Vorsorgebewusstsein und Vorsorgeverhalten Vorarlberg 2016

Finanzielle Vorsorge für immer mehr Menschen relevant –
Pension, Familie und Unfall sind dabei die wichtigsten Vorsorgethemen

  • Finanzielle Vorsorge ist für 84 % der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger von großer Bedeutung.
  • Beinahe jeder Befragte in Vorarlberg (93 %) besitzt bereits Vorsorgeprodukte.
  • Aber: Erst 4 % haben eine Pflegeversicherung abgeschlossen.

Finanzielle Vorsorge hat in Vorarlberg einen sehr hohen Stellenwert. 84 % der Menschen in Vorarlberg stufen ein Finanzpolster als sehr bzw. eher wichtig ein. Im Vordergrund steht dabei die Vorsorge für die Pension (65 %), für die Familie (53 %) sowie für den Fall eines Unfalls (52%). Sieben von zehn Befragten in Vorarlberg wollen dabei möglichst wenig Risiko eingehen und legen Wert auf Kapitalgarantie (46 %) und gute Beratung (38 %). Im Vergleich dazu sind hohe Renditen bzw. hohe Zinsen bei der Vorsorge lediglich für jeden Fünften ein wichtiges Kriterium. Persönliche Altersvorsorge, die finanzielle Absicherung der Familie sowie die Unfallvorsorge stehen klar im Fokus. Für uns als Marktführer in der Lebensversicherung ist das ein eindeutiges Signal, den wichtigsten Aspekt der Lebens- und Pensionsversicherung, nämlich die garantierte lebenslange Rente sowie die Absicherung der Familie, in der Beratung noch viel stärker in den Vordergrund zu rücken“, sagt Heinz Schuster, Generaldirektor der s Versicherung.

192 Euro monatlich durchschnittlich für Vorsorgeprodukte

93 % der Befragten in Vorarlberg geben an, bereits Vorsorgeprodukte abgeschlossen zu haben Sie legen dafür durchschnittlich 192 Euro pro Monat (Österreichschnitt: 162 Euro) zur Seite. Die Studie zeigt auch deutlich, dass der verfügbare Sparbetrag mit zunehmenden Alter steigt: Während 15- bis 29-Jährige 145 Euro pro Monat der Vorsorge widmen, sind es bei den 40- bis 49-Jährigen 177 Euro und bei den 50- bis 59-Jährigen bereits 244 Euro. Das monatlich zur Verfügung stehende Vorsorgekapital ist bei Männern tendenziell höher als bei Frauen.

Dem ausgeprägten Sicherheitsbedürfnis entsprechend, sind das Sparbuch mit 66 % und der Bausparvertrag mit 57 % nach wie vor die beliebtesten Vorsorgeprodukte im Ländle. 57 % besitzen eine private Unfallversicherung und 33 % eine klassische Lebensversicherung. Allerdings haben erst 4 % eine private Pflegeversicherung abgeschlossen. „Pflegevorsorge ist auch in Vorarlberg noch ein zu wenig diskutiertes und zum Teil mit Angst besetztes Thema. Das Risiko, im Alter ein Pflegefall zu werden, steigt jedoch parallel zur Lebenserwartung. Davor dürfen wir unsere Augen nicht verschließen“, meint Werner Böhler, Sprecher der Vorarlberger Sparkassen.

Altersvorsorge und Sparen für Notfälle haben höchste Priorität

Für den Großteil der Befragten im Land Vorarlberg, die regelmäßig sparen bzw. bereits einmal eine größere Summe beiseite gelegt haben, sind Altersvorsorge (85 %) und Sparen für Notfälle (80 %) bzw. das Sparen ganz allgemein (69 %) die wichtigsten Vorsorgemotive. Nur 18 % der Befragten nutzen die Chancen des Kapitalmarkts und legen ihr Geld in Aktien oder Fonds an. Dabei hat für fast alle in Vorarlberg (91 %) Sicherheit die höchste Priorität. 34% geben an, kein Geld zum Anlegen zu haben (Österreichschnitt: 43 %). 40 % bekennen, sich mit Geld und Anlagethemen nicht auszukennen.

