Mag. Fritz Eller, Andrea Gold, BGM Dr. Klaus Winkler

Finanzielle Bildung auf vier Rädern: FLiP-Bus machte Station in Kitzbühel

Mit dem „FLiP2Go“-Bildungsbus bringen Sparkassen in ganz Österreich Kindern und Jugendlichen Finanzwissen spielerisch näher. Kürzlich machte die rollende Bildungseinrichtung Halt an der BHAK/BHAS Kitzbühel und am BG/BORG St. Johann. Jeweils einen Tag lang konnten die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen Unterrichtsstunden der besonderen Art erleben. „Sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen, ist eine sehr gute Investition in die Zukunft. Da kann man nicht früh genug anfangen. Zusammenhänge zu verstehen, ist auch eine grundlegende Voraussetzung im Kampf gegen die Verschuldung junger Menschen“, so Mag. Fritz Eller, Direktor der BHAK/BHAS Kitzbühel.

GeldLabyrinth, AusgabenCheck und vieles mehr

 

Im Inneren ist der Doppeldeckerbus mit großen HD-Touchscreens ausgestattet. In den jeweils 100-minütigen Spielrunden durchlaufen die Schülerinnen und Schüler sieben interaktiv-multimediale Spielstationen, die sie entweder gemeinsam oder gegeneinander bestehen. So wird den Spielenden etwa in der Station „WeltReise“ auf einer virtuellen Schiffsreise der Einfluss ihrer Konsumentscheidungen auf globale Produktionsketten verständlich gemacht. Im „AusgabenCheck“ teilen sie Haushaltsbudgets auf Ausgabengruppen wie Wohnen oder Ernährung auf, wodurch sich die Wichtigkeit der persönlichen Budgetplanung ganz spielerisch erschließt. Der „Job-O-Mat“ vermittelt den Zusammenhang von Ausbildung und Verdienstmöglichkeiten. Im „MarktHandel“ schlüpfen die Spielenden in die Rolle von „Marktstandlern“ und erleben die Wirkung von Angebot und Nachfrage auf die Preise. Im „GeldLabyrinth“ erfahren die Spielenden nicht nur über die Funktionsweise von Geld, sondern auch über die Gefahren der Verschuldung. Die Unabhängigkeit und Objektivität der vermittelten Inhalte im „FLiP2Go“-Bus werden durch einen internationalen, wissenschaftlichen Beirat gewährleistet und freigegeben.

Rollender Botschafter

Der „FLiP2Go“-Doppeldeckerbus macht den Umgang mit Geld erlebbar und kommt direkt an die Schule. Er gilt als Vorzeigeprojekt im Bereich Finanzbildung. Dass Österreichs Jugend selbst Handlungsbedarf in diesem Bereich sieht, zeigt eine aktuelle, repräsentative Jugendstudie des Sozialunternehmens YEP in Zusammenarbeit mit dem Erste Financial Life Park (FLiP). 48 Prozent der befragten Jugendlichen geben an, dass es ihnen an Wissen beim Thema Geld und Finanzen fehlt. Das sorgt für Stress und Zukunftsangst, sich das Leben in Zukunft nicht leisten zu können. 51 Prozent der Jugendlichen in Österreich fühlen sich mit ihrer aktuellen finanziellen Bildung nicht auf die Zukunft vorbereitet, so die Studie.

Welche schwerwiegenden Folgen mangelndes finanzielles Wissen hat, zeigen aktuelle Zahlen aus der Insolvenzstatistik 2023 des Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). So befanden sich im Jahr 2023 22 Prozent mehr Personen unter 24 Jahren in Privatinsolvenz als noch im Jahr zuvor. Als primäre Ursache identifiziert der AKV Konsumschulden, vor allem aus dem Onlinebereich. Ratenzahlung und Zahlungsverzug würden dazu führen, dass die jungen Menschen den Überblick über ihre Ausgaben verlieren würden. Die Ergebnisse der Jugendstudie unterstreichen das: Jede fünfte jugendliche Person in Österreich hat keine Übersicht, wie viel Geld sie im Monat ausgibt. Und 17 Prozent hatten schon einmal Sorgen, ausgeborgtes Geld nicht mehr zurückzahlen zu können.