Biotech-Sektor in Bewegung

Innovationen und KI als neue Impulse

Gut drei Jahre lang haben Anleger:innen vom Biotech-Sektor nur wenig wissen wollen. Zinswende, Finanzierungssorgen und politische Unsicherheiten sorgten teilweise für Abverkäufe.1 Doch nun scheint die Branche vor einem Neustart zu stehen. Dieser wird getrieben von niedrigen Bewertungen, neuen Technologien und wachsendem Innovationsdruck.2 Im Fokus stehen vor allem die Großen des Sektors. Was sie vereint: solide Cashflows, stabile Umsätze und eine Produktpipeline, die auf milliardenschwere Märkte abzielt3, aber auch die Kapitalintensität für die Entwicklung neuer Medikamente und Studienrisiken, die Schwankungen am Finanzmarkt mit sich bringen.

Vertex Pharmaceuticals

Eine der spannendsten Erfolgsgeschichten in der Biotechnologie ist Vertex Pharmaceuticals. Als Weltmarktführer bei Medikamenten für Mukoviszidose – eine seltene, erbliche Erkrankung der Lunge und anderer Organe – besetzt der Konzern seit Jahren eine lukrative Nische. Entsprechend hoch ist die Preissetzungsmacht und die daraus resultierenden Margen.4 Der große Durchbruch gelang 2019 mit der Zulassung von Trikafta. Seitdem hat das Unternehmen sein Medikamenten-Portfolio gegen die seltene Stoffwechselkrankheit ständig erweitert.5 Große Hoffnung setzt Vertex derzeit in Casgevy. Dabei handelt es sich um eine neuartige Behandlungsmethode der sogenannten „Sichelzellanämie“. Diese erblich bedingte Blutkrankheit hat zur Folge, dass die roten Blutkörperchen im menschlichen Körper ihre Eigenschaften ändern. Sie werden steifer und unflexibler und nehmen die Form einer Sichel an. Dadurch kommt es zu starken Schmerzen, Anämien, Verstopfung der Blutgefäße und Organschäden.6 Was die Therapie so einzigartig macht: Sie nutzt zum ersten Mal in der Medizingeschichte die mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Genscheren-Technologie CRISPR – eine moderne Methode zur gezielten Veränderung der Erbinformation (DNA).7 Zwar trägt Casgevy bislang noch nicht wesentlich zu den Ergebnissen bei. Angesichts eines Behandlungspreises von 2,2 Mio. Dollar und rund 60.000 potenziellen Patient:innen dürfte sich das allerdings bald ändern.8 Vor kurzem hat Vertex mit Journavx zudem ein neues Schmerzmittel auf den Markt gebracht, das ohne Opiate auskommt. Schätzungen zufolge könnte es bereits im nächsten Jahr bis zu 866 Mio. Dollar Umsatz erzielen.9 Und das ist nur ein kleiner Auszug aus der Pipeline des Unternehmens.

Gilead Sciences

Auch der Biotech-Riese Gilead Sciences konzentriert sich auf lebensbedrohliche Krankheiten, für die es bislang kaum Behandlungsmöglichkeiten gibt.10 Bekannt ist das Unternehmen vor allem für sein Portfolio an antiviralen Arzneimitteln.11 Größter Umsatzbringer ist Biktarvy, ein Medikament, das zur Behandlung von HIV/Aids eingesetzt wird. Im Jahr 2024 erzielte Gilead Sciences mit dem Produkt einen Umsatz von 13,4 Mrd. Dollar. Es stand damit für fast die Hälfte der Gesamteinnahmen.12 Gilead Sciences zählt zudem zu den führenden Unternehmen im Bereich der Hepatitis-Forschung und Behandlung. Der Konzern hat mehrere Medikamente entwickelt, die zur Behandlung der chronischen Hepatitis C eingesetzt werden, etwa Sofosbuvir.13 Um zu wachsen und das Geschäft zu diversifizieren, hat das Unternehmen in den letzten Jahren einige Übernahmen im Bereich der Krebsforschung und -behandlung getätigt.14 Entsprechend gut gefüllt ist auch die Produktpipeline der US-Amerikaner:innen. Erst Ende Mai wurden beispielsweise eine vielversprechende Phase-3-Studie der Medikamente Trodelvy und Keytruda bei einer bestimmten Brustkrebsform bekanntgegeben, welche das Risiko des Fortschreitens der Krankheit oder des Todes um 35 Prozent senken kann.15

