Let's talk about money, honey

Bald ist es wieder so weit: Valentinstag. Um uns herum sehen wir wieder überall die größten und schönsten Blumensträuße und Auslagen voller Herzen in allen möglichen Farben. Ein Anlass für viele, die gemeinsame Liebe zu feiern. Oder, je nachdem wie man veranlagt ist, vielleicht auch einfach ein Tag wie jeder andere. Für viele Beziehungen bietet der vermeintlich romantischste Tag des Jahres auch gehörig Zündstoff: Studien zeigen, dass das Risiko, sich zu trennen, in den zwei Wochen nach dem Valentinstag fünfeinhalbmal höher ist als im Durchschnitt über das restliche Jahr hinweg.

Geld ist Zündstoff für die Beziehung

Mögliche Streitpunkte reichen dabei von kleineren Meinungs­verschieden­heiten hin zu versteckten Konten, verschwiegenen Kreditkartenschulden oder sogar Unterschriftenfälschungen. In den USA ergab eine Studie, dass mehr als 4 von 10 der Erwachsenen in einer Beziehung finanzielle Geheimnisse vor ihrem Partner haben. Kaum zu fassen, oder?

Trotz all dieser Verschwiegenheiten stimmen jedoch auch 96 % der Frauen und Männer darin überein, dass beide Partner:innen an allen größeren finanziellen Entscheidungen beteiligt sein sollten. 

5 Tipps für einen stressfreien Umgang mit Geld in der Partnerschaft​​​​​​​

Geldstress in der Beziehung lässt sich vielleicht nicht immer vermeiden, aber mit ein paar einfachen Verhaltensänderungen und Gewohnheiten lässt sich das Konfliktpotenzial um einiges abschwächen.

  1. Sprecht darüber, was euch in Bezug auf eure Finanzen wichtig ist und welcher „Geldtyp“ ihr seid:
    Die einen sparen liebend gerne, die anderen lassen es sich gerne gut gehen. Vielleicht hat eine das Gefühl, die andere gibt Geld für die „falschen“ Dinge aus. Wenn die Gewohnheiten stark voneinander abweichen, dann hilft es, den Blickwinkel zu ändern, wie z. B. anzuerkennen, dass jede Werthaltung Vor- und Nachteile hat und somit das eine nicht „schlechter“ als das andere ist.

  2. Setzt klare Regeln für die gemeinsamen Ausgaben.
    Klärt, wer was zum gemeinsamen Leben beiträgt. Wenn das Einkommensverhältnis sehr unausgeglichen ist, kann z. B. eine prozentuale Aufteilung sinnvoll sein, anstatt nach dem „Halbe-Halbe“-Motto zu handeln.

  3. Erstellt ein(e) gemeinsames Fixkostenkonto/-Kasse für die gemeinsamen Ausgaben. Bei Paaren wird oft ein 3-Konten-Modell empfohlen:
    1. Ein gemeinsames Konto
    2. Ein Konto für die Altersvorsorge
    3. Getrennte Konten für alles, was übrigbleibt.
       
  4. Besprecht Ziele gemeinsam:
    Was wollt ihr zusammen erreichen? Wer wird was zum gemeinsamen Ziel beitragen? Darüber zu sprechen, wie man gemeinsam dorthin kommt, hilft nicht nur, euch gegenseitig besser kennenzulernen, sondern schafft auch jede Menge Vertrauen.

  5. Vermeidet ein Gefühl der Ungleichheit:
    Dazu gehört, dass man zusammen auf Augenhöhe leben und diskutieren kann. Probleme entstehen oft, wenn eine Person sehr viel mehr verdient als die andere. Noch schwieriger ist es, wenn die unbezahlte Arbeit – wie Kinderbetreuung oder Arbeit im Haushalt – als selbstverständlich angesehen und ihr kein Wert zuerkannt wird. Über längere Zeit entsteht dann ein Ungleichgewicht, die Machtverhältnisse verschieben sich.
     

Geld ist eben nicht nur eine Zahl auf dem Bankkonto, sondern oft auch so eine Art Leinwand für unsere Werte, Hoffnungen und Ängste. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass da manchmal ganz viel Zündstoff drinsteckt. Gespräche über Geld sind aber auch eine große Chance, sich gegenseitig besser kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen und die Beziehung zu stärken.