E-Autos: Die aktuell schwächelnde Zukunft der Mobilität 

15.10.2024

Während es insgesamt in den ersten acht Monaten 2024 mehr zugelassene PKW gab, nahm die Nachfrage nach E-Autos ab. 

Die Nachfrage nach E-Autos in Europa und auch in Österreich schwächelt aktuell. Laut Statistik Austria kommt der Rückgang vor allem aus dem Unternehmensbereich, die mit rund 70 Prozent den Löwenanteil der neu zugelassenen Fahrzeuge ausmachen. Ein wichtiger Grund dafür dürfte die schwache Konjunktur 2024 sein. Viele Unternehmen schieben Investitionen, die nicht unbedingt notwendig sind auf, wodurch Autos – Verbrenner wie E-Autos – länger behalten werden.

Die Nachfrage nach E-Autos schwächelt insbesondere im Unternehmensbereich.

Oliver Hedl, Leiter Corporates bei der Erste Bank und Sparkassen Leasing GmbH, kennt den heimischen Automarkt genau und gibt einen Einblick in die aktuelle Situation:  

Wie steht es aktuell um den E-Automarkt in Österreich?

Oliver Hedl: Der Automarkt ist aktuell generell sehr schwierig. Die Hauptmotivation für E-Autos sind bei Unternehmen die steuerlichen Begünstigungen und der Nachhaltigkeitsgedanke. Privatkund:innen warten aktuell eher ab, wie sich die politische Diskussion zum Verbrennerverbot entwickelt.

Welche Trends sehen Sie am heimischen E-Automarkt?

In den vergangenen Monaten sind die Preise zurückgegangen. Beliebte Marken wie Tesla, aber auch chinesische Anbieter, hier vor allem BYD, drängen mit günstigeren Modellen auf den Markt. Hier bleibt abzuwarten, ob die Politik im Falle Chinas mit Zöllen reagiert.  

Für die Käufer:innen ist der Preisrückgang natürlich eine gute Entwicklung. Die Kehrseite ist allerdings, dass die Restwerte von gebrauchten E-Autos damit sinken. Auch da ältere E-Autos häufig niedrigere Reichweiten haben, sind sie zudem weniger gefragt. Das betrifft private Verkäufer:innen ebenso wie Captive-Leasinggesellschaften. 

Ändert sich das Kaufverhalten bei Nutzfahrzeugen?

"Die Hauptmotivation für E-Autos sind bei Unternehmen die steuerlichen Begünstigungen und der Nachhaltigkeitsgedanke", erklärt Oliver Hedl.

Wir sehen einen starken Trend zu Elektro bei leichten Nutzfahrzeugen. Der CO2-freie Transport auf “der letzten Meile” ist bei Logistiker ein immer wichtigeres Thema. Da leichte Nutzfahrzeuge häufig im Kurzstreckenbetrieb eingesetzt werden, sind Reichweite und Ladeinfrastruktur hier kaum ein Thema.  

Wachsen die heimischen Fuhrparks insgesamt?

Nein, Fuhrparks werden derzeit kaum erweitert, das zeigen auch die Zulassungsstatistiken der letzten Jahre. Die Unternehmen gehen hier sehr kostenbewusst vor und nutzen zudem alternative Modelle wie Pool-Auto-Lösungen. Auch haben wir Österreich das Glück eine sehr gute Bahninfrastruktur zu haben. Immer mehr Unternehmen nutzen auch den Zug als Alternative zur Dienstreise im Auto.  

Was sollten Unternehmen beachten, wenn Sie sich doch für neue E-Autos entscheiden?

Die Fahrzeuge sind generell sehr gut und die Reichweiten inzwischen akzeptabel. Größtes Thema ist sicher die Betankung bei einer hohen Kilometerleistung. Gerade bei Schnellladern herrscht oft Intransparenz bei der Verrechnung, was auch zu hohen Betriebskosten führen kann. Hier wären sicher klarere Rahmenbedingungen hilfreich.  

Gibt es Unterschiede bei der Finanzierung, wenn man sich für E-Autos entscheidet?

E-Autos haben andere Anforderungen als Verbrenner. Auf einen gesamten Fuhrpark gesehen, kann da viel schief gehen. Wir empfehlen Unternehmenskund:innen daher ein Flottenmanagement-Angebot in Betracht zu ziehen. Damit sind alle Themen rund ums Auto, vom Service, zu Reifen, zur Versicherung inkludiert und das Restwertrisiko liegt ebenfalls bei der Leasinggesellschaft. Das schafft eine sehr hohe Planbarkeit der Kosten.

Jetzt zur #glaubandich CHALLENGE anmelden!

Klar ist, die E-Mobilität braucht praktische Lösungen und neuen Ideen. Diesen gibt die #glaubandich CHALLENGE von Erste Bank und Sparkasse jedes Jahr eine große Bühne. Am 11. März 2025 präsentieren in Innsbruck Gründer:innen ihre Konzepte zu den Themen Industry & Green Mobility. Die beste Idee ist dann beim großen Finale in Wien am 28. April mit dabei.  

Jetzt hier bewerben: #glaubandich CHALLENGE 2025