
Zinsplateau voraus – So könnten Anleger:innen darauf reagieren
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In Österreich war die Inflation in den letzten Monaten wieder auf dem Vormarsch. Nachdem die Verbraucherpreise im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 2,9 Prozent stiegen, waren es im Juni 3,3, im Juli 3,6 und im August 4,1 Prozent. Für September liegt die Inflationsrate laut Schnellschätzung von Statistik Austria bei 4,0 Prozent – und damit weiterhin auf hohem Niveau.1,2 Die größten Preistreiber sind Gastronomie, Strom und Nahrungsmittel. Würde man diese Bereiche herausrechnen, läge die Inflationsrate nur bei rund 2,2 Prozent.3 Auf diesem Niveau bewegt sich auch die Gesamtinflation in der Eurozone, deren Schnellschätzung für September ebenfalls bei 2,2 Prozent liegt, nach einem Preisanstieg von 2,0 Prozent im Juli und August.4 Das entspricht exakt dem Zielwert der Notenbank. Deshalb beließ der EZB-Rat bei seiner letzten Sitzung am 11. September den Einlagensatz zum zweiten Mal in Folge unverändert bei 2,0 Prozent.5
Inflation und Wachstum vorerst stabil
Auf die höhere Preissteigerung in Österreich kann die EZB bei ihrer Entscheidung aber keine Rücksicht nehmen. Schließlich muss sie die Geldpolitik auf die gesamte Eurozone mit einer Bevölkerung von rund 450 Millionen Menschen ausrichten. Und dort war die Inflation aus Sicht der Notenbank seit letztem Jahr wieder unter Kontrolle. Deshalb hatte man die Zinsen seit Juni 2024 binnen eines Jahres in acht Schritten von 4 Prozent auf das aktuelle Niveau halbiert.5 Für das Gesamtjahr 2025 wird im Euroraum eine Preissteigerung von 2,1 Prozent erwartet. Für 2026 rechnet man mit 1,7 und für 2027 mit 1,9 Prozent.6 Die Inflation scheint sich also um das 2-Prozent-Ziel einzupendeln. Die Lohnsteigerungen, die lange ein Treiber der Inflation waren, entwickeln sich wieder etwas moderater – von 4,3 Prozent im zweiten Quartal auf voraussichtlich 3,1 Prozent im vierten Quartal. Das könnte dazu beitragen, dass sich die allgemeine Teuerung abschwächt.7
Ähnlich stabil erscheinen die Wachstumserwartungen. Für 2025 rechnet die EZB mit 1,2, für 2026 mit 1,0 und für 2027 mit 1,3 Prozent.6 EZB-Präsidentin Christine Lagarde zeigte sich zuversichtlich, dass die Risiken für das Wachstum ausgewogener sind als zuvor. Die höheren Ausgaben für Verteidigung und Infrastruktur sowie eine steigende Produktivität dürften die Konjunktur stützen.8 Allerdings belasten höhere Zölle, der starke Euro und der globale Wettbewerb das Wachstum für den Rest des Jahres. Aufgrund des Abkommens mit den USA hat zwar die Unsicherheit in der Handelspolitik etwas abgenommen.6 Doch das wirtschaftliche Umfeld bleibt herausfordernd. Perspektivisch könnte sich die mangelhafte Haushaltsdisziplin von Euro-Staaten als Stimmungsdämpfer erweisen. Ein Warnsignal war der jüngste Renditeanstieg französischer Staatsanleihen nach dem gescheiterten Sparkurs des ausgeschiedenen Premierministers François Bayrou. Das gegenwärtige Erreichen des Inflationsziels ist also nur als Etappenziel zu verstehen.7

Zinsplateau wahrscheinlich
Die EZB wird in diesem Jahr noch zweimal, nämlich im Oktober und im Dezember, über das Zinsniveau entscheiden. Solange keine größeren Schocks auftreten, dürfte es bei dem aktuellen geldpolitischen Kurs bleiben.7 Deshalb sehen viele Expert:innen die Weichen im EZB-Rat erstmals auf konstante Leitzinsen gestellt.5
Angesichts des erwarteten Plateaus könnten Zinsprodukte für defensive Anleger:innen und Sparer:innen interessant sein. Neben dem klassischen Sparbuch und Tages- bzw. Festgeld gibt es Anlagemöglichkeiten mit verschiedenen Anleihen, die im Folgenden vorgestellt werden. Zu beachten ist dabei, dass je nach Laufzeit und Emittentin unterschiedliche Zinssätze möglich sind.
