Fonds vs. ETFs: Ein Vergleich

Am 19. April feiert ganz Österreich den Weltfondstag, ein Tag, der an den Amsterdamer Kaufmann Adrian van Ketwich erinnert. Im Jahr 1774 führte van Ketwich zahlreiche Anleger:innen zusammen, um Anteile an einem Fonds namens „Einigkeit macht stark“ zu erwerben. Schon damals erkannte er, dass eine breite Streuung des Kapitals wichtig ist, um das Risiko zu verteilen. Dieses Konzept hat bis heute Gültigkeit und bietet eine gute Gelegenheit, sich mit dem Thema aktives und passives Management näher zu beschäftigen.
 

Gleicher Grundgedanke mit verschiedenen Zielen

Der grundlegendste Unterschied zwischen passiven Produkten wie ETFs (Exchange Traded Funds) und aktiv gemanagten Fonds liegt in der Zielerreichung. Im Grundverständnis sind sie sich sehr ähnlich, da beide eine breite Streuung durch die Investition in mehrere Titel versprechen. Wie sie auch in der Grafik sehen können.

Quelle: Eigene Darstellung

Passives Investieren mit ETFs

Ein ETF richtet sich nach einem bestimmten Index, wie zum Beispiel dem S&P 500 und versucht, diesen bestmöglich abzubilden. Die Gewichtung erfolgt dabei nach Marktkapitalisierung. Wenn Apple Inc. etwa 7 Prozent der Gesamtmarktkapitalisierung des S&P 500 ausmacht, wird auch im ETF in derselben Größenordnung investiert. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Top-Positionen in einem ETF des S&P 500 die sogenannten „Magnificent 7“ sind. (Bei den „Magnificent 7“ handelt es sich um die größten Unternehmen nach Marktkapitalisierung.) Diese Methode birgt jedoch auch Gefahren: Da die Positionen starr abgebildet sind und nicht geändert werden, sind ETFs stark von der Performance dieser Unternehmen abhängen. Darum wird diese Form der Geldanlage auch „passives Investieren“ genannt wird. 

Aktives Investieren mit Fonds

Aktives Investieren erfolgt anders. Die Fondsmanager:innen möchten eine bestimmte Benchmark (Referenzwert) schlagen. Nehmen wir beispielsweise einen internationalen Aktienfonds, dessen Benchmark der MSCI World sein könnte. Ziel ist es, diesen zu schlagen und eine Outperformance zu erzielen. Bei Trendwenden oder Marktveränderungen kann im Portfolio umgeschichtet werden. Durch Umschichtungen im Fonds können Kosten entstehen, weshalb die laufenden Kosten meist höher sind als die laufenden Kosten eines ETFs. Im ETF finden keine aktiven Umschichtungen statt, und das Portfolio wird nicht täglich kontrolliert, was zu geringeren Kosten führt.

 

Zusammengefasst heißt das?

Beide Anlageformen haben ihre Berechtigung. Passive Produkte wie ETFs entwickeln sich immer genau so gut oder schlecht wie der Markt, in den sie investieren. Vor allem bei fallenden Kursen ist hier oftmals eine schlechtere Entwicklung zu beobachten als bei aktiven Fonds. Aber auch bei steigenden Kursen kann eine sorgfältige Titelauswahl einen Mehrwert bringen. Der Vorteil von passiven Produkten liegt vor allem in den niedrigeren Kosten. Aktive Fonds sind empfehlenswert, wenn man in eine konkrete Anlagestrategie investieren möchte und dabei Wert auf ein wachsames Auge der Fondsmanager:innen legt. Gerade in volatilen Märkten oder speziellen Themen fühlt man sich mit einer Expertenmeinung oft wohler.

Alen Obic, Sparkasse OÖ Kapitalanlagegesellschaft

Wichtige rechtliche Hinweise:
Die Sparkasse Oberösterreich Bank AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Inhalte, Richtigkeit der Informationen und für das Eintreten der dargestellten Marktmeinung. Diese Mitteilung ist unverbindlich und stellt kein Angebot und keine Aufforderung oder Empfehlung für den Kauf, Verkauf oder das Halten von bestimmten Finanzinstrumenten oder Dienstleistungen dar. Wir weisen darauf hin, dass Prospekte und die PRIIPs-Basisinformationsblätter (BIB) gemäß InvFG, die Informationen für Anleger:innen gemäß § 21 AIFMG (§ 21 Dokumente) für die in dieser Publikation genannten Investmentfonds entsprechend den Bestimmungen des InvFG und AIFMG erstellt worden sind, wichtige Risikohinweise enthalten und alleinige Verkaufsunterlage darstellen. Prospekte, Basisinformationsblätter (BIB) und Informationen für Anleger:innen gemäß § 21 AIFMG (§ 21 Dokumente) stehen – jeweils in der geltenden Fassung in deutscher Sprache – interessierten Anleger:innen kostenlos bei der Sparkasse Oberösterreich Kapitalanlagegesellschaft m.b.H. sowie bei der Allgemeinen Sparkasse Oberösterreich Bank AG (Depotbank) zur Verfügung und sind auch im Internet unter www.s-fonds.at abrufbar. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.

Erschienen am 17. April 2025

Impressum: Medieninhaber, Hersteller, Herausgeber und Redaktion: Sparkasse Oberösterreich Bank AG, Postanschrift: Promenade 11 – 13, 4020 Linz