Mit Hochspannung fieberten Börsianer:innen den neuesten Quartalszahlen von Alphabet entgegen. Die hochgesteckten Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Die Google-Mutter steigerte ihre Erlöse im Auftaktquartal um 15 Prozent auf 80,5 Mrd. Dollar – das stärkste Wachstum seit Anfang 2022.1 Analyst:innen hatten im Vorfeld „nur“ mit 79 Mrd. Dollar gerechnet.2

Der Erfolg von Alphabet fußt nach wie vor auf seinem robusten Werbegeschäft, mit Google als unangefochtenem Marktführer.3 Zwischen Jänner und März stiegen die Anzeigenerlöse der Suchmaschine um gut 13 Prozent auf 61,66 Mrd. Dollar. Sie standen damit etwa für drei Viertel der Gesamteinnahmen. Die Videotochter Youtube steuerte gut acht Mrd. Dollar bei – ein Plus von rund 21 Prozent.4

Kräftiger Gewinnsprung

Auch der Überschuss fiel höher aus als gedacht. Unter dem Strich verdiente Alphabet 23,6 Mrd. Dollar. Das waren knapp 57 Prozent mehr als im Vorjahr.1 Der Gewinn je Aktie kletterte von 1,17 auf 1,89 Dollar. Der Marktkonsens hatte 1,53 Dollar erwartet.2

Zu dem Gewinnsprung trug neben dem höher als erwarteten Werbeumsatz auch das Geschäft mit Software und Rechenleistung aus der Cloud bei,4 wo Alphabet inzwischen neben Amazon mit AWS und Microsoft mit Azure zu den führenden Anbietern zählt.5 Bei einem Umsatzanstieg um 28 Prozent auf knapp 9,6 Mrd. Dollar konnte das operative Ergebnis des Bereichs auf 900 Mio. Dollar mehr als vervierfacht werden.6

Außerdem gelang es Alphabet den Betriebsverlust in der Sparte „Other Bets“ (andere Wetten) – unter diesem Dach forscht und entwickelt der Konzern Zukunftstechnologien wie selbstfahrende Autos oder Lieferdrohnen – von gut 1,22 Mrd. Dollar vor einem Jahr auf jetzt gut eine Mrd. Dollar zu reduzieren, während der Umsatz von 288 auf 495 Mio. Dollar gesteigert werden konnte.4


Aktie durchbricht Schallmauer

Eine weitere Überraschung: Alphabet kündigte erstmals eine Dividende von 20 Cent pro Aktie an – und stellte auch für die Zukunft Ausschüttungen in Aussicht. Zusätzlich hat der Vorstand ein Rückkaufprogramm von bis zu 70 Mrd. Dollar für seine Klasse A und Klasse C-Aktien verabschiedet.7

Die Reaktion am Parkett fiel entsprechend aus. Die Aktie schoss nach Bekanntgabe der Neuigkeiten zweistellig nach oben und erreichte eine Marktkapitalisierung von über 2 Billionen Dollar. Im Ranking der wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt landet Google nun auf Platz vier, gleich hinter Nvidia, Apple und Microsoft.8

Hinweis: Die Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber

Auch was die weitere Entwicklung betrifft, gibt sich der Konzern zuversichtlich. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die Produktpalette von Google, vor allem in der Websuche.3 Bereits jetzt ermöglichen es neue KI-Funktionen Nutzer:innen, Informationen intuitiver und effizienter zu finden.

So kann man inzwischen auf Samsungs neuem Top-Smartphone Galaxy S24 und neueren Modellen der Google Pixel Smartphones Suchanfragen auslösen, indem man ein Objekt oder ein Wort auf dem Display einkreist. Zuletzt seien solche Angebote verstärkt genutzt worden, sagte Alphabet-Chef Sundar Pichai. Er zeigte sich auch überzeugt, dass es Google gelingen werde, das Geschäftsmodell an die neuen KI-Möglichkeiten anzupassen.4

Auch mit der Resonanz auf die zahlreichen generativen KI-Dienste, um die Google Cloud erweitert wurde, zeigte sich der Vorstandschef zufrieden: „Auf der Google Cloud Next haben mehr als 300 Kunden und Partner über ihre Erfolge mit generativer KI in der Google Cloud gesprochen, darunter globale Marken wie Bayer, Cintas, Mercedes Benz, Walmart und viele mehr“, sagte Pichai auf einer Telefonkonferenz mit Investor:innen.8

 

Partnerschaft zwischen Apple und Google?

