Arbeiten für mehr als Geld
- Freiwilligenarbeit in Österreich boomt
- Verantwortung für Mitarbeitende, Umweltschutz und regionales Engagement sind wichtigste Faktoren
- Arbeitgeber, die Gutes tun, sind attraktiver
Ehrenamtlich, freiwillig, für einen sozialen Zweck arbeiten oder sich zivilgesellschaftlich engagieren: All das hat in Österreich lange Tradition und wird unter dem Begriff freiwilliges Engagement zusammengefasst. Ehrenamtlich oder freiwillig zu arbeiten, gehört zum Leben der Menschen hierzulande einfach dazu – ob in Vereinen, bei der Freiwilligen Feuerwehr, einer Hilfsorganisation oder im sozialen Bereich im In- und Ausland. Diese Art von Arbeit ist sogar in einem eigenen Freiwilligengesetz geregelt.
Was bedeutet freiwilliges Engagement?
Die Hälfte aller Menschen in Österreich, die älter sind als 15 Jahre, leisten eine Form von Ehrenamt. Laut Hochrechnungen des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz arbeiten also rund 3,7 Millionen Menschen in Österreich außerhalb des eigenen Haushaltes freiwillig. Einsatzgebiete reichen von Sport über Kultur, Soziales, die Nachbarschaftshilfe bis zum Notfall- und Katastrophen-Engagement und viele weitere.
Freiwilligenarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass man für sie kein Einkommen bezieht und sie freiwillig macht.
Die Zahlen der aktuellen repräsentativen Integral-Studie zum Thema "Soziale Verantwortung von Unternehmen 2024" im Auftrag der Erste Bank zeigen, dass in der Bevölkerung auch großer Wert auf soziales Engagement von Betrieben gelegt wird. 1.284 Personen, die in Österreich leben, wurden für die Studie befragt.
Sich ehrenamtlich oder freiwillig zu engagieren, bringt allen etwas: Es tut einerseits gut, anderen zu helfen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Andere wiederum profitieren davon. Freiwilligenarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass man hilft oder aushilft – und die Tätigkeit kein Hauptberuf ist. Geld für die Arbeit fließt beim freiwilligen Engagement keines.
Sich ehrenamtlich oder freiwillig zu engagieren, bringt allen etwas: Es tut einerseits gut, anderen zu helfen und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten. Andere wiederum profitieren davon. Freiwilligenarbeit zeichnet sich dadurch aus, dass man hilft oder aushilft – und die Tätigkeit kein Hauptberuf ist. Geld für die Arbeit fließt beim freiwilligen Engagement keines.
Wo genau engagieren sich die Menschen in Österreich?
Laut Studie engagieren sich die meisten Befragten freiwillig in Vereinen, gefolgt von der Feuerwehr – speziell Männer – und sozialen Diensten. Unter 30-Jährige sind verstärkt bei der Rettung und im Tierschutz aktiv.
Wo engagieren Sie sich ehrenamtlich?
Quelle: Integral-Studie zum Thema "Soziale Verantwortung von Unternehmen 2024" im Auftrag der Erste Bank
Spannend ist: Die Menschen wissen es auch zu schätzen, wenn sich ihr Arbeitgeber sozial engagiert oder seinen Mitarbeiter:innen ermöglicht, es zu tun.
82% der in Österreich lebenden Personen halten es für wichtig, dass ein Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt, 44 % davon für sehr wichtig. Eine überdurchschnittliche Zustimmung kommt hier von Frauen, über 50-Jährigen und jenem Teil der Bevölkerung, der selbst ehrenamtlich tätig ist. Lediglich 4 % finden es überhaupt nicht wichtig.
Wer sich engagieren möchte, kann in einer Freiwilligenbörse online recherchieren, für welche Tätigkeiten in der näheren Umgebung freiwillige Helfer:innen gesucht werden.
