Ferialpraktikum 2024: Erfahrungsberichte
von Angelina Mayrhofer (HAK Kitzbühel), Christoph Jöchl (HAK Kitzbühel), Maximilian Ritsch (Sport-HAS Innsbruck) und Miro Carrillo-Mitterweißacher (HBLW Saalfelden)
Das Ferialpraktikum verlief sehr abwechslungsreich. Nach einer Einführung in das Bankleben mit Ronja Schermer und Natalie Aberger, wo die Werte der Sparkasse Kitzbühel an den ersten zwei Tagen genauer erklärt wurden, starteten die vier nach dem Wochenende auch schon mit ihrem Praktikum in den jeweiligen Bereichen.
Angelina Mayrhofer berichtet über ihr Ferialpraktikum im Sommer 2024
IT-Abteilung:
Die ersten zwei Tage meines Praktikums dürfte ich in die IT-Abteilung hineinschnuppern. Dort wurden mir die Aufgabenbereiche der IT gezeigt und die ganzen Programme erklärt. Ich durfte außerdem bei der Fehlerbehebung von mehreren Problemen dabei sein und konnte live miterleben, wie sie an die Problemstellungen herangingen. Zu guter Letzt wurden mir noch die Server gezeigt.
Generell fand ich es sehr interessant, hinter die Kulissen der IT-Abteilung zu sehen, da mich dieser Bereich sehr interessiert.
Facility Management:
Am dritten Tag meines Praktikums durfte ich hinter die Kulissen vom Facility Management blicken. Am Vormittag wurde mir gezeigt, was die Abteilung prinzipiell macht und welche Aufgaben zum Facility Management gehören. Mir wurden viele Sachen gezeigt, wie z.B. eine Kostenaufstellung aufgebaut ist oder was alles in einen Mietvertrag gehört. Außerdem wurde mir die Struktur des Grundbuchs erklärt und wir haben zusammen ein Schlüsselprotokoll angefertigt. Zudem haben wir uns auch eine Wohnung angeschaut, die zukünftig von der Sparkasse vermietet wird und sind den ganzen Renovierungsprozess dieser Wohnung durchgegangen. Schlussendlich wurde mir die Baustelle der Sparkasse in der Vorderstadt und fertige Projekte gezeigt.
Interne Revision:
Am Donnerstag durfte ich mir die interne Revision anschauen. Mir wurde erzählt, was die täglichen Aufgaben der internen Revision sind und mir wurde auch ein Beispiel gezeigt, wie die interne Revision bei einer Kontrolle vorgeht. Es wurden auch viele rechtliche Themen in Bezug auf die Sparkasse erwähnt. Ein Beispiel wäre z.B. welche Verpflichtungen der Haftungsverbund mit sich bringt oder generell welche Instanzen es gibt. Wir haben auch über die Struktur und Hierarchie der Erste Bank Group geredet und welche Rolle der Haftungsverbund darin spielt. Des Weiteren haben wir über die Kontrollorgane der Bank geredet und uns das Firmenbuch und den Jahresabschluss angeschaut. Da der Mitarbeiter der internen Revision bald in die Abteilung für Konkurse wechselt, habe ich auch viel über Insolvenz- und Sanierungsverfahren erfahren.
Projektfinanzierung:
Am letzten Tag meiner ersten Woche war ich im Bereich Projektfinanzierung zu Besuch. Dort wurde mir eine Präsentation gezeigt, wo beschrieben wurde, was die täglichen Aufgaben der Projektfinanzierung sind. Themen waren z.B. welche Kriterien stimmen müssen, damit ein Projekt finanziert wird, welche Sicherheiten es für die Bank gibt oder wie sich die Konditionen zusammenschließen. Am Nachmittag durfte ich die Kostenaufstellung und Pläne eines derzeitigen Projektes anschauen und zusammen sind wir dieses Projekt besichtigen gegangen.
