kompensiert.  

  • 23 Jahre nach der Einführung des Euros, sind in Österreich nach wie vor 6,8 Mrd. Schilling im Umlauf. Das entspricht 495 Millionen Euro.  

  • In der EU sind rund 1,6 Billionen Euro Bargeld im Umlauf.

  • Ökonomen schätzen, dass nur 8 Prozent der gesamten Geldmenge als physisches Bargeld existiert. 

  • Es gibt weltweit mehr Monopoly-Geld als echtes Bargeld. 

  • Ein 1-Dollar-Schein hat eine durchschnittliche Lebensdauer von 18 Monaten. 100-Dollar-Scheine werden bis zu 15 Jahre genutzt.  

  • Geldscheine werden hauptsächlich aus Baumwollfasern hergestellt, da diese langlebiger und widerstandsfähiger als gewöhnliches Papier sind. Immer mehr Länder, darunter Kanada, Rumänien und Australien, setzen auf Geldscheine aus Polymer.