Was Alphabet beim Thema KI in die Karten spielt: Das Unternehmen verfügt mit Google, Youtube, Google Maps, Google Chrome und vielen weiteren Diensten über die wohl größte Datenbasis der Welt. Und Daten sind nun mal der Grundbaustein einer jeden KI und mit ihnen kann der Konzern die Technologie trainieren wie kein anderer.5

Das ist auch Apple offenbar bewusst geworden. Laut einem Bloomberg-Bericht befindet sich der iPhone-Konzern mit Alphabet in Gesprächen, um den Google-eigenen Chatbot Gemini lizenzieren zu lassen, der Anfang Dezember 2023 vorgestellt wurde. Käme es zu einem Deal, könnten Googles KI-Modelle noch in diesem Jahr in die iPhone-Software integriert werden, zum Beispiel in den Sprachassistenten Siri.9 Für Alphabet würde das nicht nur zusätzliche Einnahmen durch Lizenzgebühren bedeuten, laut Expert:innen wäre eine solche Kooperation auch ein echter Prestigeerfolg im Konkurrenzkampf mit ChatGPT und Microsoft.10

Hinweis: Die Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Viele Fragezeichen

Ob es allerdings tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten. Laut Bloomberg hat Apple auch Gespräche mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI geführt. Darüber hinaus könnte insbesondere den Kartellwächtern eine weitere Kooperation der beiden Firmen ein Dorn im Auge sein. Der Hintergrund: Apple und Google arbeiten bereits seit Jahren eng zusammen. So wird unter anderem Google als Standard-Suchmaschine in den Internet-Browsern von Apple-Geräten angeboten. Allerdings ist diese Kooperation wegen eines möglichen Missbrauchs von Marktmacht ins Visier der Behörden geraten.11

Auch die Konkurrenz wird nicht kleiner. Für Aufsehen sorgte zuletzt das Startup Perplexity AI, das Google mithilfe künstlicher Intelligenz bei der Internetsuche herausfordern will und in einer jüngsten Finanzierungsrunde mit mehr als einer Mrd. Dollar bewertet wurde. Unter den Geldgebern der Firma sind auch Amazon-Gründer Jeff Bezos und der KI-Chip-Spezialist Nvidia.

Perplexity entwickelt einen Chatbot, der Suchergebnisse zusammenfassen und auf Quellen verweisen kann. Die zentrale Idee dabei ist, konkrete Antworten statt einer Sammlung von Weblinks zu liefern. Im Grunde ist es also eine Mischung zwischen Chat-GPT und Google. Zwar hat es entgegen so mancher Erwartung bislang kein Unternehmen geschafft, an der Marktdominanz von Google zu rütteln – auch Microsofts Bing nicht, wie die jüngsten Zahlen eindrucksvoll belegen. Zeit, um sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, bleibt Alphabet allerdings kaum.12,13

 

Milliardensummen für Wachstum

Um die Rechenzentrumskapazitäten zu erweitern, hat Google kürzlich angekündigt, drei Mrd. Dollar in die Errichtung eines Rechenzentrums-Campus in Indiana und in die Erweiterung von Standorten in Virginia zu investieren.14 Außerdem gab das Unternehmen die Entwicklung einer eigenen zentralen Recheneinheit namens Axio bekannt, um das Training komplexer KI-Modelle zu erleichtern.10

Auf seiner Entwicklerkonferenz am 14. Mai skizzierte Google außerdem erstmals Pläne für einen sogenannten KI-Agenten – Assistenten, die eigenständig Aufgaben mit mehreren Schritten erfüllen können, zum Beispiel bei einem Umzug die nötigen Ummeldungen erledigen und nützliche Adressen in der neuen Nachbarschaft heraussuchen.15,16