Persönliche Vorsorgeberatung in der Bank

Wer sich über Vorsorgeprodukte informiert, sucht den persönlichen Kontakt. Für eine deutliche Mehrheit der Befragten in Vorarlberg (59 %) ist der Bankberater dabei die erste Anlaufstelle. Während Frauen sich gern auch Rat bei Familie und Freunden holen (50 %), greifen Männer deutlich öfter auch auf Konsumenteninformation (24 %), Vergleichsportale (22 %), und Website-Infos der Banken (21 %) zurück. Auch beim Abschluss von Vorsorgeprodukten legt man im Ländle großen Wert auf das persönliche Gespräch. Knapp die Hälfte (47 %) wendet sich an den jeweiligen Bankberater. Dennoch ist auch hierzulande ein vorsichtiger Trend zur Nutzung von Online-Banking zum Abschluss von Vorsorgeprodukten erkennbar (7 % im Vergleich zu 6 % 2015), wobei Männer dafür im Vergleich zu Frauen grundsätzlich offener sind.

Zusätzlich verfügbares Geld aus der Steuerreform und Wunschpension

Das zusätzlich verfügbare Geld aus der Lohnsteuersenkung zu Jahresbeginn wird in Vorarlberg unterschiedlich eingesetzt: Rund ein Viertel (24 %) gibt es einfach aus oder plant, es auszugeben, während die Hälfte lieber spart bzw. mehr Vorsorge plant. 26 % zeigen sich hier ambivalent und haben noch keine Entscheidung getroffen.

Um sich den Lebensabend nach eigenen Vorstellungen gestalten zu können, gibt man in Vorarlberg durchschnittlich 1.809 Euro pro Monat als Wunsch-Netto-Pension an, wobei Männer tendenziell einen höheren Wert nennen als Frauen. Im Vergleich zur tatsächlichen durchschnittlichen Pensionshöhe laut Statistik Austria von rund 1.100 Euro (Frauen 857 Euro und Männer 1.210 Euro) ergibt sich jedoch eine deutliche Lücke. Dennoch fühlen sich 50 % aller Befragten in Bezug auf ihr finanzielles Auskommen in der Pension gut abgesichert. „Wer im Ruhestand seinen Lebensstandard halten möchte, sollte möglichst schon zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn mit privater Altersvorsorge beginnen. Schon mit kleineren Beträgen lässt sich dann im Laufe der Jahre ein entsprechendes Finanzpolster aufbauen“, rät Böhler.

Betrachtet man jedoch die Ergebnisse der einzelnen Altersgruppen, zeigen sich deutliche Unterschiede: Während sich drei Viertel der 50- bis 59-Jährigen (75 %) ausreichend fürs Alter abgesichert sehen, schätzen alle anderen ihre Situation deutlich weniger optimistisch ein. 22 % aller Befragten meinen sogar, dass auch die Summe aus gesetzlicher Pension und privater Vorsorge nicht ausreichen wird. „Arbeitgebern kommt deshalb besondere Verantwortung zu. Mit dem Angebot einer betrieblichen Altersvorsorge kann man sich darüber hinaus die besten Arbeitskräfte sichern. Unsere Vorsorgeexperten kennen die richtigen Strategien“, ergänzt der Sprecher der Vorarlberger Sparkassen.

 

(v.l.n.r.): Ingo Hämmerle (Landesdirektor Vorarlberg s Versicherung), Werner Böhler (Sprecher Vorarlberger Sparkassen) und Heinz Schuster (Generaldirektor s Versicherung) - Fotocredit Dornbirner Sparkasse Bank AG, Abdruck honorarfrei

(v.l.n.r.): Ingo Hämmerle (Landesdirektor Vorarlberg s Versicherung), Werner Böhler (Sprecher Vorarlberger Sparkassen) und Heinz Schuster (Generaldirektor s Versicherung) - Fotocredit Dornbirner Sparkasse Bank AG, Abdruck honorarfrei