Verfügbare Anlageprodukte
Eine Anlagemöglichkeit bietet der ERSTE Pfandbrief (II) 25-28 der Erste Group Bank mit einer Laufzeit von 3 Jahren und einer festen Verzinsung von 2 Prozent pro Jahr. Die Zinsen werden einmal im Jahr ausbezahlt, erstmals am 2. Oktober 2026. Die Rückzahlung ist für den 2. Oktober 2028 zu 100 Prozent des Nennbetrags vorgesehen. Das Anlageprodukt ist ein Hypothekenpfandbrief nach österreichischem Pfandbriefgesetz, besichert durch einen treuhändisch verwalteten Deckungsstock von Hypothekarkrediten. Das Pfandbriefgesetz regelt, dass Pfandbrief-Anleger:innen im Fall einer Insolvenz der Erste Group vorrangig bedient werden. Die Besicherung sowie die vorrangige Bedienung verringern also das Risiko eines Kapitalverlusts im Falle einer Insolvenz. Die Rendite eines Pfandbriefs liegt deshalb aber auch unter der Rendite von unbesicherten Anleihen. Anleger:innen, die sich für den ERSTE Pfandbrief interessieren, können das Produkt in einer Stückelung von jeweils 1.000 Euro erwerben.
Mit 2,45 Prozent ist im Vergleich dazu die Erste Bank KMU Fixzins-Anleihe 25-30 höher verzinst. Sie hat eine Laufzeit von rund 4,25 Jahren mit festgelegten Zinszahlungen zum Jahresbeginn, erstmals am 2. Jänner 2026. Die Rückzahlung erfolgt am 2. Jänner 2030 zu 100 Prozent des Nennbetrags. Der Zusatz „KMU“ weist darauf hin, dass Unternehmer- bzw. Freiberufler:innen mit dieser Anleihe den Gewinnfreibetrag nutzen können. Darüber hinaus ist das Produkt aber auch für alle anderen Privatanleger:innen geeignet. Mit 100 Euro ist die Stückelung vor allem für kleinere Beträge interessant. Alternativ bietet die ERSTE Fixzins-Anleihe 25–30 der Erste Group Bank AG mit einem Zinssatz von 2,6 Prozent und einer Laufzeit von knapp fünf Jahren eine interessante Möglichkeit zur Veranlagung. Die Stückelung dieser Anleihe beträgt 50.000 Euro. Wie bei jeder Anleihe tragen Anleger:innen auch bei diesen beiden Anleihen das Bonitätsrisiko der Emittentin, also das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder Zahlungsunfähigkeit. Der Wahl der Emittentin einer Anleihe kommt daher bei der Veranlagungsentscheidung eine zentrale Bedeutung zu.
Eine interessante Anlageoption stellt die s Wohnbauanleihe 2025–2036/03 dar - auch wegen der steuerlichen Sonderbehandlung in Österreich. Für in Österreich unbeschränkt steuerpflichtige Privatanleger:innen bietet sie nämlich einen steuerfreien Zinsertrag von 2,9 Prozent – unabhängig von Behaltefrist oder Ersterwerb. Dieser steuerliche Vorteil wirkt sich gerade im aktuellen Zinsumfeld deutlich positiv auf die Nettorendite aus: Im Vergleich zu herkömmlichen Anleihen mit steuerpflichtigem Kupon entspricht die steuerfreie Verzinsung rechnerisch etwa einem Bruttozinssatz von rund 4,0 Prozent. Damit hebt sich die Wohnbauanleihe klar von anderen festverzinslichen Wertpapieren ab, bei denen die Kapitalertragsteuer die Rendite spürbar reduziert. Dafür ist die Laufzeit mit 10,5 Jahren aber auch deutlich länger als bei den vorher genannten Alternativen.
