Foto: Lisa-Maria Reisinger, Founderin femitale
Text: Mag. Johannes Pracher

Wie finanziert sich ein Start-up?

 

Seit dem Aufkommen von TV-Shows wie „2 Minuten 2 Millionen“ ist der Begriff „Business Angel“ in aller Munde. Doch warum benötigen Start-ups diese sogenannten Angels und warum verwenden sie in der frühen Phase keine klassische Bankfinanzierung?

Start-ups müssen innovativ sein: Entweder sie verfügen über ein neues Produkt, eine neue Dienstleistung oder zumindest über ein neuartiges Geschäftsmodell. Doch genau solche Innovationen erschweren eine klassische Bankfinanzierung, da die Banken aufgrund der Neuartigkeit weder Risiko noch Marktchancen richtig einschätzen können. Darüber hinaus scheitern neun von zehn Start-ups in den ersten fünf Jahren.

Business Angels sehen das Ganze jedoch etwas anders, denn sie kommen meist selbst aus der Start-up-Szene und verfügen neben den finanziellen Mitteln auch über technisches Know-how und entsprechende Marktkenntnis. Daher können sie die Chancen und Risiken besser einschätzen und bringen neben Geld auch Arbeitsleistung oder ein Netzwerk in das Start-up mit ein – das nennt man „Smart Money“.

Hat jedes Start-up einen Business Angel als Finanzier?
Die klassischste Finanzierungsform bei der Gründung eines Start-ups ist das Bootstrapping. Hier wird jeder Besitz der Gründer:innen in das Unternehmen eingebracht und auch die FFF – Family, Friends and Fools (Familie, Freunde und „begeisterte Vermögende“) sind zu Beginn beliebte Kapitalgeber. Für jene, die bereits über ein Produkt verfügen und den Endverbraucher als Kunden ansprechen (B2C-Markt), ist Crowdfunding als Finanzierung interessant. Dabei kann die „crowd“, quasi jede Privatperson, mit kleinen Geldbeträgen das Unternehmen unterstützen. Die „Verzinsung“ bzw. den Gewinn bekommt man meist in Form eines Gutscheins des Unternehmens. Bei Crowdinvesting sind die Geldbeträge bereits höher – daher wird diese Art der Finanzierung auch meist bei Start-ups angewandt, deren Kunden Unternehmen sind (B2B-Markt). Für hochtechnologische Start-ups mit einem sehr großen Skalierungspotential kommen auch Venture Capital Fonds (VC Fonds) infrage. Die VC Fonds sind meist auf einzelne Branchen spezialisiert und verfügen neben (sehr viel) Geld auch über Experten-Know-how, von dem das Start-up profitieren kann.

Crowdfunding mit femitale
Also was tun, wenn man bereits über einen Prototyp verfügt und diesen serienreif produzieren möchte? Lisa-Maria Reisinger, Gründerin von femitale, hat sich für eine Crowdfunding-Kampagne entschieden und auf einer auf Crowdfunding spezialisierten Plattform ihr Produkt vorgestellt. Dort konnten interessierte Personen ihr Geld in dieses Produkt investieren. Die Zinsen bekam man in Form eines Rabattes für das erste gekaufte Produkt. Begleitet durch umfangreiche Werbemaßnahmen konnte sie somit nicht nur Geld für ihr Start-up aufbringen, sondern auch Werbung für ihr Produkt machen und nebenbei einen Kundenstock aufbauen. Mehr darüber, was femitale macht und wie das Unternehmen das Leben von Frauen erleichtert, findet man auf www.femitale.com.