Filiale Kirchberg:
Die zweite Woche meines Praktikums durfte ich am Schalter in Kirchberg verbringen. Dort wurde mir das tägliche Geschäft nähergebracht und ich durfte sehen, wie die Mitarbeiter mit den verschiedensten Problemen von Kunden umgehen und diese bearbeiten. Ich durfte viel mit dem Geldscheinprüfer/Zähler arbeiten und wurde aktiv in die Arbeitsabläufe integriert. Ein Beispiel wäre, dass ich unter Beaufsichtigung eines Mitarbeiters Überweisungen der Kunden allein durchführen durfte. Außerdem haben wir auch den Münzzählerautomaten entleert und ich konnte in das Innere eines Automaten schauen. Am Nachmittag wurde mir gezeigt, wie man einen Rahmen auf einem Konto herunterstellen kann, wie man einen Bausparer kündigt/wieder anlegt und schlussendlich noch, wie Wertpapiere verkauft werden.
Rechnungswesen/Meldewesen:
Die dritte Woche meines Praktikums durfte ich beim Rechnungswesen/Meldewesen/Controlling verbringen. Vormittags durfte ich beim Controlling und Meldewesen dabei sein und nachmittags war ich beim Rechnungswesen zu Besuch. Mir wurden mehrere Prognosen des Controllings und die Aufgaben des Meldewesens gezeigt. Generell wurde sehr viel mit Excel gearbeitet, um die ganzen Auswertungen zu erstellen und Daten zu managen. Wir sind auch näher auf die Bilanz eingegangen und haben Kennzahlen wie die Beleihungsquote oder die Schuldendienstquote besprochen. Die Daten müssen dann an die Europäische Zentralbank oder an die Österreichischen Nationalbank übermittelt werden. Ich durfte außerdem einen Bilanzvergleich und eine Prognose aktualisieren.
An den Nachmittagen war ich dann im Rechnungswesen zu Besuch. Dort wurde mir das System nähergebracht und wir haben uns auch über die verschiedenen Wertpapiere unterhalten. Wir haben zusammen Belege verbucht, wo ich dann auch selbst Buchungen verbuchen durfte. Im Generellen haben wir uns einen Überblick über den Jahresabschluss, die Körperschaftssteuer, Beteiligungen und weitere Themen geschaffen.
Kreditabteilung / Compliance / Liegenschaftsbewertung:
Die letzte Woche meines Praktikums verbrachte ich bei der Kreditabteilung. Zu Beginn habe ich eine Einführung über die Grundlagen von Krediten und den ganzen Ablauf bekommen. Mir wurde erklärt, was die verschiedenen Abteilungen, wie Kreditabwicklung oder operatives/strategisches Risikomanagement machen. Über die Woche verteilt, durfte ich in die verschiedenen Abteilungen hineinschnuppern. Den ersten Tag war ich bei der Kreditabwicklung, wo mir hauptsächlich Kommerzkredite gezeigt wurden und was dabei beachtet werden muss.
Den zweiten Tag wurde ich über grundlegende Sachen wie, was für Kredite gibt es oder ab wann darf oder kann man einen Kredit aufnehmen, aufgeklärt. Außerdem war ich bei der Liegenschaftsbewertung zu Besuch, wo mir der Ablauf einer Bewertung von Anfang bis Ende gezeigt wurde. Letztlich an diesem Tag war ich bei der Endkontrolle und beim operativen Risikomanagement. Bei der Endkontrolle werden die zu vergebenden Kredite noch einmal kontrolliert, was mir durch ein Beispiel gezeigt wurde. Beim operativen Risikomanagement müssen Schadensfälle erfasst werden.
