EU-Banken: Widerstandsfähiger denn je, aber nicht frei von Herausforderungen

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Lange machten Anleger:innen einen großen Bogen um europäische Bankaktien. Zu tief saß der Schock über den Beinahe-Kollaps des weltweiten Finanzsystems im Jahr 2008. Damals hatten zahlreiche US-Geldhäuser – aber auch europäische Banken – schlecht abgesicherte Kredite einkommensschwacher Hausbesitzer:innen zu Finanzprodukten gebündelt und in der ganzen Welt vertrieben. Als die Blase platzte, gerieten viele renommierte Institute ins Wanken. Investor:innen büßten Milliardensummen ein. Banken mussten mit Steuergeldern gestützt werden. Was folgte, war die Eurokrise, inklusive Rettungsprogrammen, Sparauflagen und Absturz der Konjunktur in der Euro-Peripherie. Nur durch das beherzte Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) konnte eine Katastrophe verhindert werden. Sie pumpte unbegrenzte Liquidität in den Bankensektor und erwarb massenhaft Schuldscheine der Euroländer. Außerdem hielt sie den Leitzins über Jahre niedrig, um eine Kreditklemme zu verhindern.1,2

Hausaufgaben gemacht

Was für die Wirtschaft die Rettung war, wurde für die Banken zu einer großen Belastungsprobe. Viele Jahre der ultralockeren Geldpolitik und strengerer Regulierung setzten die Rentabilität des ohnehin schwächelnden Sektors weiter unter Druck. Doch die Geldhäuser haben ihre Hausaufgaben gemacht. Bilanzen wurden gestärkt, Risiken abgebaut und Geschäftsmodelle grundlegend modernisiert. „Wir sehen im europäischen Bankensektor aktuell sehr gut geführte, sehr effiziente Unternehmen“, erklärt Jon Ingram, Portfolio-Manager für europäische Aktien in der International Equity Group von J.P. Morgan Asset Management. „Die Regulierungsanforderungen haben sie dazu gezwungen, konservativ zu wirtschaften und mit schlanken Kostenstrukturen zu arbeiten. Die Folge ist ein Sektor, der heute deutlich robuster ist als in der Vergangenheit.“3

Test bestanden!

Die neue Resilienz zeigt sich auch im 2025er Banken-Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht, kurz EBA. Hierbei wurden die Auswirkungen einer schwerwiegende Systemkrise auf 64 europäische Banken untersucht, die in ihrem Ausmaß noch die der globalen Finanzkrise aus dem Jahr 2008 übertrifft. Neben einem Rückgang von 6,2 Prozent der Wirtschaftsleistung in den kommenden drei Jahren und einer signifikant ansteigenden Arbeitslosigkeit wurde ein massiver Preisverfall an den europäischen Aktien- und Immobilienmärkten simuliert. Die gute Nachricht: mit durchschnittlich 3,7 Prozent Einbußen im Kernkapital ist der Verlust trotz der erheblichen Belastungen niedriger als noch im Stresstest von vor zwei Jahren und keine einzige Bank fiel unter die Kernkapitalanforderung des Regulators zurück. Die bessere Ausgangsposition der Banken ist Expert:innen zufolge insbesondere auf die robuste Ertragslage zurückzuführen, die durch das anhaltend hohe Zinsniveau und eine stabile Kreditqualität gestützt wurde. Ein Umstand, der sich auch in den Fundamentaldaten widerspiegelt: In der Stichprobe zum Jahresende 2024 weisen die 64 Banken eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite (RoE) von 10,5 Prozent, eine Kernkapitalquote (CET1) von über 16 Prozent und notleidende Kredite von lediglich 1,9 Prozent aus.4,5

Hinweis: Die Entwicklungen der Vergangenheit lassen keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftigen Entwicklungen zu. 

Chancen…

Der Aufschwung im europäischen Finanzsektor ist auch der Börse nicht verborgen geblieben. Beflügelt von der Zinswende und einer niedrigen Vergleichsbasis hat der EURO STOXX Banken Sektor seit November 2020 über 300 Prozent zugelegt. Eine atemberaubende Rallye. Marktbeobachter wie Ingram sehen dennoch weiterhin Chancen – und verweisen dabei unter anderem auf das für die Institute zuletzt stabile Zinsumfeld. Trotz der teils hohen Kursgewinne einzelner Bankaktien gibt es zudem noch immer eine große Anzahl an europäischen Banken mit einstelligem Kurs-Gewinn-Verhältnis und Institute, die mit Gesamtrenditen von über zehn Prozent durch Dividenden und Aktienrückkäufe locken. Und da sind ja noch die geplanten Investitionen in europäische Verteidigung und Infrastruktur, die für Impulse sorgen könnten.3 Aus Anlegersicht ebenfalls erfreulich: Nach Jahren der Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen, die durch die Niedrigzinsphase notwendig waren, investieren Banken wieder verstärkt – beispielsweise in ihre IT-Infrastruktur. Das eröffnet neue Ertragsquellen. Besonders bei den österreichischen Banken nimmt die digitale Transformation Fahrt auf.6 Auch Übernahmen sind wieder ein Thema.7 Vor allem in Osteuropa tut sich einiges.8 Kein Wunder: Laut einer Studie lag die Eigenkapitalrentabilität der Bankenmärkte in Zentral- und Südosteuropa im Jahr 2024 im Durchschnitt bei 15 bis 20 Prozent, während sie im Euroraum gerade einmal knapp zehn Prozent erreichte. Die Nettozinsmargen in der Region stiegen ebenfalls stärker als im EU-Schnitt.9 Chancen sehen Marktbeobachter:innen außerdem für Banken, die im Bereich Nachhaltigkeit expandieren. „Nachhaltigkeit ist nicht nur ein regulatorisches Muss, sondern auch ein strategischer Vorteil“, erklärt Alexander Beck, Co-Autor der BearingPoint Bankenstudie 2025. „Banken, die ESG-Risiken aktiv managen und nachhaltige Finanzierungen fördern, positionieren sich für die Zukunft.“10