Der Staat fördert Wohnbauanleihen gezielt, da die damit finanzierten Projekte zur Schaffung und Sanierung von leistbarem Wohnraum sowie zur Verbesserung der Infrastruktur in Österreich beitragen – ein gesellschaftspolitisch erwünschter Zweck, der durch steuerliche Begünstigung unterstützt wird. Wie bei allen Anleihen tragen Anleger:innen auch hier das Bonitäts- und Liquiditätsrisiko der Emittentin und Treugeberin – also das Risiko von Änderungen der Kreditwürdigkeit oder eines Zahlungsausfalls. Die s Wohnbaubank ist seit über 30 Jahren erfolgreich am Markt tätig und verfügt über umfassende Erfahrung darin, Kapital aus Wohnbauanleihen gezielt für die Errichtung und Sanierung von Wohnraum sowie Infrastrukturmaßnahmen in Österreich einzusetzen.
Höhere Verzinsung durch höheres Risiko
Grundsätzlich gilt abseits von steuerlichen Begünstigungen auch bei Zinsprodukten und Anleihen der allgemeine Zusammenhang, dass am Kapitalmarkt höhere Renditen nur durch Inkaufnahme von entsprechend höheren Risiken erzielt werden können. Wer also Renditevorstellungen umsetzen möchte, die deutlich über jene von Fixzins-Anleihen hinaus gehen, kommt zumindest derzeit oft um eine Beimischung von Aktienrisiken nicht herum. Eine Anlagelösung in diesem Bereich könnte die Erste Bank Fix Kupon Express Anleihe auf den EURO STOXX 50® sein. Unabhängig von der Indexentwicklung zahlt sie einen fixen Zinsertrag von 4,5 Prozent p.a. Die Anleihe wird, sollte keine vorzeitige Rückzahlung erfolgen, am 3. November 2029 fällig. Eine vorzeitige Rückzahlung erfolgt, wenn der Index an einem Bewertungstag auf oder oberhalb des Ausübungspreises (Schlusskurses vom 31. Oktober 2025) schließt. Bleibt die vorzeitige Rückzahlung aus und fällt der Index bis zum Laufzeitende mehr als 35 Prozent, bekommt man Aktien zum Ausübungspreis, die am Markt weniger wert sind, als man ursprünglich investiert hat. Dadurch besteht die Möglichkeit eines Kapitalverlusts. Anleger:innen tragen auch bei dieser Anlagevariante das Bonitätsrisiko der Emittentin.
Wie Sie sehen, gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten Geld zu veranlagen und dabei eine fixe Verzinsung zu erhalten. Je nach Laufzeit, Emittentin und Risikoneigung mit unterschiedlicher Verzinsung. Eine Übersicht aller besprochenen bzw. verfügbaren Anleihen können Anleger:innen unter dem "Weitere Informationen" Link einsehen.
1 Quelle: Statista; Stand: 2. Oktober 2025
2 Quelle: Statistik Austria; Stand: 1. Oktober 2025
3 Quelle: Statistik Austria; Stand: 17. September 2025
4 Quelle: Eurostat; Stand: 1. Oktober 2025
5 Quelle: derStandard.at; Stand: 11. September 2025
6 Quelle: European Central Bank; Stand: 11. September 2025
7 Quelle: Flossbach von Storch; Stand: 11. September 2025
8 Quelle: Perspektiven am Morgen; Stand: 12. September 2025
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Stand: Oktober 2025