Am dritten Tag wurde mir die Formalkontrolle, sprich ob die Daten im Kreditvertrag richtig erfasst wurden, und die Bilanzauswertung gezeigt. Die Bilanzauswertung ist wichtig für das Rating der Kommerzkunden. Etwas später wurden mir die einzelnen Programme, die die Kreditabteilung verwendet, näher erklärt. Letztlich war ich bei dem Kreditrisikomanagement. Sie entscheiden, ob ein Kredit vergeben werden darf oder nicht. Das Kreditrisikomanagement erstellt außerdem auch Ratings für die jeweiligen Unternehmen.
Am letzten Tag in der Kreditabteilung war ich beim Rating zu Besuch. Da wurde mir der ganze Prozess gezeigt und welche verschiedenen Ratingmethoden es gibt. Durch verschiedene Beispiele wurde mir der Prozess nähergebracht. Außerdem wurde mir erklärt was für Aufgaben das strategische Risikomanagement hat. Dort werden Prognosen erstellt, um zu schauen, wie hoch das Risiko auf ein Jahr gerechnet ist und ob irgendwelche Maßnahmen ergriffen werden müssen. Der letzte Bereich bei dem ich war, war die Kreditabwicklung für Privatkunden. Dort wurden mir die Unterschiede zwischen Kommerz- und Privatkrediten erklärt und auf was geachtet werden muss.
Das Praktikum war eine sehr wertvolle Erfahrung. Ich habe viel mitgenommen aus diesen vier Wochen und verstehe nun auch die Zusammenhänge viel besser. Sachen, die ich in der Schule vereinzelt gelernt habe, kann ich jetzt viel besser in Verbindung bringen. Jede Abteilung war sehr freundlich und ich konnte bei jeder Abteilung ohne Bedenken Fragen stellen. Ich war sehr überrascht, wie vielseitig die Bank ist, da mir außer dem Schalter nicht wirklich klar war, was die Bank für Abteilungen/Aufgaben hat.
Christoph Jöchl berichtet über sein Ferialpraktikum im Sommer 2024
Marketing & Kommunikation:
Die erste Woche verbrachte ich in der Marketingabteilung, wo ich mich schnell einarbeitete. Zu den Aufgaben gehörten Filmaufnahmen für Social Media, insbesondere für Instagram, sowie die Bearbeitung von Videos. Die Abteilung fokussierte sich darauf, den Kunden die Bank näherzubringen und potenzielle neue Kunden zu gewinnen. Besonders spannend fand ich die kreativen Aufgaben im Bereich Social Media, bei denen ich aktiv mitarbeiten konnte.
Vertriebsservice:
In der zweiten Woche war ich im Vertriebsservice tätig, allerdings nur für drei Tage aufgrund eines Feiertags. Ich erhielt Einblicke in das Online-Banking und dessen Problembehebung sowie in verschiedene Bankprodukte wie Kreditkarten und Anleihen. Auch durfte ich an einem Auswärtstermin teilnehmen, was mir erste Erfahrungen im direkten Kundenkontakt ermöglichte. Trotz der kurzen Zeit konnte ich wertvolles theoretisches Wissen mitnehmen, auch wenn einige Programme zu komplex waren, um sie in nur drei Tagen vollständig zu verstehen.
Filiale Kitzbühel Zentrale:
In dieser Woche kümmerte ich mich um die Kunden am Schalter und erlebte das klassische Bankgeschäft hautnah. Ich durfte eigenständig Einzahlungen und Auszahlungen abwickeln und begleitete Termine mit Kunden. Der direkte Kundenkontakt und die praktische Arbeit haben mir hier besonders gut gefallen.
Kommerz Center:
Im Kommerz Center erhielt ich umfassende Erklärungen zu Finanzierungsangeboten und dem Umgang mit Unternehmerkunden. Diese Abteilung war sehr lehrreich, da ich lernte, wie die Bank im Bereich Unternehmenskunden agiert. Dies könnte für meine zukünftige Laufbahn besonders nützlich sein.