…aber auch Herausforderungen

Analysen wie die von BearingPoint decken jedoch auch weniger erfreuliche Entwicklungen in der Branche auf. So hat sich die Cost Income Ratio (CIR) – der Gradmesser für die Profitabilität – erhöht und damit verschlechtert. Haupttreiber sind gestiegene Personal- und IT-Kosten. Vor große Herausforderung stellen die Branche zudem neue regulatorische Anforderungen wie DORA (Digital Operational Resilience Act) oder CRR III, die nach Jahren der Vorbereitung nun in die Umsetzung gegangen sind. Makroökonomische Unsicherheiten und geopolitischen Krisen erhöhen überdies nicht nur die Gefahr einer Rezession, sie sorgen auch für einen Anstieg der risikogewichteten Aktiva (RWA) und der Risikovorsorge. Unternehmen & Co. müssen daher damit rechnen, dass Banken bei der Kreditvergabe künftig noch genauer hinschauen. Eine schwächere Wirtschaft könnte zudem zu Zinssenkungen führen, was die Gewinne und Dividenden der Banken ebenfalls belasten würde.6,10 In ihrem Stresstest betont die EZB außerdem die zunehmende Bedeutung operationeller Risiken – darunter Cybervorfälle, Datenverlust oder Systemausfälle. Im „adversen“ Szenario sind sie für 0,7 Prozent des prognostizierten Kapitalrückgangs verantwortlich. Der Stresstest offenbart zudem, dass viele Banken nach wie vor Schwierigkeiten bei der Aggregation granularer kreditbezogener Daten haben. Die EZB hebt daher die Wichtigkeit zielgerichteter Investitionen in IT-Infrastrukturen und Cybersecurity hervor. Gerade im Licht zunehmender geopolitischer Spannungen, fragmentierter Lieferketten und wachsender Digitaler Angriffe sei die Resilienz gegen IT-Risiken kein Nebenschauplatz mehr, sondern Kernbestandteil der Risikovorsorge, betonen auch Expert:innen.11

Investment mit Teilschutz

Wer bei Investments in den Sektor daher vorsichtiger agieren möchte, könnte sich für die neue Fix Kupon Express Anleihe der Erste Bank auf den EURO STOXX® Banks Price Index interessieren. Das Barometer wird von STOXX Limited ermittelt und enthält die größten Bank-Unternehmen aus den EU-Staaten der Eurozone. Auch aus Österreich sind drei Werte dabei: Erste Group Bank AG, Raiffeisen Bank International und die BAWAG Group. Die Fix-Kupon Express-Anleihe bietet einen fixen Zinsertrag von 6,10 Prozent p.a. und wird zum Nennbetrag zurückgezahlt, sofern der Index am finalen Bewertungstag mindestens 65 Prozent seines Startwerts (Ausübungspreis) erreicht. Dank der Expressfunktion kann die Anleihe auch vorzeitig fällig werden, wenn der EURO STOXX® Banks Price Index an einem jährlichen Bewertungstag auf oder über dem Startwert notiert. Bleibt eine vorzeitige Rückzahlung aus und fällt der Index bis zum Laufzeitende um mehr als 35 Prozent, werden iShares EURO STOXX® Banks 30-15 UCITS ETFs anteilig zum Ausübungspreis geliefert. Die ETFs bilden die Wertentwicklung des EURO STOXX® Banks Price Index möglichst genau ab. Das bedeutet: Man bekommt ETFs, die am Markt weniger wert sind, als man ursprünglich investiert hat. Dadurch besteht die Möglichkeit eines Kapitalverlusts. Anleger:innen tragen außerdem das Bonitätsrisiko der Emittentin, d. h. das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit. 

1 Quelle: Frankfurter Rundschau; 15. September 2025
2 Quelle: Welt; Stand: 13. September 2018
3 Quelle: Börse am Sonntag; Stand: 19. Juni 2025
4 Quelle: Berenberg; Stand: 5. August 2025
5 Quelle: Europäische Zentralbank / Bankenaufsicht; Stand: 1. August 2025
6 Quelle: Institutional Money; Stand: 1. Juli 2025
7 Quelle: Finanzbusiness; Stand: 14. Jänner 2025
8 Quelle: Frankfurter Allgemeine; Stand: 20. Februar 2024
9 Quelle: Raiffeisen Bank International; Stand: 28. Jänner 2025
10 Quelle: BearingPoint; Stand; Juli 2025
11 Quelle: IT Finanzmagazin; Stand: 4. August 2025

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Stand: November 2025