Am 22. und 23. September 2017 fand das 1. Zukunftsforum der Sparkasse Neuhofen statt. Bei dieser Veranstaltungsreihe der Privatstiftung der Sparkasse wurden aktuelle Themen aufgegriffen und dazu namhafte Referenten eingeladen. Als Thema für das erste Zukunftsforum wurde „Gesellschaft im Umbruch – Chancen, Risiken, Ängste, Hoffnungen“ gewählt.
Am Freitagabend eröffnete der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Neuhofen Mag. (FH) Martin Sutter das Zukunftsforum. Er blickte kritisch auf die Krisen der letzten Jahre zurück und betonte die Notwendigkeit, sich mit Problemen und Themen auseinanderzusetzen, um die Zukunft aktiv und hoffentlich positiv gestalten zu können.
Am Beginn stand der Themenschwerpunkt „Europa und Österreich“. Der ehemalige EU-Kommissar Dr. Franz Fischler erläuterte seine Sicht auf die komplexe Problemstellung der Europäischen Union sowie deren Auswirkungen auf uns alle.
Der Politologe Dr. Peter Filzmaier ging der Frage nach, wie die Österreicher zu Europa stehen und welche Einflussmöglichkeiten unser Land auf europäischer Ebene hat.
Beide waren sich einig, dass Europa nur eine Zukunft hat, wenn die aktuellen Probleme, insbesondere die Flüchtlingsbewegungen, gelöst werden können, zeichneten aber ein hoffnungsvolles Bild.
Im Anschluss an die Referate schilderten die Abgeordnete zum Nationalrat Claudia Durchschlag und der Unternehmer Mag. Ing. Gerold Aigner die Bedeutung Europas für sie und ihre Arbeit in der Region. Herr Aigner verwies auf interessante Großprojekte seiner Firma außerhalb Österreichs, die wiederum Arbeitsplätze in der Region sichern. Frau Durchschlag sah die vielen Vorteile und kritisierte, dass es der EU zu wenig gelingt, diese positiven Seiten zu vermitteln.
Am Samstag betonte der ehemalige deutsche Bundesminister für Arbeit, Dr. Norbert Blüm, dass wir uns sehr intensiv mit der Kernfrage beschäftigen müssen, in welcher Gesellschaft wir leben und wie wir diese gestalten wollen. Er verwies auch auf die Rolle des Menschen in Bezug auf Arbeit und Wirtschaft.
Mit der These, dass unsere Wirtschaft vor vielen Chancen steht und es noch nie so wenig Armut gegeben hat wie heute, die Dr. Franz Schellhorn von der Denkfabrik Agenda Austria vertreten und erläutert hat, konnte sich Norbert Blüm nicht anfreunden. Daraus entstand eine gute, lebendige Diskussion, bei der auch Irmgard Schmidleithner auf die Ungerechtigkeiten und die Missstände in der Gesellschaft verwies. Mag. (FH) Martin Sutter sieht die regionale Wirtschaft als Motor für Arbeit und Einkommen in der Region und verweist auf die Bedeutung kleinerer Unternehmen, die einen direkten Bezug zu den Menschen und ein sich darauf resultierendes Verantwortungsbewusstsein haben.
Im dritten Themenblock widmete sich das Zukunftsforum der Gesellschaft und dessen Verantwortung für ein Funktionieren. Die bekannte Journalistin Dr. Anneliese Rohrer appellierte an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Einfluss zu nehmen, in all das, was um uns passiert und bei Fehlentwicklungen die Stimme zu erheben. Mag. Bernhard Heinzlmaier vom Institut für Jugendkulturforschung machte deutlich, dass es für viele junge Menschen völlig neue Zugänge braucht. Viele junge Menschen wollen sich gar nicht engagieren, bzw. wenn, dann ist dieses Engagement viel nutzenorientierter gestaltet. Ein regelrechter verbaler Schlagabtausch kennzeichnete die Diskussionsrunde im Anschluss zwischen Anneliese Rohrer und Bernhard Heinzelmaier, wobei Frau Rohrer starke Unterstützung von den beiden Mitdiskutantinnen aus der Region, Sabine Wurzenberger und Margit Mayr-Lamm, bekam. Beide betonten, dass es aus ihrer Sicht wichtig ist, sich einzubringen und dieses Engagement sich auch auszahlt.
Neu war nicht nur die Art der Veranstaltung, sondern auch der Rahmen im Forum Neuhofen. Mit einer ganz neuen Bühnengestaltung ist es uns gelungen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf eine Reise durch unterschiedliche Themen unserer Gesellschaft mitzunehmen.
„Uns war es wichtig, in Neuhofen und unserer Region einen ganz neuen Akzent zu setzen und es freut mich, dass dies gelungen ist“, zeigte sich Mag. (FH) Martin Sutter im Nachhinein sehr zufrieden und ergänzte, dass dieses neue Format auch in den nächsten Jahren wiederholt werden wird.
Die Präsentationen von Prof. Dr. Peter Filzmaier und Dr. Franz Schellhorn können wir Ihnen gerne auszugsweise in Papierform anbieten. Wir bitten um Info an Herrn Krawinkler per Tel. 05 0100 423 -53 oder per Mail an KrawinklerD@neuhofen.sparkasse.at.