Private Banking:
Obwohl ich nur einen Tag im Private Banking war, konnte ich in dieser Zeit viel über Hebelwirkung und Aktien lernen, Themen, die mich auch über das Praktikum hinaus interessieren. Die intensive Betreuung und die detaillierten Erklärungen der Kundenbetreuer waren für mich sehr wertvoll.
Mein Praktikum bei der Sparkasse Kitzbühel war eine äußerst lehrreiche und vielseitige Erfahrung. In den vier Wochen hatte ich die Möglichkeit, in mehreren Abteilungen zu arbeiten und so einen umfassenden Einblick in die Abläufe einer Bank zu gewinnen. Jede Abteilung hatte ihren eigenen Schwerpunkt, und ich konnte in jeder Station neue Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, die sowohl praktisch als auch theoretisch wertvoll waren.
In der Marketingabteilung konnte ich kreativ arbeiten und gleichzeitig den Social-Media-Bereich einer Bank mitgestalten. Der Bezug zu aktuellen Projekten und Kundenakquisition hat mir besonders gefallen. Im Vertriebsservice erweiterte ich mein Wissen über Bankprodukte und das Online-Banking, während ich durch die Arbeit in der Filiale Kitzbühel Zentrale den direkten Kundenkontakt erlebte und praktische Aufgaben, wie Ein- und Auszahlungen, selbstständig übernehmen durfte. Besonders gut gefiel mir die Arbeit im Kommerz Center, wo ich mein Verständnis für Finanzierungsangebote und den Umgang mit Unternehmerkunden vertiefen konnte. Der Tag im Private Banking war trotz seiner Kürze ebenfalls sehr wertvoll, da ich viel über Hebelwirkung und Aktien erfuhr, was für meine zukünftigen Interessen relevant ist.
Verbesserungspotenziale
1. Längere Aufenthalte in bestimmten Abteilungen: Besonders im Private Banking war ich nur einen Tag, was aufgrund der Komplexität der Themen und meiner persönlichen Interessen sehr kurz war. Es wäre hilfreich, mehr Zeit in solchen spezialisierten Abteilungen zu verbringen, um das Gelernte besser zu vertiefen.
2. Einführung in komplexe Programme: In manchen Abteilungen, wie dem Vertriebsservice, waren die Programme für Online-Banking und Fremdwährungsbuchungen sehr komplex. Eine zusätzliche Einführung oder ein „Dummy“-System, an dem Praktikanten diese Programme testen können, wäre hilfreich, um noch mehr praktische Erfahrungen zu sammeln.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit meiner Praktikumserfahrung, da ich in kurzer Zeit einen vielseitigen Einblick in die unterschiedlichen Bereiche einer Bank gewinnen konnte und mein Interesse an der Finanzwelt weitergewachsen ist. Die Balance zwischen Theorie und Praxis war gut, und ich habe nicht nur wertvolles Fachwissen, sondern auch praktische Erfahrungen sammeln können, die mir für meine berufliche Zukunft nützlich sein werden.
Maximilian Ritsch berichtet über sein Ferialpraktikum im Sommer 2024
Rechnungswesen/Meldewesen: (5 Tage)
In der ersten Woche meines Praktikums wurde mir der Einblick in das Rechnungs- und Meldewesen gewährt. Ich durfte sehen, wie die Bank wirtschaftet und Analysen für vergangene und kommende Zeiten erstellt werden.
Es wurden mir die Grundlagen der Buchhaltung gezeigt und die Programme erklärt. Ich konnte einiges durch meine Vorkenntnisse aus der Schule verstehen, aber bei weitem nicht alles.
Im Controlling konnte ich sehen, wie die Bank ihre Risiken einschätzt und mit diesen umgeht. Auch die Auswertung verschiedenster Daten wurde mir gezeigt.
Vor allem die sehr genaue Arbeitsweise in der gesamten Abteilung hat mich sehr beeindruckt.
