
Wachstumsmarkt E-Mobilität – heiß umkämpft
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Wenn Sie einen empfindlichen Magen haben, dürfte die Wahrscheinlichkeit steigen, dass Sie zukünftig bei Autofahrten mit „Seekrankheit“ zu kämpfen haben. Schließlich treten Übelkeit, Schwindel und Unwohlsein bei der Nutzung von Elektroautos (EV) um etwa 10 bis 30 Prozent häufiger und intensiver auf als bei Autos mit Verbrennungsmotor, so aktuelle Studien zur Reisekrankheit.1 Ungeachtet dessen wurden im Jahr 2024 weltweit rund 17 Millionen Autos mit einem elektrischen Antrieb neu zugelassen – eine nochmalige Steigerung zum Vorjahresrekord, der bei gut 13 Millionen Autos lag. Damit ist inzwischen mehr als jeder fünfte global verkaufte Pkw elektrisch angetrieben – sei es mit Batterie, Brennstoffzelle oder als Plug-In-Hybrid.2 Bemerkenswert ist indes, dass der Bestand nicht überall wuchs und der Absatz in Europa sogar leicht rückläufig war. Grund hierfür ist vor allem der drastische Rückgang der Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland, der im Vergleich zu 2023 fast 30 Prozent niedriger ausfiel.3 Dies hing in erster Linie mit dem Auslaufen des Umweltbonus zur E-Auto-Förderung Ende 2023 zusammen.4 Für 2025 scheint sich aber auch in Europa die Rückkehr auf alte Wachstumspfade anzukündigen – so wurden im Zeitraum Jänner bis Juni 2025 in der EU rund 869.300 Elektroautos neu zugelassen und damit etwa 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Deutschland präsentierte sich europaweit dabei als Spitzenreiter mit etwa 248.700 Neuzulassungen, gefolgt von Großbritannien, Frankreich und Belgien. Österreich rangiert mit 31.534 EV-Neuzulassungen auf dem elften Platz.

Kampf um Marktanteile
„Magnificent Seven“-Mitglied Tesla ist mit einer Marktkapitalisierung von über 1 Billion USD der gewichtigste Player im Bereich der Elektromobilität, gleichwohl schwindet der Nimbus der Unantastbarkeit zusehends. Zwar stellte Tesla mit seinem Modell Y auch im Jahr 2024 das meistverkaufte Elektroauto weltweit, und auch beim Absatz von reinen Stromern – ohne Plug-In-Hybrid – hatte das Unternehmen aus Austin (Texas) knapp die Nase vorn,5 dennoch verliert es im direkten Vergleich mit Konkurrenten weiter an Boden. Lag Tesla unter anderem im Gesamtjahr 2022 und bis Mitte 2023 bei den aufaddierten Neuzulassungen in Deutschland ganz vorne, wurde der US-Konzern 2024 bei den rein batteriebetriebenen Elektroautos sowohl von BMW als auch von VW übertroffen.6 Am meisten Ungemach droht Tesla allerdings vom chinesischen Herausforderer BYD, der fokussiert auch den europäischen Markt mit Niedrigpreisen bearbeitet.7
Gekommen um zu bleiben
Das im Jahr 1995 im chinesischen Shenzhen gegründete Unternehmen Build Your Dreams (BYD) kann auf eine rasante Wachstumsstory zurückblicken. So entwickelte das Hightech-Unternehmen in den vergangenen Jahren Meilensteine wie die branchenführende Blade-Batterie, die e-Plattform 3.0 und die Dual-Mode-Hybridtechnologie, welche allesamt die Umstellung in Richtung Elektromobilität maßgeblich vorantrieben. Aktuell verfügt BYD über 30 Industrieparks auf 6 Kontinenten und beschäftigt annähernd eine Million Mitarbeiter:innen weltweit, die in den Industriesparten Elektronik, Automobil, erneuerbare Energien und Schienennahverkehr tätig sind.8 Unterdessen wird das Werk in Zhengzhou ausgebaut und soll in Kürze so groß wie die gesamte Stadt San Francisco ausfallen. Und auch beim Absatz gibt man Gas – im Jahr 2024 lag BYD mit rund vier Millionen abgesetzten Elektroautos weit vor Tesla, das es auf rund 1,8 Millionen verkaufte Fahrzeuge brachte – hierbei gilt es zu Vergleichszwecken aber zu berücksichtigen, dass BYD, anders als Tesla, auch Autos mit Hybrid-Antrieb im Angebot hat.