Auch die Übernahmen von KI-Startups gehören wie bei vielen anderen großen Tech-Konzernen inzwischen zum Alltag.17 Für Aufsehen sorgte zudem zuletzt ein Bericht von Reuters, wonach der Tech-Gigant seine Fühler nach HubSpot ausgestreckt hat – einem Unternehmen, das vor allem für seine CRM-Software bekannt ist und einen satten Marktwert von 30 Mrd. Dollar hat.18

Zwar räumen Expert:innen einer erfolgreichen Übernahme auch nach dem von den Behörden untersagten Kauf von Figma durch Adobe oder iRobot durch Amazon nur wenig Erfolgschancen ein. Sollte sie dennoch durchgewunken werden, wäre Alphabet finanziell gut gerüstet. Dank des lukrativen Werbegeschäfts sitzt die Google-Mutter auf einem beträchtlichen Cash-Berg von 110 Mrd. Dollar.19
 

Volle Kassen

Auch künftig wird sich Alphabet um seinen Kassenstand wohl nur wenig Sorgen machen müssen. Laut den von Bloomberg zusammengestellten Daten wird der freie Cashflow des Unternehmens 2024 voraussichtlich einen Rekordwert von 83 Mrd. Dollar erreichen20 – genug Geld, um die Aktionär:innen sowohl mit Dividenden/Aktienrückkäufen zu umschmeicheln als auch mit Investitionen in KI das Wachstumstempo hochzuhalten.

Die grundsätzlichen Aussichten scheinen also weiterhin vielversprechend. Das größte Problem ist wohl der zunehmende regulatorische Gegenwind. Das US-Justizministerium hat sogar eine Kartellklage gegen Google eingereicht und droht damit, das Werbegeschäft des Unternehmens zu zerschlagen.20

Hinweis: Die Entwicklungen in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Entwicklungen.

Schritt für Schritt in Aktien investieren

Über den s Aktien Plan von Erste Bank und Sparkasse haben Anleger:innen die Möglichkeit, sich ab 50 Euro im Monat an Alphabet zu beteiligen – und so bei einer positiven Entwicklung der Aktien von Kursgewinnen und Dividendenzahlungen zu profitieren. Ebenfalls gut zu wissen: Über die Aktien und Aktienbruchstücke können Anleger:innen jederzeit verfügen und sie während der Börsenhandelszeiten verkaufen. Zudem besteht die Möglichkeit, Einzahlungen jederzeit zu erhöhen, zu reduzieren oder sogar auszusetzen. Zu beachten gilt allerdings, dass bei negativen Kursentwicklungen Kapitalverluste möglich sind.

1Quelle: finanztrends; Stand: 10. Mai 2024
2Quelle: Financial Times; Stand: 26. April 2024
3Quelle: InvestmentWeek; Stand: 28. April 2024
4Quelle: Focus; Stand: 26. April 2024
5Quelle: Börse Online; Stand: 20. Jänner 2024
6Quelle: Alphabet; Stand: 25. April 2024
7Quelle: Wallstreet Online; Stand: 25. April 2024
8Quelle: Business Insider: Stand: 28. April 2024
9Quelle: Handelsblatt: Stand: 20. März 2024
10Quelle: FinanzNachrichten.de; Stand: 20. März 2024

11Quelle: Tagesschau; Stand: 18. März 2024
12Quelle: Handelsblatt; Stand: 23. April 2024
13Quelle: heise online; Stand: 3. Juli 2023
14Quelle: Der Standard; Stand: 28. April 2024
15Quelle: FAZ; Stand: 14. Mai 2024
16Quelle: Frankfurter Rundschau: 14. Mai 2024
17Quelle: Statista; Stand: 25. März 2024
18Quelle: Investing.com; Stand: 5. April 2024
19Quelle: Wallstreet Online; Stand: 5. April 2024
20Quelle: finanzmarktwelt; Stand: 22. April 2024

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Stand: Mai 2024

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