Kommerz Center: (2 Tage, 2 Vormittage)
Das Kommerz Center durfte ich in der zweiten Woche meines Praktikums sehen, dort durfte ich die Betreuung von Unternehmenskunden beobachten.
Bei einer Liegenschaftsbewertung durfte ich auch dabei sein und sehen, wie eine solche abläuft. Außerdem durfte ich dabei sein, wie ein Antrag zu einer Projektfinanzierung bearbeitet wird. Hier wurde ich auch nach meiner Meinung gefragt. Auch mit einigen Rechtsthemen haben wir uns befasst und mir wurde erklärt, warum diese im Kommerzbereich so wichtig sind.
Das Kommerz Center hat mir sehr gefallen. Ich habe in der Woche, die ich dort verbracht habe, sehr viel gelernt.
Private Banking: (2 Nachmittage)
Ich konnte zwei Nachmittage im Private Banking verbringen.
Dort sah ich, wie verschiedenste Kurse bewertet werden. Zudem durfte ich sehen, wie Veranlagungspläne für Kunden erstellt werden. Diese wurden mir auch sehr ausführlich erklärt.
Die Themen rund um Veranlagungen sind sehr komplex. Mir wurde aber einiges erklärt, was mir auch in Zukunft bei privaten Investitionen helfen wird.
Vertriebsservice: (3 Tage)
Das Vertriebsservice durfte ich drei Tage besuchen und mir wurden Einblicke in die verschiedensten Aufgaben gewährt.
Ich durfte sehen, wie Probleme mit dem Internetbanking jeder Art gelöst werden. Ich habe gesehen, wie Schecks gebucht und bearbeitet werden. Außerdem habe ich gesehen, wie Auslandsüberweisungen und Überweisungen in Fremdwährungen bearbeitet werden. Auch interne Fragen werden in dieser Abteilung beantwortet.
Das Team vom Vertriebsservice hat mich mit offenen Armen in die Abteilung aufgenommen. Das fand ich sehr angenehm.
Filiale Fieberbrunn (4 Tage):
Die letzten vier Tage meines Praktikums habe ich in der Filiale meines Heimatortes verbracht.
Hier konnte ich den Schalter kennenlernen und auch einige Aufgaben, mit Kundenkontakt und Bargeld, selbst erledigen.
Zusätzlich durfte ich auch bei einigen Kundenterminen dabei sein, um mit Kunden über Themen wie Kontoeröffnungen, Veranlagungen, etc. zu sprechen. Ich bekam so auch einen Einblick, wie ein solches Beratungsgespräch auf der Beraterseite aussieht. Auch ein Konto habe ich (unter Anleitung) eröffnen dürfen. Mir wurden auch verschiedenste Kredite und Finanzierungen gezeigt und erklärt. Zudem habe ich gesehen, wie Versicherungsabschlüsse ablaufen.
Vor allem das Arbeiten mit Kunden hat mir sehr gefallen.
In den vier Wochen bekam ich einen tollen Einblick in das Tagesgeschäft verschiedenster Abteilungen der Sparkasse Kitzbühel und konnte einiges lernen. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit. Ich kann mir gut vorstellen, hier einmal zu arbeiten.
Miro Carrillo-Mitterweißacher berichtet über sein Ferialpraktikum im Sommer 2024
Filiale St. Johann:
In der Filiale St. Johann gibt es viele Bereiche, die sich alle mit den Kunden auseinandersetzen und ihnen helfen, das beste Produkt oder die beste Anlagestrategie zu entwickeln.
Dank der erfahrenen Berater konnte ich eine Woche hinter die Kulissen der Beratung blicken. Ich konnte neue Finanzprodukte entdecken und dazu Fragen stellen. Auch bei einigen Kundengesprächen durfte ich teilnehmen. Dabei habe ich gesehen, dass jeder Berater anders vorgeht, unterschiedliche Kunden und Themen hat. Doch am Ende geht es immer darum, dass der Kunde zufrieden ist, seine Anliegen gelöst werden und die Anfragen beantwortet werden.