China ist nur der Anfang
Dass man im heimischen Automarkt – zeitgleich der größte Automarkt der Welt – die dominierende Rolle spielt und mit seinen Modellen Song, Qin Plus, Seagull und Yuan Plus gleich vier Autos in den Top 5 untergebracht hat9 erscheint noch plausibel. Wer BYD in der Vergangenheit ausschließlich nach Asien verortet hat, musste sich spätestens im April 2025 eines Besseren belehren lassen. Erstmals konnte BYD in Europa mehr Elektrofahrzeuge verkaufen als Tesla.10 Ein Kunststück, das auch beim Gesamtumsatz 2024 gelang – mit über 100 Milliarden USD Jahresumsatz, einem Anstieg von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr, verwiesen die Chinesen Elon Musk und sein Unternehmen Tesla ebenfalls auf den zweiten Platz.11 Ein Plus bei BYD ist unter anderem die breite Produktpalette – Atto, Dolphin, oder Tang sind nur einige Modelle, die in Europa erhältlich sind. Neben Elektro- und Hybridautos in den Varianten Kleinwagen, SUVs und Limousinen werden auch Elektrobusse, Lastwagen und Taxis produziert.12 Hinzu kommt die bereits erwähnte Niedrigpreispolitik: Mit dem Dolphin Surf hat BYD in Europa einen Kleinwagen für unter 20.000 Euro ins Rennen geschickt. Ein Versuch, der auch in Deutschland aufgehen könnte, denn laut einer ADAC-Umfrage aus dem Herbst 2024 könnten sich 60 Prozent der Deutschen grundsätzlich vorstellen, ein chinesisches Auto zu kaufen – vorausgesetzt, der Preis stimmt.8
Trotz der jüngsten Erfolge hat auch BYD, vor allem im heimischen Markt, zu kämpfen. Dort zeichnet sich eine Überhitzung mit Überkapazitäten ab, die zu schmerzhaften Preiskämpfen führen dürfte. Hinzu kommen staatliche Kaufprämien, die bei Wegfall die mehr als hundert (!) heimischen Autohersteller in Existenznot bringen und die ohnehin geringen Margen weiter unter Druck setzen würden.13 Als Platzhirsch wäre BYD zwar noch am besten gerüstet, Preisspiralen nach unten würden aber auch in der eigenen Bilanz negative Spuren hinterlassen. Ungeachtet dessen peilt der Autobauer für 2025 den Verkauf von 5,5 Millionen Elektrofahrzeugen an – ob dies tatsächlich gelingt, bleibt nach den neuesten Absatzzahlen für Juli 2025 allerdings ein Fragezeichen. BYD meldete erstmals ein Absatzminus gegenüber dem Vormonat.14
Risikoreduzierte Elektromobilität
BYD ist ein spannender Wachstumswert, der unter anderem mit einer breiten Produktpalette, der hauseigenen Blade-Batterie-Technologie oder der innovativen Schnellladetechnologie glänzen kann. Vorausgesetzt, dass die Elektromobilität nicht ins Stocken gerät, erscheint BYD interessant, gleichwohl sind makroökonomische Faktoren wie US-Strafzölle und geopolitische Spannungen sowie heimische Belastungen in Form von Preiskämpfen und starker Abhängigkeit vom Binnenmarkt nicht von der Hand zu weisen. Wer deshalb nach unten abgesichert investieren möchte, könnte einen genaueren Blick auf die neue Erste Bank Garant Anleihe auf BYD werfen. Hier haben Anleger:innen die Möglichkeit, 1:1 an Kursanstiegen der BYD-Aktie bis zum Cap von 40 Prozent zu partizipieren. Gleichzeitig sorgt der Kapitalschutz dafür, dass am Laufzeitende selbst bei negativer Wertentwicklung der Aktie der Nennbetrag von 100 Prozent zurückbezahlt wird. Es ist aber zu berücksichtigen, dass der Anspruch auf Rückzahlung zu 100 Prozent sowie der Höchstrückzahlungskurs von 140 Prozent nur zur Fälligkeit besteht. Ein vorzeitiger Verkauf kann zu Verlusten führen. Anleger:innen tragen außerdem das Bonitätsrisiko der Emittentin, also das Risiko von Änderungen der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit.
1 Quelle: Elektroauto-News; Stand: 24. Juli 2025
2 Quelle: VDA; Stand: Q1-2025
3 Quelle: Statista; Stand: 20. Juni 2025
4 Quelle: ADAC; Stand: 10. April 2025
5 Quelle: T-Online; Stand: 11. Februar 2025
6 Quelle: Tagesschau; Stand: 8. November 2024
7 Quelle: ZDF; Stand: 26. Mai 2025
8 Quelle: BYD; Stand: 27. Juli 2025
9 Quelle: Statista; Stand: 27. Juni 2025
10 Quelle: Tagesschau; Stand: 22. Mai 2025
11 Quelle: CNBC; Stand: 25. März 2025
12 Quelle: ADAC; Stand: 27. Juli 2025
13 Quelle: Tagesschau; Stand: 28. Juni 2025
14 Quelle: n-tv.de; Stand: 4. August 2025
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Stand: August 2025