Die Kreativwirtschaft in Österreich: Klein strukturiert, innovativ und weiblicher
07.10.2024
Die Kreativwirtschaft - häufig auch Creative Industries genannt - umfasst ein breites Feld: Zu ihr zählt man den Architektur-, Kunst-, Buch- und Pressemarkt, die Film-, Musik-, Rundfunk und Werbewirtschaft sowie Industrial Design, Fotografie, Software- und Games-Industrie. Auch Bibliotheken, Museen sowie zoologische und botanische Gärten gehören dazu. In ihrer Gesamtheit umfasst die Kreativwirtschaft mit rund 77.000 Unternehmen 13 Prozent der Betriebe in Österreich. Diese Beschäftigen 200.000 Personen und erzielen einen Umsatz von mehr als 28 Mrd. Euro. Insgesamt macht die Kreativwirtschaft rund vier Prozent der österreichischen Gesamtwirtschaft aus.
Klein strukturiert und weiblicher
Die größten Bereiche der Branche sind der Kunstmarkt (26.400 Unternehmen mit 46.200 Beschäftigten) sowie die Werbewirtschaft, Industrial Design und Fotografie (24.500 Unternehmen mit 47.800 Beschäftigen). Die meisten Beschäftigten arbeiten allerdings in der Software- und Games-Industrie mit 48.200. Generell ist die Branche klein strukturiert: Nur 3 Prozent der Kreativunternehmen haben mehr als neun Mitarbeiter:innen.
Nur 3 Prozent der Kreativunternehmen haben mehr als neun Mitarbeiter:innen.
Die durchschnittliche Betriebsgröße ist mit drei Mitarbeitenden halb so groß wie im Österreichschnitt und es gibt mit 75 gegenüber 56 Prozent deutlich mehr Ein-Personen-Unternehmen. Ebenfalls überdurchschnittlich ist der Anteil von Frauen in der Branche. Dieser ist mit 43 Prozent um 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft ist. Besonders hoch ist der Frauenanteil im Buch- und Pressemarkt (61 Prozent) und der Werbewirtschaft, Industrial Design und Fotografie (50 Prozent). Die Ausnahme bildet hier die Software- und Games-Industrie, die 73 Prozent männliche Beschäftigte hat. Ebenfalls höher ist die Teilzeitbeschäftigung mit 41 Prozent (33 Prozent im Gesamtschnitt).
Klare Konzentration in Wien
Die Branche hat eine hohe Konzentration in Wien: 37 Prozent der Unternehmen der Branche haben ihren (Haupt-)Sitz in der Bundeshauptstadt und jedes fünfte Wiener Unternehmen zählt zur Branche. In Wien finden sich nicht nur die meisten, sondern auch die größeren Player der Branche, wodurch mehr als die Hälfte des Branchenumsatzes von Wiener Unternehmen erwirtschaftet wird.
Die Kreativwirtschaft gilt als innovativ und bringt als Early Adopter häufig neue Technologie in alle Branchen. Vom Erfindergeist und dem Ideenreichtum der Branche, kann man sich selbst überzeugen, denn am 5. März 2025 findet in Linz der City Pitch zum Thema “Kultur, Media & Entertainment” der #glaubandich Challenge von Erste Bank und Sparkasse statt. Dabei treten die innovativsten Startups der Branche um einen Startplatz für das große Finale in Wien am 28. April an.
Sie können mit dabei sein, als Zuschauer:in oder sogar mit Ihrer Idee als Teilnehmer:in.
Mehr Infos gibt es hier: #glaubandich CHALLENGE 2025