Vorstands-Interview:
„Ziel bleibt Entwicklung der Region!“


17. Juni 2022

„Unser Ziel bleibt die Entwicklung der Region“

Die Sparkasse Imst blickt trotz Corona-Pandemie auf erfolgreiche Jahre zurück. Die beiden Vorstände Mario Kometer und Markus Scheiring sehen in den aktuellen ökonomischen Herausforderungen auch Chancen und einen klaren Auftrag an ihr Institut.   

Herr Kometer, Herr Scheiring, die Sparkasse Imst feiert heuer ihr 140-jähriges Jubiläum. Kommt bei Ihnen nach rund zwei Jahren Dauerkrisen – Stichwort Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg – überhaupt so etwas wie Feierlaune auf?

Mario Kometer: „Es macht im Leben generell Sinn, sich auf die positiven Aspekte schwieriger Situationen zu konzentrieren. Das heißt keinesfalls problematische Entwicklungen einfach auszublenden. Vielmehr geht es darum das Machbare im Blick zu behalten. Im ersten Lockdown haben wir uns sofort gefragt, was wir in dieser Situation für unsere Kundinnen und Kunden tun können. Dadurch sind wir sehr schnell in den Handlungsmodus gekommen. So konnten wir Unterstützungen, Beratungen und Lösungen anbieten. Den Wert dieser Initiative sehen wir in aktuellen Kundenbefragungen. 80 % waren zufrieden und sehr zufrieden mit der Begleitung der Sparkasse Imst während der Corona-Krise. 96 % gaben ein hohes Maß an Zufriedenheit mit ihren Betreuerinnen und Betreuern an.“

Markus Scheiring: „Die vergangenen beiden Jahre waren trotz aller Unsicherheit auch von Optimismus geprägt. In Folge haben sich eine starke Investitionstätigkeit und boomende Wertpapiermärkte entwickelt. Uns ist es gelungen, mit dem Blick auf dieses Marktumfeld ein sehr gutes Betriebsergebnis in der Höhe von 11,2 Mio. Euro zu erwirtschaften. Das ist das Ergebnis der Arbeit unserer hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen nicht unbedingt feiern, aber sehr wohl die erfolgreiche Arbeit unserer Sparkassen-Teams wertschätzen.“

„80 % unserer Kundinnen und Kunden waren zufrieden und sehr zufrieden mit der Begleitung der Sparkasse Imst während der Corona-Krise. 96 % gaben ein hohes Maß an Zufriedenheit mit ihren Betreuerinnen und Betreuern an.“

Mario Kometer, Vorstand Sparkasse Imst zur aktuellen Kundenbefragung.

Wie seit 140 Jahren weiterhin ein verlässlicher Partner im Tiroler Oberland bleiben – so das vordergründige Ziel der beiden Vorstände der Sparkasse Imst, Markus Scheiring und Mario Kometer (v.l.).

Die Sparkasse Imst hat in ihrer langen Geschichte viele weltpolitische Umbrüche erfolgreich überdauert. Worin sehen Sie diese Beständigkeit begründet?

Mario Kometer: „Im Kern sind wir gemäß unserem Gründungsauftrag der Region verpflichtet. Also der finanziellen Gesundheit der Menschen in den Bezirken Imst und Landeck. Das wirkt wie eine Art Grundsatz-Bekenntnis, das die Einstellung zum eigenen Tun verändert. Es beeinflusst die Ausrichtung, der zeitliche Horizont wird langfristiger. Heute würde man sagen nachhaltiger. Wir bewerten unsere Arbeit selbstverständlich vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Ergebnis-Kennzahlen. Aber die Sparkasse Imst verfolgt gleichzeitig einen tieferliegenden Auftrag: Unabhängig zu bleiben, um der Region zu dienen. Sowohl als finanzieller Dienstleister, als auch mit gemeinnützigem Engagement. Im Vorjahr haben wir für Spenden- und Sponsoring-Aktivitäten mehr als 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Dieser Auftrag wird in der Sparkasse Imst von Generation zu Generation weitergegeben. Als aktuelle Vorstands-Verantwortliche tragen wir diese Fackel weiter. Unser Ziel bleibt die ganzheitliche Entwicklung der Region, wirtschaftlich und gesellschaftlich.“