Am Vormittag durfte ich am Schalter mithelfen. Ich war überrascht, wie viele verschiedene Aufgaben dort auf die Mitarbeiter zukommen. Nicht nur Ein- und Auszahlungen oder Überweisungen gehören zu den täglichen Aufgaben, sondern auch der Ankauf von Goldmünzen (wie auf dem Foto zu sehen) und der An- oder Verkauf von Fremdwährungen zum Tageskurs. Aufgaben, die man zwar mit einer Bank verbindet, aber nicht direkt mit dem Schalter.
Im Laufe dieser Woche wurde mir auch viel über die Regulatorik der Banken beigebracht und was Berater überprüfen und berechnen müssen, bevor sie einen Immobilienkredit gewähren dürfen. Anlageberater dürfen nur Finanzprodukte (Anleihen, ETFs, Fonds usw.) empfehlen, die der Risikogruppe des Kunden entsprechen. Diese Risikogruppe wird durch einen kurzen Fragebogen ermittelt.
Fazit: Die Filiale St. Johann beschäftig sich hauptsächlich mit Kunden und deren Anliegen, welche sehr abwechslungsreich sein können. Dabei müssen sie sich jedoch an viele Richtlinien halten.
Marketing & Kommunikation:
Das Marketing ist dafür verantwortlich, die Sparkasse und deren Werte den Kunden zu vermitteln und den Vertrieb mit Werbung zu unterstützen. Dies geschieht durch die Erstellung von Werbemitteln, die Pflege von Social Media Accounts sowie die Website, die Organisation von Events und das Pflegen von Kooperationspartnern (Sponsoring).
In der verkürzten Woche konnte ich viel für mich mitnehmen. Sei es, die in der Schule gelernten Adobe-Programme endlich in der Praxis zu sehen oder zu erleben, wie im Team durch gezielte Maßnahmen Ziele erreicht werden.
Vor dem Praktikum war mir nicht klar, wie viel die Sparkasse Kitzbühel in diesem Bereich leistet. Sei es die Unterstützung von Vereinen oder die Organisation zahlreicher Veranstaltungen und anderer Tätigkeiten, die von der Abteilung übernommen werden.
Das Team hat mich sofort aufgenommen und mir spannende Aufgaben übertragen. Dazu gehörte das Designen neuer Visitenkarten sowie die Entwicklung und Gestaltung einer baldigen Schnitzeljagd. Auch bei Meetings war ich jederzeit willkommen, konnte Fragen stellen und meine Ideen einbringen.
Fazit: Das Marketing ist eine sehr spannende und oft unterschätzte Abteilung, die viele Aufgaben übernimmt und es können eigene Ideen eingebracht werden.
Kreditabteilung / Compliance / Liegenschaftsbewertung:
In der Kreditabteilung werden alle Aspekte rund um Kredite behandelt, sei es das Risiko, die Sicherheiten oder die Abwicklung. Zuerst wird das Risiko, unter anderem anhand von Kennzahlen und dem Rating, ermittelt. Nach der Vertragsunterzeichnung und weiteren internen Schritten werden dann schrittweise die Sicherheiten bestellt (z. B. Eintrag im Grundbuch) und im Gegenzug die Geldmittel freigegeben.
Auch in dieser Abteilung gibt es einen Unterschied zwischen dem Umgang mit Geschäftskunden und Privatkunden, da die gesetzlichen Vorgaben unterschiedlich sind. Die Angebote sind jeweils auf die Kunden und deren Bedürfnisse abgestimmt.
Es wird vieles finanziert, von der Kaffeemaschine über Autos bis hin zu Immobilien. Zur Finanzierung gehört auch das Leasinggeschäft. Ich habe mich jedoch hauptsächlich mit Immobilienkrediten beschäftigt.
