Kennen Sie schon die Lücke Ihrer zukünftigen Pension?
Seit 1907 existiert die staatliche Pensionsversicherung in Österreich. In den letzten 115 Jahren gab es bekanntlich zahlreiche größere Pensionsreformen, z.B. in den Jahren 2000, 2003, 2004, 2010, 2012 oder 2017 – und weitere werden folgen. Im Jahr 2000 kam es zu Einschnitten im Pensionsrecht. Das staatliche Pensionssystem ist möglicherweise auch heute nicht auf eine Welt ausgelegt, in der wir leben: Das liegt unter anderem an sinkenden Geburtenraten, einer Überalterung der Gesellschaft und an der Globalisierung.
Werfen Sie einen Blick in Ihr Pensionskonto
Eine weitere Besonderheit in den letzten Jahren: Mit der Pensionsreform 2004 wurde für fast alle nach dem 1. Jänner 1955 geborenen Versicherten das heute noch existente „Pensionskonto“ eingeführt, um eine Angleichung der unterschiedlichen Pensionssysteme für die verschiedenen Gruppen (unselbstständig Erwerbstätige, Selbstständige, Beamt*innen etc.) zu erreichen. Ihre Anwartschaften aus den verschiedenen Pensionssystemen wurden abgerechnet und in das neue „Pensionskonto“ als Startgutschrift übertragen. Auf diesem individuellen „Pensionskonto“ werden die eingezahlten Beiträge, Beitragsgrundlagen und vor allem die erworbenen Ansprüche ausgewiesen.
Jeder Versicherte hat die Möglichkeit, sich mit seiner „Handysignatur“ oder seinen FinanzOnline-Logindaten unter https://www.neuespensionskonto.at/ in sein „echtes“ Pensionskonto einzuloggen und nachzusehen, wie hoch seine fiktive Monatspension aktuell wäre und wie hoch diese mit Pensionsantritt sein wird, wenn man so weitermacht wie bisher.
Für eilige Leser:innen oder für jene, die die Handysignatur noch nicht aktiviert haben, gibt es auch die Möglichkeit mit unserem „Pensionsrechner“ seine voraussichtliche Monatspension zu errechnen.
Wer sich jedoch das erste Mal in sein „echtes“ Pensionskonto einloggt, könnte möglicherweise in eine kurze Schockstarre verfallen: Auch wenn man schon mehrere Jahre fleißig in das staatliche Pensionssystem einbezahlt hat, muss man eventuell feststellen, dass zwischen hochgerechneter monatlicher Pension und letztem Monatsgehalt vor Pensionsantritt eine große Differenz zu Lasten des Gehalts existiert– die sogenannte „Pensionslücke“.
Vor allem in Anbetracht des großen Ausmaßes an Freizeit in der zukünftigen Alterspension wäre ein zukünftig plötzlicher, eklatanter Einkommensrückgang besonders schmerzvoll. Man denke nur an die vielen Urlaube oder andere kostspielige Freizeitaktivitäten, die man sich für die Freizeitphase möglicherweise vornimmt. Von manchen dieser Gedanken müsste man sich beinahe schon verabschieden…
Eine besonders gefährdete Zielgruppe für eine große „Pensionslücke“ sind Frauen. In Österreich arbeitet jede 2. Frau in Teilzeit bzw. kümmert sich in der möglichen Karenzzeit rund um die Uhr großartig um Ihre Kinder. Das bringt aber leider nicht nur kein oder ein geringeres Einkommen in dieser Zeit mit sich, sondern zukünftig auch weniger Pension – sozusagen ein Nachteil auf Lebenszeit. Frauen kommen übrigens im Schnitt auf 10 Beitragsjahre weniger als Männer. Um später nicht in eine Versorgungslücke zu fallen, sollten betroffene Frauen frühzeitig über eine private Vorsorge nachdenken und aktiv handeln.
Setzen Sie den ersten Schritt
Ein erster Tipp: Das sogenannte „Pensionssplitting“ können Eltern von leiblichen Kindern, sowie von Adoptiv- und Pflegekindern, in Anspruch nehmen. Die Eltern müssen nicht verheiratet sein. Das Splitting bewirkt einen finanziellen Ausgleich zwischen den Partnern. Der berufstätige Elternteil kann für die ersten 7 Jahre nach der Geburt bis zu 50 Prozent seiner Pensionsgutschrift auf das Pensionskonto des Partners übertragen. Der kindererziehende Elternteil – meist die Mutter – bezieht dann später eine höhere Pension. Wichtig: Der Antrag muss längstens bis zum 10. Geburtstag des Kindes gestellt werden.
Was kann man sonst noch tun? Nichts zu tun oder abzuwarten ist auf jeden Fall keine besonders gute Idee. Mit einer vernünftigen privaten Vorsorge kann man eigentlich nicht bald genug beginnen. Auch kleine Beiträge können vor allem mit langen Laufzeiten durch Zins- und Ertragsentwicklungen zu einer ordentlichen Summe heranwachsen. Sie werden es sich später danken, diesen Schritt gemacht zu haben.
Unsere Expertinnen und Experten unterstützen Sie gerne bei der Suche nach einer passenden Vorsorgemöglichkeit, die zu Ihrem aktuellen Einkommen passt!
Überlegen Sie noch oder stopfen Sie Ihre Lücke schon?
Manuel Stiedl, Segmentmanagement Privatkunden
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