Amgen

Der US-Biotechkonzern Amgen hat seinen Fokus ebenfalls auf schwere Krankheiten gelegt und bietet ein breites Spektrum an, die bei Krebsbehandlungen, Nierenerkrankungen, Knochengesundheit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie entzündlichen Erkrankungen und in der Neurologie zum Einsatz kommen.16 Die derzeit bekanntesten und meistangewendeten Produkte sind die Krebsmedikamente Epogen und Neupogen.17 Ein weiteres Geschäftsfeld von Amgen ist die Herstellung von biologischen Arzneimitteln, auch Biosimilars genannt.16 Dabei handelt es sich um komplexe Nachfolgeprodukte von Biopharmazeutika, deren Patente abgelaufen sind. Für die Herstellung wird ein hohes Maß an Know-how benötigt.18 Einen Namen in diesem Geschäft gemacht hat sich Amgen unter anderem mit Amgevita, eine Alternative zu Humira, das bei chronisch entzündlichen Krankheiten eingesetzt wird, und Bekemv, eine Alternative zu Soliris, das bei der Behandlung von seltenen Blutkrankheiten zum Einsatz kommt.19 Vielversprechend in der Produktpalette ist derzeit Bemarituzumab – ein neues Krebsmedikament gegen Magenkrebs, das in Studien verbesserte Überlebensvorteile zeigte. Marktbeobachter:innen zufolge hat es Blockbuster-Potenzial.3

KI als Katalysator

Was die Konzerne neben ihrer besonderen Marktstellung, den stabilen Umsätzen, den teils hohen Margen und den aussichtsreichen Produktpipelines noch gemeinsam haben: Sie alle nutzen Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), um unter anderem die Entwicklung von Medikamenten zu beschleunigen. Durch den Einsatz generativer Biologie etwa benötigt Amgen heute 60 Prozent weniger Zeit für die Entwicklung eines Proteinarzneimittels als noch vor fünf Jahren.20 Bei Gilead Sciences ist KI ein besonders großes Thema. Seit Kurzem läuft eine Kooperation mit Terray Therapeutics, deren KI-Plattform „tNova“ Wirkstoffkandidaten im Schnellverfahren testet. Auch die Partnerschaft mit Cognizant zielt darauf ab, KI-gestützte Lösungen für effizientere Geschäftsprozesse zu entwerfen.21 Nicht ohne Grund betrachten Marktbeobachter:innen KI als potenziellen Katalysator für die Biotechnologie.22

Es gibt auch Risiken 

Ohne Probleme sind natürlich auch die Großen der Biotech-Branche nicht. Steigende regulatorische Anforderungen stellen die Unternehmen ebenso vor Herausforderungen wie Patentabläufe und ein zunehmender Wettbewerb auch durch den technologischen Fortschritt.23 Hinzu kommen ein hoher Forschungs- und Entwicklungsaufwand24 sowie das Risiko, dass Medikamente kurz vor der Marktreife floppen.25 Der Wachstumsdruck durch die Investor:innen ist ebenfalls nicht zu unterschätzen.

Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Finanzinstruments zu. In der Wertentwicklung sind keinerlei Provisionen, Gebühren und andere Entgelte mit ertragsmindernder Auswirkung auf den Kursverlauf berücksichtigt.

Drei Biotechunternehmen im Paket

Alternativ zum Direktinvestment könnte daher eine neue Protect Pro Anleihe von Erste Bank auf die Aktien von Amgen, Gilead Sciences und Vertex Pharmaceuticals interessant sein. Das Wertpapier hat eine feste Laufzeit von einem Jahr, bietet neben dem fixen Kupon von 8,50 Prozent p.a. einen 35-prozen­tig­en Puffer und somit einen Teilschutz bis zur Barriere. Die Protect Pro Variante bezieht sich dabei auf die vorteilhafte Gestaltung, denn die Barriere wird lediglich am Laufzeitende betrachtet. Notieren am Bewertungstag alle drei Aktien auf oder über der Barriere, wird die Anleihe zum Nennbetrag zurückgezahlt. Liegt jedoch nur eine Aktie darunter, erfolgt die Tilgung durch die Lieferung der Aktie mit der schlechtesten Kursentwicklung ausgehend vom Ausübungspreis (Worst-of-Prinzip). Dadurch kann es zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust kommen. Anleger:innen tragen außerdem das Bonitätsrisiko der Emittentin, also das Risiko von Änderungen in der Kreditwürdigkeit oder einer Zahlungsunfähigkeit.