Wer sich engagieren möchte, kann in einer Freiwilligenbörse online recherchieren, für welche Tätigkeiten in der näheren Umgebung freiwillige Helfer:innen gesucht werden.
Welches Engagement ist Beschäftigten wichtig?
Knapp 9 von 10 der Befragten geben an, dass Verantwortung für die Mitarbeiter:innen zu übernehmen der wichtigste Aspekt sozialer Unternehmensverantwortung (88 %) sei. Vor allem die ältere Generation fällt mit dieser Überzeugung auf. Dass Unternehmen im Rahmen von sozialem Engagement auf die Umwelt achten, befinden 60 % für wichtig. Als Drittes ist den Befragten wichtig, dass Betriebe Verantwortung für die Region übernehmen (55 %). Das Thema Inklusion findet sich auf Platz 4 (53 %). Übrigens: Inklusion gehört für Frauen und unter 30-Jährige stärker dazu als für alle anderen Befragten.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich als Unternehmen in Österreich zu engagieren. Als am sinnvollsten gelten für die Befragten Engagements in Förder-/Bildungsprogramme für die eigenen Mitarbeiter:innen (85 %), Katastrophenhilfe (84 %) und Unterstützung bei ehrenamtlicher Tätigkeit von Mitarbeiter:innen (78 %). Katastrophenhilfe wird übrigens häufiger von über 50-Jährigen als sinnvoll wahrgenommen.
Weiters werden freiwilliges Engagement in den Bereichen Inklusion und Einstellung benachteiligter Menschen als Mitarbeiter:innen (73 %), Hilfe zur Selbsthilfe im jeweiligen Kompetenzbereich des Unternehmens (73 %), Sachspenden (57 %), Sponsoringtätigkeiten (50 %), Geldspenden (48 %) und Partnerschaften mit NGOs (33 %) als sinnvoll und wichtig gesehen.
Quelle: Integral-Studie zum Thema "Soziale Verantwortung von Unternehmen 2024" im Auftrag der Erste Bank
Geht es den eigenen Mitarbeiter:innen im Unternehmen gut, können diese wiederum Gutes für andere leisten – so, wie das Unternehmen vorher für sie. Zu innerbetrieblichen Maßnahmen für Mitarbeiter:innen gehören zum Beispiel eine faire und transparente Entlohnung, Unterstützung in Notfällen und Krisen, Gesundheitszentren, eine gute Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Mitarbeiter-Beteiligungsprogramme. Bei allem sozialen Engagement für Dritte ist es für Unternehmen wichtig, zuerst "nach innen zu schauen“ und sich um die eigenen Mitarbeiter:innen zu kümmern.
Geht es den eigenen Mitarbeiter:innen im Unternehmen gut, können diese wiederum Gutes für andere leisten – so, wie das Unternehmen vorher für sie. Zu innerbetrieblichen Maßnahmen für Mitarbeiter:innen gehören zum Beispiel eine faire und transparente Entlohnung, Unterstützung in Notfällen und Krisen, Gesundheitszentren, eine gute Work-Life-Balance und Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Mitarbeiter-Beteiligungsprogramme. Bei allem sozialen Engagement für Dritte ist es für Unternehmen wichtig, zuerst "nach innen zu schauen“ und sich um die eigenen Mitarbeiter:innen zu kümmern.
Soziales Engagement macht Arbeitgeber attraktiv
Wie wirkt es eigentlich auf Menschen, wenn sich Unternehmen engagieren? Wird soziales Engagement überhaupt wahrgenommen? Sehr sogar: 7 von 10 Befragten finden Unternehmen, die sich sozial engagieren, tatsächlich als Arbeitgeber attraktiver bzw. denken, dass diesen Unternehmen Menschen wichtig sind. Als modern und zukunftsorientiert eingeschätzt werden Unternehmen, die sich sozial engagieren, von 66 %.
Fazit: sich ehrenamtlich oder freiwillig zu engagieren, tut gut und bringt allen etwas.