Wohnbau im Wandel: EU-Taxonomie fordert Umdenken

14.03.2024 

Im Zuge der EU-Taxonomie ergeben sich für die Baubranche und insbesondere für den Wohnbau neue Herausforderungen: Strengere Anforderungen an Umweltfreundlichkeit, höhere Kosten für Compliance sowie die Berichterstattung und auch zusätzliche Anforderungen auf der Finanzierungsseite. Gleichzeitig ergeben sich aber auch neue Chancen, insbesondere im Bereich der Sanierung und technologischen Fortschritten.

In den Videos der Wohnbau News der Erste Bank beleuchten Expert:innen regelmäßig aktuelle Themen im Wohnbau unter Einbezug der aktuellen Wirtschaftsentwicklung. Lesen Sie die Highlights der neuesten Wohnbau News hier oder werfen Sie einen Blick auf die Aufzeichnung auf der Website: www.wohnbaulounge.at

In dieser Ausgabe der Wohnbau News spricht Michael Priebsch, Leiter des Großvolumigen Wohnbau der Erste Bank mit Caroline Palfy, Geschäftsführerin von LOUD 4 PLANET Development. Sie ist bekannt für das erste Holzhochhaus in Wien und erzählt aus der Praxis welche Herausforderungen sich das Bauwesen in den kommenden Jahren gegenüber sieht und welche Chancen sich daraus ergeben. Vorab gibt Gudrun Egger, Leiterin der Abteilung Major Markets & Credit Research der Erste Group, einen Einblick zur derzeitigen Wirtschaftslage und der erwarteten Zinsentwicklung. 

Entwicklung der Zinsen in der Eurozone

„Sollten die derzeitigen Einschätzungen der EZB zur Inflationsentwicklung standhalten, ist mit einer ersten Zinssenkung im Juni zu rechnen sowie weiteren bis Ende 2024. Des Weiteren lassen die aktuellen Wirtschaftsdaten der Bauwirtschaft bereits erste Anzeichen einer Stabilisierung und Aufwärtsbewegung erkennen.“ hält Gudrun Egger, Leiterin der Abteilung Major Markets & Credit Research der Erste Group, in Ihrer einführenden Analyse fest.

Gudrun Egger, Leiterin der Abteilung Major Markets & Credit Research der Erste Group

ESG frühzeitig in die Strategie einbeziehen

Caroline Palfy betont vor allem die Chance einer strategischen Ausrichtung in die Zukunft. Durch diese Taxanomie werden aktuelle Entwicklungszahlen von Immobilien mit jenen aus den Vorjahren in Relation gesetzt, wodurch idealerweise Verbesserungen aufgezeigt werde können.

„Wir stecken mitten in einer Transformation, die die Immobilienbranche über die nächsten Jahrzehnte beschäftigen wird. Der Gebäudesektor ist für rund 38% der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich. Wir haben hier also super Ausgangslage, diese hohen Werte zu verbessern und die CO2 Emissionen über die nächsten Jahre zu senken.“

Insbesondere bei langlebigen Immobilien ist es wichtig, ESG-relevante Aktionen frühzeitig zu berücksichtigen. Beispiele dafür sind modulare Bauweisen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wie die Nutzung von Grauwasser. Mit der EU-Taxonomie sowie dem CSRD-Report werden Verbesserungen aufgezeigt und ein Fokus auf die Unabhängigkeit von Rohstoffen gelegt. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist die Festlegung von klaren Vorgaben mit einer Einbindung in gesetzliche Regelungen.   

Insbesondere bei langlebigen Immobilien ist es wichtig, ESG-relevante Aktionen frühzeitig zu berücksichtigen. Beispiele dafür sind modulare Bauweisen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung wie die Nutzung von Grauwasser. Mit der EU-Taxonomie sowie dem CSRD-Report werden Verbesserungen aufgezeigt und ein Fokus auf die Unabhängigkeit von Rohstoffen gelegt. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist die Festlegung von klaren Vorgaben mit einer Einbindung in gesetzliche Regelungen.   

Die EU-Taxonomie ist Teil der Umsetzung des European Green Deals, welcher die Nettoverringerung der Treibhausgasemissionen um mindestens 55 % bis 2030 festlegt. Die Auswirkungen des Klima- und sozialen Wandels auf das Baugewerbe und den Immobiliensektor ist groß. Ist der Gebäudesektor für 38 % der weltweiten Emissionen verantwortlich und damit ein wichtiger Bereich, CO2-Emissionen in den nächsten Jahren zu senken.