1 Quelle: AKTIENReports; Stand: 16. Juli 2025 
2 Quelle: Handelsblatt; Stand: 3. Juli 2025
3 Quelle: Börse Online; Stand: 21. Juli 2025
4 Quelle: Der Aktionär; Stand: 18. Oktober 2023
5 Quelle: Aktien Magazin; Stand: 25. Oktober 2023
6 Quelle: Science Media Center; Stand: 18. November 2023
7 Quelle: sharedeals.de; Stand: 11. Dezember 2023
8 Quelle: The Motley Fool; Stand: 28. Juli 2025
9 Quelle: Quartz, Stand: 31. Januar 2025 
10 Quelle: boerse.de; Stand: 30. Juli 2025
11 Quelle: degiro; Stand: 9. Dezember 2025
12 Quelle: Statista; Stand: 25. März 2025
13 Quelle: FMR; Stand: Stand: 2023

 

14 Quelle: Dividendenpost; Stand: 9. Juli 2022
15 Quelle: Money Mail; Stand: 5. Juni 2025
16 Quelle: Aktienfinder; Stand: 30. Juli 2025
17 Quelle: boerse.de; Stand: 30. Juli 2025
18 Quelle: Amgen; Stand: 30. Juli 2025
19 Quelle: wikipedia; Stand: 30. Juli 2025
20 Quelle: Amgen; Stand: 6. März 2024
21 Quelle: Investing.com; Stand: 1. Juni 2025
22 Quelle: Bionity.com; Stand: 11. März 2024
23 Quelle: Seeburger; Stand 28. Jänner 2025
24 Quelle: VASRO; Stand: 10. September 2024
25 Quelle: Effecten Spiegel; Stand: 30. Juli 2025

Interessiert an weiteren Themen im Investment Newsletter?

Newsletter abonnieren - Termin vereinbaren

News Abonnement

Wir sind für Sie da

Wichtige rechtliche Hinweise

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung und nicht um eine Anlageberatung.

Anleihen und Strukturierte Anleihen werden in Österreich öffentlich angeboten. Die Rechtsgrundlage dafür und daher ausschließlich verbindlich sind die Endgültigen Bedingungen sowie der (Basis-)Prospekt sowie allfällige Nachträge. Verschiedene Verordnungen der Europäischen Union und das österreichische Kapitalmarktgesetz schreiben für diese Produkte einen Prospekt vor: siehe Prospektverordnung (EU) 2017/1129 bzw. Delegierte Verordnungen der Kommission (EU) 2019/980 und (EU) 2019/979. Die Emittentin hat diesen Prospekt erstellt, die zuständige Behörde des Herkunftsmitgliedstaates hat ihn genehmigt (gebilligt). Dies bedeutet aber nicht, dass diese Behörde das konkrete Wertpapier auch empfiehlt. Für bestimmte, sogenannte „verpackte Anlageprodukte“ im Sinne der PRIIPs-Verordnung ist darüber hinaus ein Basisinformationsblatt („BIB“) gesetzlich vorgeschrieben. In diesem werden die wichtigsten Merkmale des entsprechenden Finanzprodukts dargestellt.

Eine Veranlagung in Wertpapiere birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten. Dies gilt besonders für die USA sowie "US-Personen" wie sie die Regulation S unter dem Securities Act 1933 in der gültigen Fassung definiert.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die vollständigen Informationen zum jeweiligen Finanzprodukt zu lesen:

  • den (Basis-)Prospekt
  • die Endgültigen Bedingungen
  • allfällige Nachträge sowie gegebenenfalls
  • das Basisinformationsblatt (BIB) und
  • die „Informationen für Anleger:innen gemäß § 21 Alternative Investmentfonds Manager-Gesetz (AIFMG)“

Diese Unterlagen erhalten Sie kostenlos hier:
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Am Belvedere 1, 1100 Wien

Anleihen der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG:
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG, Am Belvedere 1, 1100 Wien
Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen: https://www.sparkasse.at/erstebank/rechtliche-dokumente/erste-bank-emissionen/prospekte/anleihen oder https://www.sparkasse.at/erstebank/rechtliche-dokumente/erste-bank-emissionen

Fonds der EAM:
Este Asset Management GmbH, Am Belvedere 1, 1100 Wien;
Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen www.erste-am.at - Pflichtveröffentlichungen   

Anleihen BNP Paribas Emissions- und HandelsgesmbH:
Europa-Allee 12, 60327 Frankfurt am Main
Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen: https://derivate.bnpparibas.com/service/basisprospekte/ und https://derivate.bnpparibas.com/zertifikate/

Beachten Sie auch unsere Kundeninformation „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die persönlichen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich der Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlusttragfähigkeit oder Risikotoleranz.


Interessenkonflikte:
Die Erste Bank Oesterreich ist mit der Erste Group Bank AG und den österreichischen Sparkassen verbunden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit der Erste Bank und den österreichischen Sparkassen verbunden.

Stand: August 2025