Was ist eigentlich ein Venture Capital Fonds?

Aufgrund des schnellen Wachstums und des hohen Risikos benötigen Start-ups spezielle Finanzierungsformen, da die Gründer ab einem gewissen Zeitpunkt deutlich mehr Kapital brauchen, als sie selbst aufbringen können. Dann schlägt die Stunde von Venture Capital Fonds, kurz VC-Fonds (Venture Capital bedeutet übersetzt Risiko- oder Wagniskapital). VC beteiligen sich an jungen, innovativen Firmen und bekommen dafür Anteile von dem jeweiligen Unternehmen.


Wie funktioniert ein Venture Capital Fonds?

Grundsätzlich gilt ein Investment in Start-ups als hochriskant, da ein Großteil der jungen Unternehmen scheitert. Venture-Capital-Gesellschaften kalkulieren dies jedoch von Beginn an mit ein, um gescheiterte Investitionen mit hohen Renditen der erfolgreichen Start-ups auszugleichen. Da es sich auch um aktiv gemanagte Fonds handelt, werden dafür hohe Gebühren fällig. Hinzu kommen weitere Kosten für Agio (Ausgabeaufschlag), Marketing und Vertrieb. Die Kosten für Investoren, welche in einen Venture Capital Fonds investieren, liegen deshalb in der Regel bei über 10 Prozent.

Das Ziel von VC-Fonds ist es, das Investment zu „vergolden“. Das bedeutet: Das Start-up muss seinen Marktwert innerhalb weniger Jahre deutlich steigern, damit bei einem Verkauf der Anteile (Exit) eine möglichst hohe Rendite erzielt werden kann. Ein Exit erfolgt in der Regel nach zwei bis sieben Jahren und kann auch in Form eines Börsengangs (in der Fachsprache IPO genannt) passieren.


Was sind die Vorteile von VC-Fonds?

Ein Venture Capital Fonds investiert zu Beginn mehrere hunderttausend Euro in ein Start-up, wobei es je nach Potenzial auch mehrere Millionen sein können. Neben der Geldinvestition wird das junge Unternehmen mit Know-how unterstützt, um ein schnelleres Wachstum zu forcieren. Zudem bekommt es Kontakte zu wichtigen Geschäftspartnern und potenziellen Kunden sowie Zugang zu neuen Märkten oder Lieferanten.


Was sind die Nachteile?

Um an Venture Capital zu gelangen, muss das Start-up eine hohe Beteiligung am Unternehmen abgeben – üblich sind meistens 15 bis 35 Prozent. Darüber hinaus wird die Entscheidungsgewalt eingeschränkt, da die VC-Gesellschaft bei strategischen Entscheidungen ebenfalls mitreden möchte.


Wie kommt man zu einem VC-Investment?

Um für ein Investment infrage zu kommen, muss ein Start-up mehrere Kriterien erfüllen wie beispielsweise Umsatzgröße, Branche oder Wachstumspotenzial des Unternehmens. Wenn diese erfüllt sind, startet die „Due Diligence“. Wie diese genau abläuft und wie man als Gründer am besten mit einem VC-Fonds in Kontakt tritt, erklärt Peter Lasinger, Managing Director des in Linz und Wien sesshaften Risikokapitalgebers 3VC, in einer Folge des #glaubandich Podcast
#30 Wie funktioniert eigentlich ein Venture Capital Fonds? S2 E30 - #glaubandich Podcast .

3VC hat sich auf etablierte technologische Start-ups spezialisiert, die bereits eine erste Finanzierungsrunde abgeschlossen haben und international wachsen möchten.