
Foto: David Schnetzer, Co-Founder NodeVenture
Text: Mag. Johannes Pracher
Was sind eigentlich Kryptowährungen?
Derzeit liest man dauernd vom Crash auf dem Krypto-Markt. Begriffe wie Bitcoin, Wallet oder Ethereum geistern durch die Medien. Beginnen wir mal mit einer Begriffsdefinition und schauen wir uns mal die Basics an. Was steckt hinter diesen Begriffen und was sind eigentlich „Digitale Assets“? Um diese Frage beantworten zu können, muss man zuerst die dahinterliegende Technologie der Blockchain verstehen.
Wie funktioniert die Basistechnologie Blockchain?
Eine Blockchain ist eine auf mehrere Rechner verteilte, öffentliche Datenbank. Im Zusammenhang mit Kryptowährungen wird diese Datenbank genutzt, um Geldtransaktionen zu verwalten. Der Begriff „Chain“ kommt von der Kette, zu der die Transaktionen in chronologischer Reihenfolge hinzugefügt werden.
Wenn man eine elektronische Geldüberweisung durchführt, ist man auf eine „Trusted Third Party“, also eine Bank, angewiesen, welche die Transaktion abwickelt. Diese stellt sicher, dass das Geld auch wirklich bei der Zielperson landet und der Betrag abgebucht wird. Da eine elektronische Geldüberweisung keinen physischen Bestandteil, beispielsweise einen Geldschein, besitzt, ist das nicht so einfach. Zudem gibt es keine zentrale Stelle, der beide Parteien vertrauen. An diesem Punkt kommt die Blockchain ins Spiel. Um eine Überweisung sicher tätigen zu können, muss diese verschlüsselt werden. Ist sie das nicht, könnte die Überweisung leicht gefälscht werden.
Unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto wurde im Jahr 2008 ein Dokument mit dem Titel „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“ veröffentlicht, welches einen Algorithmus vorstellt, der dieses Problem löst. Dieser basiert auf einem sogenannten Proof-of-Work – der rechnerischen Lösung eines Verschlüsselungsproblems.
Prof. Dr. Marc Pouly von der Hochschule von Luzern hat zum leichteren Verständnis der Verschlüsselungsproblematik ein einfaches Gleichnis gefunden. Wie macht man ein Spiegelei? Ei aufschlagen und in die Pfanne geben. Den Prozess umkehren, also aus einem Spiegelei wieder ein ganzes Ei machen, ist nicht möglich. Gleiches macht in der Informatik eine Hashfunktion, eine nicht umkehrbare Verschlüsselungsfunktion. Sehr einfach formuliert macht also die Blockchain folgendes: Durch das Lösen von mathematischen Rechenaufgaben (der Hashfunktion) wird ein Hashwert generiert. Dieser Wert ist einzigartig und wird nicht auf einem Rechner zentral gespeichert, sondern auf mehreren Rechnern dezentral aufgeteilt. Um bei dem Beispiel der Überweisung zu bleiben: sobald mehrere Computer die Rechenaufgabe gelöst haben, gilt die Überweisung als „sicher“ und wird durchgeführt. Wenn das mehrere Rechner hintereinander machen, ergibt das eine Kette = „Chain“ und die Ergebnisse der Rechenaufgabe werden in einem „Block“ gespeichert. Das ergibt die Blockchain.
Was ist Bitcoin und wie funktioniert diese?
Bitcoin war die erste dezentrale Kryptowährung und das erste Beispiel für die konkrete Anwendung der Blockchain-Technologie. Bitcoin ist die weltweit beliebteste Kryptowährung, wobei niemand weiß, wer der Erfinder von Bitcoin ist und warum das Angebot auf eine feste Anzahl von maximal 21.000.000 Bitcoins begrenzt ist. Bitcoin ist das weltweit erste "Peer-to-Peer-System für elektronisches Bargeld", mit dem Online-Zahlungen direkt von einer Partei an eine andere gesendet werden können, ohne ein Finanzinstitut zu durchlaufen. Da man keine Bank und somit auch kein Bankkonto zum Überweisen benötigt, werden Bitcoins in einem „Wallet“ verwahrt.
Ein Wallet ist eine Hardware (Gerät) oder Software (Programm), die zum Nachverfolgen des Eigentums und zum Empfangen und Ausgeben von Kryptowährungen verwendet wird. Die Kryptowährung befindet sich nicht direkt im Wallet – das Wallet interagiert mit der Blockchain. Für Transaktionen benötigt man Private und Public Keys, die auch in dem Wallet gespeichert werden. Diese Keys sind so zu sagen die Inhaberpapiere für eine Kryptowährung. Wer die Keys besitzt, dem gehören die Bitcoins. Der Public Key gibt an, wo sich die Kryptowährung auf der Blockchain befindet. Der Private Key sperrt, im übertragenen Sinne, dann die Türe zu dieser Blockchain auf. Deshalb ist es wichtig, diese Keys sicher zu verwahren und keiner dritten Person bekannt zu geben. Es gibt verschiedene Arten von Wallets für unterschiedliche Benutzeranforderungen, die ein unterschiedliches Maß an Sicherheit bieten.
Wie kann man digitale Assets sicher verwahren?
Das Linzer Start-up NodeVenture hat sich auf die sichere Verwahrung von Kryptowährungen spezialisiert. Dabei kombinieren sie den Vermögensschutz einer Offlinewallet (diese kann nicht gehackt werden, da sie sich nicht im Internet befindet) mit der Benutzerfreundlichkeit und dem Speed einer Onlinewallet. Sprich, man kann jederzeit und weltweit auf sein Wallet über das Internet zugreifen, obwohl das Wallet nicht online ist. Diese Technologie ist neuartig, patentiert, ISO zertifiziert und wurde von der Finanzmarktaufsicht überprüft. Damit lösen die Gründer David Schnetzer und Cagdas Tasdemir ein wesentliches Problem, wenn es um die sichere Verwahrung von Bitcoin und Co geht.