Vieles von dem, was ich in der Schule über Kredite und Absicherungen gelernt habe, konnte ich in der Praxis wiedererkennen. Kredite, die für mich in der Theorie gleich erschienen (wie Kontokorrent und Kontorahmen), konnte ich dank der Praxis besser unterscheiden. Das Grundbuch wurde mir detailliert erklärt, wobei ich bisher nur am Rande in der Schule davon gehört hatte. Im Laufe der Erklärungen über Kredite, Risiken und deren Sicherheiten hatte ich viele Fragen, auf die ich alle eine Antwort und ein praxisnahes Beispiel bekam, was mir sehr beim Verständnis half. Erstaunt hat mich, wie viele Mittel genutzt werden können, um einen Kredit abzusichern – von der Verpfändung von Sparbüchern über Gold, Wertpapierdepots bis hin zu Bürgschaften. Ich durfte auch bei der Bewertung einer Liegenschaft dabei sein und sehen, wie viele Ressourcen und Daten dabei verwendet werden. Denn Preis ist nicht gleich Wert!
Projektfinanzierung:
Diese Abteilung beschäftigt sich hauptsächlich mit größeren Projekten. Hier werden die Kreditanträge für Wohnbauhäuser und Villen bearbeitet, meist große Projekte, sei es in baulicher oder finanzieller Hinsicht.
Am Morgen bekam ich eine sehr interessante und umfangreiche Präsentation zu diesem Thema.. Es wurde mir genau erklärt und gezeigt, wie ein solches Projekt abläuft, wie es sich zusammensetzt und wie es durchgeführt wird. Ich konnte viele neue Fachbegriffe sowie Zusammenhänge lernen.
Zu Mittag wurde ich von der Abteilung zum Essen eingeladen. Danach ging es durch Kitzbühel, wo mir viele Bauprojekte gezeigt wurden. Einige waren schon länger fertig, einige neu und andere noch im Bau. Dadurch konnte ich die am Morgen gelernten Prozesse in der Praxis sehen.
Hauptkassa:
Diese Abteilung ist für die Barbestände aller Filialen der Sparkasse Kitzbühel zuständig. Das überflüssige Bargeld der Filialen wird hier her geliefert und aussortiert (z.B. beschädigtes und dreckiges Bargeld). Ein Teil des Geldes wird FIT gemacht. Dieser Prozess wird gemacht, um das Geld für den Automaten „tauglich“ zu machen.
Der aktuelle Goldkurs kann hier für den Ankauf von Gold und Silber jederzeit angefragt werden. Hier werden noch dazu die Fremdwährungen gelagert, gezählt und geprüft, denn hier wird der ganze Bestellprozess für Valuten erledigt.
In diesen zwei Tagen konnte ich bei allem mitmachen und helfen. Es war sehr spannend, wie das Geld gezählt, geprüft und verpackt wird. Münzen werden in Rollen gelagert. Diese können von Kunden gekauft werden. Dies brauchen viele Unternehmen, um die Barbestände der Kassen zu befüllen.
In diesen 4 Wochen konnte ich sehr viel lernen, ich habe einen umfangreichen Einblick in die Bank bekommen, wie diese funktioniert und mit welchen Systemen gearbeitet wird. In jeder Abteilung wurde ich jederzeit freundlich empfangen, konnte Fragen stellen und bekam darauf eine interessante und vollständige Antwort. Jeder Mitarbeiter war sehr bemüht und nahm sich ein paar Stunden, um mir zu erklären, was er genau macht, wie er es macht und warum er es macht.
Sehr spannend war es in der Kreditabteilung alles über Kredite zu lernen und danach mit der Projektfinanzierung sich anzusehen, wie das geliehene Geld genutzt wird.
Es war ein schönes und interessantes Praktikum, welches ich jedem empfehlen würde, der sich für das Finanzwesen interessiert. Vielen Dank dafür!!