Markus Scheiring: „Beständigkeit bedeutet auch in Zeiten von Gegenwind ein verlässlicher Partner zu bleiben. In den Pandemiejahren hat die Bankenlandschaft die Tourismusbranche vielfach sehr kritisch beurteilt. Für uns standen die substanzielle Qualität und die Zukunftsfähigkeit der Tourismusbetriebe in unserer Region nie außer Frage. Und zwar aus dem uns eigenen tiefen Wissen und der speziellen Kenntnis resultierend, wer hinter diesen Unternehmen steht. Wir glauben mehr denn je an das Potenzial und die Fähigkeiten unserer Tourismusbetriebe. Solch ein nachhaltiges Bekenntnis ist wie ein Anker in stürmischen Zeiten.“

„Wir glauben mehr denn je an das Potenzial und die Fähigkeiten unserer Tourismusbetriebe.“

Markus Scheiring, Vorstand Sparkasse Imst zur Qualität und Zukunftsfähigkeit im Tourismus.

Mit den hohen Inflationsraten stehen Sie aktuell vor gänzlich neuen Herausforderungen.

Markus Scheiring: „Die Inflation belastet unsere Kundinnen und Kunden ohne Zweifel. Und damit auch deren finanzielle Gesundheit. Die Geldentwertung ist so hoch wie zuletzt vor 40 Jahren. In meiner Kindheit konnte ich mir ein Twinni um 4 Schilling kaufen. Heute kostet dieses Eis 1,10 Euro. Das entspricht einer Preissteigerung von 350 % in vier Jahrzehnten. Dieses Beispiel und die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen zeigen die Notwendigkeit langfristiger Vorsorge auf. Es geht um die Frage, wie sich Erspartes langfristig absichern lässt. Unsere Experten im Veranlagungsbereich erarbeiten gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden individuell passende Strategien für diese fordernde Aufgabe.“  

Belastungen durch steigende Preise treffen auch die heimische Wirtschaft, das Gespenst einer schrumpfenden Wirtschaft bei gleichzeitig steigenden Preisen geht bereits um. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Markus Scheiring: „Die aktuellen Entwicklungen geben Anlass zu umsichtigem ökonomischen Denken und Handeln. Dennoch sehen wir auch jetzt Chancen. Der Tourismus hat sich während der Wirtschaftskrise im Jahr 2008 als besonders krisenresistent erwiesen. Gerade in belasteten Zeiten ist das Bedürfnis der Menschen nach einer Auszeit vom Alltag ein hohes, Menschen suchen Erholung. Wir gehen davon aus, dass das Urlaubsangebot im Tiroler Oberland weiterhin hohe Zugkraft besitzt. Und dass wir von einer stärkeren Nachfrage nach sicheren und naheliegenden Reisezielen in unseren Kernmärkten profitieren werden.“

Mario Kometer: „Ein wirtschaftlich schwieriges Umfeld ist auch ein klarer Auftrag an uns selbst. Um als Bank erfolgreich zu bleiben, wollen und müssen wir weiterhin besser werden. Das bedeutet Servicequalität erhöhen, Prozesse optimieren, Kostenstrukturen hinterfragen. Genau das verfolgen wir seit Jahren. Gleichzeitig werden wir in die Kompetenz und Zufriedenheit unserer MitarbeiterInnen investieren. Denn nur mit einem engagierten Team sind wir in der Lage, Herausforderungen zu meistern – wie auch immer diese aussehen mögen. Ein hohes Maß an Motivation und die Begeisterungsfähigkeit unseres gesamten Sparkasse-Teams stimmen mich sehr zuversichtlich, dass dies gelingen wird.“

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