Ein neuer Standard für mehr Effizienz im Zahlungsverkehr: ISO-20022 Version 2019
21.08.2024
Mit der Einführung der ISO-20022 Version 2019 setzen Banken weltweit auf einen neuen Standard für den Austausch von Finanznachrichten. Für Unternehmen bringt dieser Wechsel vor allem mehr Effizienz und neue Möglichkeiten im Zahlungsverkehr.
ISO-20022 ist ein internationaler Standard, der es Finanzinstituten ermöglicht, über eine einheitliche Sprache zu kommunizieren. Die Version 2019 des Standards erweitert die Datenformate, verbessert die Datenqualität und stärkt die Sicherheitsmaßnahmen. Für Unternehmen bedeutet das, schnellere, zuverlässigere und sicherere Transaktionen, erfordert aber gleichzeitig die Anpassung von Prozessen und Systemen.
Durch die bessere Kompatibilität für globale Geschäfte profitieren Unternehmen, die mit internationalen Partner:innen zusammenarbeiten, von nahtloseren Transaktionen über Ländergrenzen hinweg. Dies ist ein entscheidender Vorteil in einer immer stärker vernetzten Weltwirtschaft.
Stufenweise Umstellung ab November 2025
Für SEPA-Zahlungsverkehr gilt die verpflichtende Verwendung der neuen ISO-2022 Version 2019 bereits ab November 2025. Bis spätestens November 2026 wird die neue Version österreichweit in allen Bereichen des Zahlungsverkehrs zum Einsatz kommen, einschließlich internationaler Non-SEPA-Zahlungen im Kunde-Bank-Bereich.
Erste Bank und Sparkassen unterstützen die neuen ISO-20022-Kundenformate der Version 2019 in George Business, George Plug-in Daten Import/Export, EBICS und Fileservice Signed Document Service.
Webinar: ISO-20022 Migration – wie sich Unternehmen für die Zukunft des Zahlungsverkehrs rüsten
Erste Bank und Sparkasse bietet am 27. August in einem Webinar einen umfassenden Einblick in die ISO-20022 Migration und ihre Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr. Es werden praktische Lösungen und Tipps aufgezeigt, damit sich Unternehmen bestmöglich auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereiten können.
Jetzt anmelden: https://events.sparkasse.at/erstebank/iso-20022
Lukas Szerencsics, Cash Management Experte bei der Erste Group, beantwortet im Vorfeld wichtige Fragen zum Thema:
Welche konkreten Auswirkungen hat ISO-20022 auf die Zahlungsläufe und wie können Unternehmen von den neuen Funktionen profitieren?
Unternehmen profitieren von erhöhter Sicherheit und einer reduzierten Fehlerquote im Zahlungsverkehr. Durch die höhere Detaildichte, vor allem bei Adressen, können Sanktionsscreenings zielgerichteter durchgeführt werden. Durch weltweit vereinheitlichte Adressstrukturen ergeben sich weniger fälschlich abgelehnte Zahlungen auf Grund von Missinterpretationen. Das erspart Unternehmen Stornokosten und Zeit für Nachforschungen.
Welche Vorbereitungen müssen Unternehmen treffen, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten?
Man kann das grob in die Prozesse der Zahlungsinitiierung und Kontoauszugsverarbeitung unterteilen. Zahlungen müssen den neuen Zahlungsformaten entsprechen. Eine der wesentlichsten Änderungen betrifft hier die Umstellung auf strukturierte Adressangaben und damit einen höheren Detailgrad bei Adressdaten. Diese Adressdaten müssen im stammdatenführenden System überprüft und bei Bedarf aufbereitet werden.
Bei der automatischen Kontoauszugsverarbeitung ist darauf zu achten, dass die Buchungsregeln mit der höheren Detaildichte umgehen können. In jedem Fall gilt es mit Softwareprovidern abzustimmen, ab wann diese mit den neuen Formaten umgehen können.
Welche Sicherheitsvorteile bietet der neue Standard für Unternehmen, und wie werden dadurch Risiken wie Betrug oder Datenverlust minimiert?
Die höhere Detaildichte erlaubt es, nachgelagerte Prozesse wie etwa Sanktionsscreenings und Betrugsprävention effizienter durchzuführen. Betrug soll so noch besser vorgebeugt werden. Durch die Vereinheitlichung der Zahlungsformate weltweit verringern sich zudem „Reibungsverluste“, die bei Konvertierung von einem Format in ein anderes auftreten können.
Fazit
Die ISO-20022 Version 2019 ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines modernen und effizienten Zahlungsverkehrs. Unternehmen, die die neuen Möglichkeiten nutzen, können ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und ihre Geschäftsprozesse optimieren. Es lohnt sich, zeitgerecht mit den notwendigen Arbeiten zu beginnen, um eine reibungslose Umstellung zu gewährleisten.